„Silber“ für den Scheich, „Mondaufgang“ oder ein Ladykiller?
Gerhard Schöningh, der Eigentümer der Galopprennbahn Berlin-Hoppegarten, liebt Traditionen. So hat er nicht nur vor etlichen Jahren den Großen Preis von Berlin in die Hauptstadt zurückgeholt. Auch ein weiteres Traditionsrennen, das am Sonntag beim Saisonfinale mit Oktoberfest-Atmosphäre auf die Parkbahn lockt, ist inzwischen aus dem Programm hier nicht mehr wegzudenken – das Silberne Pferd (Gruppe III, 55.000 Euro) über die Marathon-Strecke von 3.000 Metern.
Auf der Website Hoppegartens heißt es: „Das Silberne Pferd wurde vom preußischen Kronprinz Friedrich Wilhelm ins Leben gerufen und erstmals am 19. Juni 1832 auf der Rennbahn in Tempelhof ausgetragen. Zu Beginn ging es über 3.750 Meter. Mittlerweile hat man sich in Anlehnung an die Marathon-Distanz auf 3.000 Meter festgelegt. Für die Besucher eine besondere Freude, denn die Pferde kommen gleich zweimal an den Tribünen vorbei.“
Vor einem Jahr setzte sich der von Peter Schiergen trainierte Nikkei hier in Sene. Sein Besitzer, das Gestüt Ittlingen, hat diesmal stattdessen den Dreijährigen Enjoy The Moon (L. Delozier) engagiert, der in Auktionsrennen brillierte.
Der Schlenderhaner Moonshiner (F. Minarik) ist in Hoppegarten ebenfalls ein alter Bekannter. Der Schlenderhaner aus dem Bergheimer Quartier von Jean-Pierre Carvalho war hier vor einem Jahr Zweiter und in diesem Jahr der Dauer-Dritte, im Altano-Rennen und im Oleander-Rennen auf diesem Kurs, aber auch zuletzt im St. Leger in Dortmund. Das war die beste Vorstellung des inzwischen Sechsjährigen seit längerem, nach der er erst einmal geschlagen werden will.
Ladykiller (B. Murzabayev) ist sicherlich ein Pferd mit Potenzial, auch auf dieser Distanz. Er blieb dem Leger kurzfristig fern, in dem Nacida (A. de Vries) gute Fünfte wurde, und dürfte passend weichen Boden antreffen.
Doch wie immer in diesem Jahr muss man auch auf den einzigen Gast stark achten, denn Lillian Russell (V. Cheminaud) vertritt das Top-Quartier des Franzosen Henri-Alex Pantall und trägt die Godolphin-Farben von Scheich Mohammed. Da schrillen die Alarmglocken, und die Aufgabe sieht deutlich einfacher aus als zuletzt. Seien Sie dabei beim nächsten Berlin-Marathon auf dem RaceBets-Stream.
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