Die große Rennsaison 2020 steht vor der Tür, die Hoffnungsträger befinden sich in den Startlöchern. 10 to follow – 10 Pferde für die Rennsaison 2020 haben wir subjektiv ausgewählt. Im Folgenden lesen Sie unsere Liste der großen Trümpfe für dieses Jahr:
Wir erinnern uns noch gut an einem Sonntag im November: Mit sensationellen zwölf Längen Vorsprung degradierte dieser Youngster seine Konkurrenten im Krefelder Ratibor-Rennen zu Statisten. Imponierender kann man ein Grupperennen nicht gewonnen. Schon im Preis des Winterfavoriten hatte er den späteren Galopper des Jahres Rubaiyat am Rande einer Niederlage und dürfte nur an einem Malheur am Start gescheitert sein. Bisher war der Hoffnungsträger von Henk Grewe noch nie schlechter als Dritter. Der Görlsdorfer gilt nicht umsonst als 7,5:1-Top-Favorit im aktuellen RaceBets-Derby-Langzeitmarkt. Man darf ihm zutrauen, dass er seinem Vater Sea The Moon im Blauen Band nacheifert. Seine 55.000 Euro Kaufpreis bei der BBAG-Jährlingsauktion waren vom Stall Wasserfreunde glänzend angelegt.
Normalerweise züchtet das Gestüt Auenquelle seine Pferde meistens selbst, doch dieser Realiable Man-Sohn wurde für 52.000 Euro bei der BBAG-Auktion erworben. Die ersten beiden Platzierungen im Sommer dürften noch nicht dem wahren Können des von Henk Grewe trainierten Hengstes entsprochen haben. Den wahren Adrian sah man am 2. November in Mülheim. Dort dominierte er gegen sicher nicht schlechte Konkurrenz. Die vier Längen Vorsprung geben nur ansatzweise seine Überlegenheit wieder. Schnell machte das Wort Derby-Pferd die Runde. Und auch er nimmt im RaceBets-Wettmarkt einen prominenten Platz ein, wird zu einem Kurs von 20:1 geführt. In Mülheim ging es über 2.000 Meter, doch auch die Derby-Strecke sollte er locker bewältigen.
Vier Siege, 245.000 Euro Gewinnsumme – das sind imponierende Zahlen bei diesem Areion-Sohn aus dem Erfolgsquartier von Henk Grewe. Normalerweise hätte das in jedem anderen Jahr zum Titel „gewinnreichster Zweijähriger“ gereicht, doch Alson schob sich schließlich noch vor ihn. Doch dafür ergatterte der Sieger eines Listen- und zweier Grupperennens (Preis des Winterfavoriten und Gran Criterium) einen anderen Titel, den des „Galopper des Jahres 2019“. Seiner Dreijährigen-Kampagne darf man voller Spannung entgegensehen. Der nach einer persischen Gedichtform benannte Crack von Darius Racing scheint ein heißer Kandidat für das Mehl-Mülhens-Rennen, für das er bei RaceBets mit 4:1 favorisiert wird. Man darf gespannt sein, ob er auch die Derby-Distanz schafft.
Wer den Preis der Winterkönigin in Baden-Baden gewinnt, ist in den meisten Fällen die beste zweijährige Stute Deutschlands. Diese in Frankreich gezogene Make Believe-Tochter holte sich überraschend den begehrtesten Titel ihrer Altersklasse als große Außenseiterin und mit einer großen Portion Kampfgeist. In Quantensprüngen hatte sich die von Jean-Pierre Carvalho für das Gestüt Höny-Hof trainierte Lady verbessert. Natürlich sind die klassischen 1.000 Guineas erst einmal das logische Ziel, für die sie bei RaceBets zu einem Kurs von 10:1 in der Favoritenrolle (gemeinsam mit Tabera) geführt wird. Durchlässiger Boden ist für sie ein Vorteil, sie gilt sicher als einer der hoffnungsvollsten dreijährigen Kandidatinnen hierzulande.
