Deutsche Erfolge beim Arc

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Der Prix de l’Arc de Triomphe ist für viele Rennsportanhänger das wichtigste Galopprennen der Welt und des Jahres. Alljährlich am ersten Sonntag im Oktober steht dieses Monstre-Millionenrennen im Fokus der Öffentlichkeit. Eigentlich ist Longchamp der Austragungsort, doch da diese Bahn aktuell umgebaut wird, findet der diesjährige Arc auf dem Hippodrome de Chantilly statt – und zwar mit deutscher Beteiligung. Gibt es den großen Triumph für die deutsche Zucht? Zweimal konnten deutsche Pferde in der Vergangenheit dieses Rennen gewinnen: Star Appeal 1975 und Danedream im Jahr 2011. Drei deutsche Pferde platzierten sich in den Jahren zwischen diesen Triumphen im Arc.
Wir geben Ihnen hier eine Übersicht über die deutschen Erfolge in diesem Megahighlight. Sie können natürlich jetzt bereits bei uns auf den diesjährigen Arc wetten. Die Chancen für die deutsche Beteiligung sehen wieder nicht schlecht aus.

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Prix de l’Arc de Triomphe 2017


Star Appeal gewann zu einer unglaublichen Quote von 1197:10. Wer also damals 10 DM auf ihn gesetzt hat, bekam 1.197 DM ausbezahlt! Arc-Siegjockey Greville Starkey soll angeblich überhaupt nicht mit Chancen gerechnet haben. Vermutlich erklärt sich deshalb das opulente Mahl, das er laut einer Legende vor dem Arc zu sich nahm. Trainer von Star Appeal war Theo Grieper. Besitzer Waldemar Zeitelhack hatte den Hengst für zur damaligen Zeit bemerkenswerte 60.000 DM erworben und damit das Geschäft seines Lebens gemacht. Es war schließlich nicht der einzige große Triumph dieses Hengstes, der in seiner Karriere knapp 1,5 Millionen DM verdiente.
Im größten Rennen seiner Laufbahn zeigte er einen phänomenalen Endspurt. Bis kurz vor Schluss lag Star Appeal im hinteren und im mittleren Teil des Feldes und man traute seinen Augen kaum, als er an seinen Gegnern vorbeilief, um schließlich mit drei Längen Vorsprung zu gewinnen. Noch heute lohnt es sich, den Kommentar des unvergessenen Addi Furler anzuhören. Wer das Video sieht, sollte auch unbedingt auf das Gesicht des französischen Staatspräsidenten Valery Giscard d’Estaing achten…

Unzählige deutsche Hoffnungsträger waren in den folgenden Jahren im Prix de l’Arc de Triomphe an den Start gegangen, nicht einmal eine Platzierung war zu verzeichnen. Wir reden hier beispielsweise von unvergessenen Legenden wie Acatenango. Doch dann kam Borgia: Sie avancierte im Jahr 1997 sensationell zur deutschen Derbysiegerin. Nicht der Sieg war die Sensation, sondern die Tatsache, dass erstmals seit Dekaden eine Stute das wichtigste deutsche Galopprennen gewinnen konnte.
Es überrascht nicht, dass man mit dieser Pferdedame in den folgenden Monaten viele große Prüfungen in Angriff nahm, darunter auch den Prix de l’Arc de Triomphe. Das war ungewöhnlich für eine drei Jahre alte Lady. Platz drei von 18 Startern kann als eine herausragende Leistung eingestuft werden, allerdings war der damalige Sieger Peintre Celebre sieben Längen voraus. Dieser Name muss deshalb erwähnt werden, da die beiden sich in der Zucht trafen: Borgias Peintre Celebre-Tochter Bora Blues avancierte immerhin zur Siegerin.
Mit Borgia versuchte man es nach der tollen Frankreich-Vorstellung noch in den USA und in Dubai. Zwei Jahre später trat sie noch einmal im Prix de l’Arc de Triomphe an und landete im Mittelfeld. Mit Borgia zeigte der unvergessene, im Jahr 2000 verstorbene Trainer Bruno Schütz zu deren Glanzzeit ein letztes Mal sein unvergleichliches Händchen für Pferde.

Nur ein Jahr nach Borgias Erfolg beim Arc kam Tiger Hill im Oktober 1998. Er war der erste Star in der noch jungen Trainerkarriere von Peter Schiergen. Daran änderte auch eine enttäuschende Leistung im Derby nichts. Der in den Farben von Georg Baron von Ullmann laufende Hengst hatte im Anschluss an Hamburg einen zweiten Platz auf höchstem Level in Düsseldorf belegt, um knapp sechs Wochen später den Großen Preis von Baden zu gewinnen. Mit dem dritten Platz im Arc verdiente er 239.521 DM. Das Ergebnis wurde damals in Deutschland gefeiert wie ein Sieg. Man sprach voller Ehrfurcht vom Tiger. Ein Jahr später wurde dieser Arc-Fünfter.

Es schien ein Griff nach den Sternen zu sein, als der in Bremen-Mahndorf von Pavel Vovcenko trainierte It’s Gino im Jahr 2008 im Prix de l’Arc de Triomphe in die Startmaschine einrückte. Mit dem Ergebnis „dritter Platz im toten Rennen“ hatte kaum jemand gerechnet. Bis auf sein Team, das optimistisch nach Frankreich gefahren war, da It’s Gino in seiner gesamten Karriere nur gute Leistungen zeigte. Mitbesitzerin des Stall 5-Stars ist Tonya Rogge, aktuell Präsidentin des Bremer Rennvereins. Für sie war dieser Oktober-Sonntag der größte Tag in ihrem Rennsportleben. Schade, dass es der letzte Start auf einer Rennbahn dieses Hengstes war, er zog sich bei seiner Platzierung eine Huf-Verletzung zu. Aktuell ist er Deckhengst in einem Gestüt in Frankreich.

Wer sich für den Galopprennsport interessiert, wird vermutlich noch genau wissen, wo er/sie den Arc-Sieg von Danedream erlebt hat. Es war der 2. Oktober des Jahres 2011. In einem unvergleichlichen Stil marschierte die von Peter Schiergen trainierte Stute mit Andrasch Starke in der Zielgeraden nach vorne und gewann vor 15köpfiger Konkurrenz mit fünf Längen Vorsprung. Sie verdiente für das Gestüt Burg Eberstein und den Japaner Yoshida 2.285.600 Euro.
Endlich stand der deutsche Galopprennsport einmal im Fokus der deutschen Öffentlichkeit. Jockey und Trainer eilten von Interview zu Interview und selbst Menschen, die kaum wissen, wie ein Rennpferd aussieht, kannten plötzlich den Namen Danedream. Die Stute sollte ihren Titel ein Jahr später verteidigen, durfte jedoch die Kölner Rennbahn aufgrund einer allgemeinen Sperre durch die Gesundheitsbehörde nicht verlassen. Heute ist Danedream Zuchtstute in Japan.
Wer die Geschichte von Danedream nochmal im Detail nachlesen will, findet unseren Rückblick hier:

Zum Blogartikel über
Danedream – die deutsche Wunderstute

Kann am 1. Oktober ein weiterer deutscher Name in diese Liste aufgenommen werden? Dschingis Secret gilt so ein wenig als Geheimtipp und der aktuelle Galopper des Jahres Iquitos hat mit Andrasch Starke einen Jockey im Sattel, der genau weiß, wie man den Prix de l’Arc de Triomphe gewinnt.

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