Frankreich, die PMU – was wäre der deutsche Galopprennsport ohne die Pferderennen im Nachbarland? Im Gegensatz zu Deutschland unterscheiden die Franzosen weniger zwischen Trab und Galopp, es sind vor allem Pferderennen. Das Zentrum des Pferdesports liegt in Paris mit mehreren Großbahnen, doch auch in der Provinz finden regelmäßig Rennen statt.
Laut offiziellen Angaben gibt es 239 kleine und größere Bahnen in Frankreich, auf denen jedes Jahr über 6500 Galopprennen entschieden werden. Hinzu kommen die Traber. Die Zahl dürfte identisch sein. Fakt ist, dass in diesem Land an fast jedem Tag des Jahres Pferde um die Wette laufen.
Die Pferderennen haben eine Tradition seit dem Jahr 1776. Das älteste Rennen ist der Prix du Jockey Club. Das ist der Name des französischen Derbys. Ein neutraler Beobachter erhält seit einiger Zeit den Eindruck, als wenn dieses seit einigen Jahren auf einer vergleichsweise kurzen Distanz ausgetragene Rennen nicht ganz so bedeutend ist, wie das Pendant für die Stuten, der in Chantilly ausgetragene Prix de Diane. Über allen anderen Rennen steht aber natürlich der Prix de l’Arc de Triomphe, der oftmals als das bedeutendste Galopprennen der Welt bezeichnet wird. Longchamp ist der traditionelle Austragungsort. Diese Bahn wird für eine Millionensumme umgebaut, ein genauer Betrag kann erst nach Ende der Arbeiten 2018 verkündet werden, alles andere wäre eine Mutmaßung.
Ein kurzer Blick soll auf die Hindernisrennen fallen. Die haben in Frankreich eine Tradition seit dem Jahr 1874, als auf der Bahn von Auteuil erstmals die Grand Steeple-Chase entschieden wurde. Diese Bahn gilt als das Mekka der Hürden- und Jagdrennen.
Die Traber haben ihr Highlight im stets im Januar ausgetragenen Prix d’Amerique. Es handelt sich laut allgemeiner Meinung um das bedeutendste Trabrennen der Welt, gelaufen wird es seit dem Jahr 1920. Immer eine Woche zuvor findet der Prix de Cornulier statt, das wertvollste Trabreiten weltweit.
Weitere wichtige Rennbahnen im Pariser Raum sind Chantilly, Saint Cloud und Maisons-Laffitte. Man unterscheidet ansonsten zwischen den großen Bahnen, zu denen auch die für ihre langen Meetings bekannten Deauville an der Atlantikküste und Cagnes-sur-mer an der Riviera gehören, und der Provinz. Im Süden sind neben Cagnes-sur-mer vor allem Marseille und Bordeaux bedeutend. Im Winter veranstaltet traditionell Pau in den Pyrenäen. Dieser Ort ist auch deshalb eine Erwähnung wird, weil sich hier das bedeutendste Trainingszentrum abseits des Pariser Großraums befindet.