Schon als Zweijährige (damals noch in anderen Farben und unter der Regie von Jens Hirschberger) bewies diese Tochter des Klassebeschälers Soldier Hollow ihre Klasse, als imponierende Listensiegerin in Hannover. Doch nach dem Wechsel zu Andreas Wöhler nach Spexard und in den Farben des amerikanischen Team Valor platzte so richtig der Knoten. Sagenhaft ihre Siege im Karin Baronin von Ullmann-Schwarzgold-Rennen in Köln und im Hamburger Stutenpreis, als sie ihren gefürchteten Turbo zündete. Der klassische Sieg in den 1.000 Guineas blieb ihr nur minimal und unglücklich verwehrt. Leider war nach Hamburg schon Saisonschluss, aber von ihr dürften 2020 noch weitere Glanzvorstellungen kommen.
Gruppesiegerin war sie schon zweijährig (Ratibor-Rennen), da galt die Teofilo-Tochter im Besitz von Darius Racing sogar als große Derby-Hoffnung. Doch dreijährig lief zunächst wenig nach Plan, man musste auf das Blaue Band verzichten und bis zum Preis der Diana warten. Als Saisondebütantin war es für die Grewe-Lady nach einem sehr unglücklichen Rennverlauf nicht leicht. Die wahre Donjah sah man bei ihren Top-Platzierungen im Großen Preis von Baden und im Preis von Europa. Eine Gala war der Gruppe II-Sieg im Gran Premio del Jockey Club in Mailand. Anschließend dürfte sie im Großen Preis von Bayern schon über dem Berg gewesen sein. In Grupperennen im In- und Auslandsollte sie eine Bank für 2020 sein.
Vom 15.000 Euro-Auktionsschnäppchen zum bisherigen Gewinner von 40.000 Euro: Soul Train, aus der Zucht von Rupert Plersch und in Training bei Andreas Wöhler für den Stall Unia, avancierte 2019 zu einem ausgezeichneten Zweijährigen. Im Ferdinand Leisten-Memorial in Baden-Baden flog er regelrecht heran. Und das Münchener Auktionsrennen holte sich dieser Hoffnungsträger mit atemberaubendem Endspurt. Als Sohn des Ausnahmepferdes Manduro könnte er vielleicht auch bis zumindest 2.000 Meter kommen. Wir trauen ihm nicht nur Auktions-, sondern auch Grupperennen zu.
Von frühester Jugend galt diesem Lawman-Sohn der Kölner Schulleiterin Nadine Siepmann als großer Trumpf. Schon sein früherer Trainer Mirek Rulec but ihn im Derby Frankreichs auf. 2019 wurde er unter der Regie von Henk Grewe zu einer festen Größe in deutschen Grand Prix-Rennen. Viermal in Folge lief er stets seine tolle Form aus, nur der erste Gruppe-Treffer blieb ihm noch verwehrt. Besonders dicht dran war er u.a. im Preis der Deutschen Einheit, als er nach einem Thriller nur Itobo und Derbysieger Laccario minimal vor sich dulden musste. Auch im Alter von nun sechs Jahren ist mit ihm stark zu rechnen. Genannt ist er für alle möglichen Großereignisse der nächsten Wochen.
Sieben Starts, vier Siege – und das Ende ist kaum schon abzusehen: Dieser Mount Nelson-Sohn des Stalles Grafenberg von Albrecht Woeste hat sich 2019 enorm hochgearbeitet. Trainer Sascha Smrczek hat stets viel von ihm gehalten, und das dürfte sich über Winter nicht geändert haben. Erfolge in einem Auktionsrennen und einem Ausgleich I geben eindeutig die Richtung vor – in die Grupperennen. Der einzige Versuch dort brachte zwar bisher nichts ein, aber das dürfte kein Maßstab sein. Wir glauben, dass er den Sprung in die Top-Klasse schafft und glauben an weitere deutliche Steigerung.
Ein weiterer Aufsteiger des Stalles Grafenberg, allerdings aus dem Stall von Waldemar Hickst. Sieben Siege bei acht Starts, nur einmal Zweiter (in Baden-Baden). Der Lord of England-Sohn explodierte regelrecht. Leider war nach drei Treffern in 2019, zuletzt im Ausgleich I, anschließend schon Schluss. Und man hat Parlan seit fast einem Jahr nicht mehr am Start gesehen. Wenn er wieder im Vollbesitz seiner Kräfte ist, dürfte der Weg nach oben weitergehen. Auch von ihm darf man Listen- oder sogar Gruppe-Klasse erwarten. Die nächsten Sprossen auf der Karriereleiter sind damit vorgezeichnet.