Dieses Kribbeln im Bauch

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Endlich, endlich, endlich.
Die Tage bis zum Start der Grasbahnsaison kann man schon fast einer Hand abzählen. Jeden Tag kann man einen mehr streichen, der Countdown auf dem Kalender ist die erste Handlung am Morgen. Noch vor dem ersten Kaffee und noch bevor man sich den Schlaf aus den Augen gewischt hat.
5 Tage, 4 Tage, 3 Tage, 2 Tage, 1 Tag. Dann endlich, es geht los.

Die Pferderennbahn Köln Weidenpesch startet als erste Rennbahn in die grüne Saison. Natürlich sind die Sandbahnrennen spannend und erhellen auch die trüben Wintertage, aber nichts auf der Welt ist vergleichbar mit dem Kribbeln im Bauch, das man hat, bevor man ins Bett geht und es am nächsten Tag endlich heißt: „Boxen auf in die Saison 2020!“ Fast erinnert man sich zurück an die Kindheit, an den Tag vor Heiligabend oder das Zubettgehen vor dem eigenen, lang ersehnten Geburtstag.

Köln
Köln. Foto: TT

Diese Vorfreude und diese Ungewissheit sind etwas, das man als Erwachsener lang vergessen hat und das nun geballt an einem Tag zu einem zurückkehrt. Wie Weihnachten und Geburtstag, Silvester und Ostern. Nur besser, denn es passiert alles an einem einzigen Tag.

So viele Fragen sind es, die einem am ersten Grasbahnrenntag durch den Kopf gehen: Haben wir den diesjährigen Derbysieger bereits am Ablauf gesehen? Wie werden Rubaiyat und Ocean Fantasy, alias Winterfavorit und Winterkönigin, in die neue Saison starten? Kann Bauyrzhan Murzabayev weiter in so großartiger Form reiten wie im vergangenen Jahr? Wird Henk Grewe seine Siegesserie aus der letzten Saison fortsetzen? Welches Pferd sorgt für aufregende Momente im Ausland? Und wer gewinnt den Großen Preis von Baden?

Ocean Fantasy
Ocean Fantasy am 20.10.2019 in Baden-Baden.

Fragen über Fragen, auf die man noch keine Antwort weiß. Das ist es aber natürlich auch, was den Rennsport ausmacht. Den klassischen Rennen und Saisonhöhepunkten entgegenzufiebern. Mit anderen Rennsportbegeisterten über die Derbyaspiranten und die Leistungen der bereits etablierten Gruppepferde zu diskutieren. Das Studieren des Langzeitmarkts und das Beobachten der eigenen heimlichen Hoffnungsträger, die fast jeder Rennsportfan jedes Jahr hat und auf deren ersten Start man wartet wie auf das Auspusten der Kerzen am Kindergeburtstagstisch.

Der Freudentaumel ebenso wie die Enttäuschung, alle Siege und auch alle Niederlagen. Das Daumendrücken und das Adrenalin kurz vor dem Start. Egal ob am Fernsehbildschirm, am Rande der Zielgeraden oder mit klopfendem Herzen im Rennsattel. Der Nervenkitzel der Grasbahnsaison ist wieder da, erwacht aus einem langen Winterschlaf und gekommen, um Träume zu erfüllen und einem den Atem zu rauben.

Köln
Köln

Der erste Renntag auf der Rennbahn Köln Weidenpesch startet dann auch gleich mit einem wunderbaren Highlight, dem Grand Prix Aufgalopp. Ein Listenrennen, das jeder Fan mit großem Interesse verfolgt, denn hinter dem Siegerteam vermutet der Vollblutfreund natürlich direkt viel mehr.

Dinge wie: Welcher Trainer hat seine Pferde direkt zum Saisonstart am besten in Form? Welches Pferd hat sich über den Winter weiterentwickelt? Wer hat noch Winterfell und welches Pferd glänzt bereits wie eine Speckschwarte? Welchen Plan verfolgt welcher Trainer mit seinem Schützling und welche Taktik der Jockey im nächsten Rennen? Auch hier erneut Fragen über Fragen, deren Antwort man nicht kennt, aber über die man nie müde wird zu fachsimpeln.

Übrigens debütierte der spätere Derbysieger Laccario nach einem zweiten Platz als Zweijähriger in Düsseldorf auch bereits im Mai 2019 in Köln. Dieses Rennen gewann er spielend leicht und einige Wettexperten hatten ihn sicherlich nach diesem Auftritt bereits als späteren Derbysieger auf dem Zettel. Der Winterfavorit aus dem Jahr 2018, Noble Moon, konnte diese Leistung leider 2019 nicht wieder abrufen. Er kam dreijährig nur zweimal an den Ablauf und startete zuletzt als Vierjähriger auf der Dortmunder Sandbahn, wo er nach längerer Pause Zweiter wurde.

Laccario
Laccario

Die Winterkönigin aus dem Jahr 2018 war Whispering Angel, auch sie kam im letzten Jahr nur zweimal an den Ablauf und wechselte danach in die Zucht. Der Preis der Diana aus der letzten Saison ging an die Brümmerhoferin Diamanta, auch sie soll ihre Karriere als Zuchtstute fortsetzen. Viele Hoffnungen liegen also verständlicherweise auf dem aktuellen Derbyfavoriten Wonderful Moon. Noch ist viel Zeit bis Hamburg, viel kann passieren bis zum Derby.

Aber endlich ist es wieder soweit, das Bangen, Zittern, Hoffen und Freuen. Es geht wieder los, die grüne Saison geht in die nächste Runde und damit auch das Kribbeln im Bauch.

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