Galopp-Rückblick Dortmund 26.12.17 – Große Bescherung für die Champions!

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Das Saisonfinale auf einer deutschen Galopprennbahn am zweiten Weihnachtsfeiertag (26. Dezember) in Dortmund sollte zum großen Showdown der beiden erfolgreichsten Jockeys 2017 werden. Filip Minarik und Alexander Pietsch hatten jeweils 68 Rennen für sich entschieden und bis zuletzt verbissen um den Titel gekämpft. Doch nach dem Ausgleich am Samstag in Neuss kam es nun doch nicht mehr zu dem mit Hochspannung erwarteten Finale in Dortmund. Man einigte sich auf den Gleichstand, da beide Reiter gesundheitlich nicht mehr auf der Höhe waren – Minarik mit Schulterproblemen und Pietsch mit einer angebrochenen Rippe, mit der er noch am 23. Dezember vier Rennen gewonnen hatte.
Beide  – Filip Minarik, für ihn nahm Birgit Stoltefuß die Auszeichnung entgegen, und Alexander Pietsch (vertreten durch Thorsten Danz) wurden ebenso wie die anderen Titelträger der Saison zwischen den einzelnen Rennen in Wambel für ihre bravourösen Leistungen geehrt. Die Championatsehrung wurde von RaceBets präsentiert. Jan Antony Vogel und Andreas Tiedtke überreichten die Ehrenpreise, Günther Gudert moderierte die stimmungsvolle Zeremonie.
Im Hindernissport war mit Eugen-Andreas Wahler der Präsident des Hamburger Renn-Clubs der erfolgreichste Besitzer 2017. Christian von der Recke (vertreten durch seine Tochter Antonia) war nach neun Jahren Unterbrechung wieder die Nummer eins der Hindernistrainer. Bei den Hindernisreitern gab es durch die Sonja Daroszewski ein Novum, denn in der Historie war die gebürtige Bremerin die erste Frau an der Spitze in Deutschland.
Mit erst 17 Jahren holte die junge Lilli-Marie Engels (macht 2018 ihr Abitur) das Championat der Amateurreiterinnen. Bereits der vierte Titelgewinn in Serie gelang Vinzenz Schiergen (19; weilt im Florida-Urlaub), der von Pascal Jonathan Werning vertreten wurde. Auch Lucien van der Meulen (vertreten durch seine Tochter Romy) aus den Niederlanden war wie 2016 der beste Besitzertrainer.
Eine herausragende Saison hatte das Gestüt Röttgen, das nicht nur dank des doppelten Gruppe I-Siegers Windstoß (Derby und Preis von Europa) und Winterfavorit Erasmus unangefochten Champion der Besitzer und Züchter wurde. Rund 20 Personen aus dem Team um Gestütsleiter Frank Dorff waren nach Dortmund gekommen.
Vor Ort weilte auch der Trainer-Champion Markus Klug, der ein sagenhaftes Jahr hinlegte mit 65 Erfolgen, darunter zwölf Gruppe-Treffern.
Robin Weber (18) war der erfolgreichste Nachwuchsreiter. 22 Siege sprangen 2017 für den gebürtigen Neusser heraus.
Als Sonder-Ehrung erhielt Herbert (genannt „Keule“) Köhler für seine über 60-jährige Tätigkeit im Rennsport (u.a. als Starter) aus der Hand von Jan Antony Vogel das Goldene Abzeichen des Direktoriums verliehen.
Aber natürlich kam auch der Sport auf der Sandbahn nicht zu kurz. Mit einer beeindruckenden Vorstellung wartete der Bahnspezialist Kitaneso (47:10) bei seinem dritten Saisonsieg im Ausgleich II über 1.950 Meter aus. Unter dem Italiener Nicola Sechi dominierte der von Marco Klein aus Mannheim an den Start geschickte Wallach bald gegen Commander Kirk und den Favoriten Munaashid. (Zum Rennvideo)
Die weite Reise aus Iffezheim nach Dortmund hatte sich für den Wallach Nashik (34:10) vollauf gelohnt, denn in einem 1.200 Meter-Handicap überrollte er regelrecht die von Magic Quercus und Salinas Road angeführte Konkurrenz. Es war der erste Sieg überhaupt für den von Marion Rotering aufgebotenen Nashik, auf dem der viel zu selten zum Einsatz kommende Norman Richter einen „Kistenritt“ für Filip Minarik erfolgreich verwandelte. (Zum Rennvideo)
Auch eine halbe Stunde verpasste Minarik einen Siegritt, denn Regine Weißmeiers Girandolo (45:10) stand mit Trainertochter Esther Ruth in einem Ausgleich IV über 1.950 Meter von zweiter Position aus gegen die von weither angereisten Jolly Boy (aus Iffezheim) und Lady Lilian (aus Dresden) bald schon als Gewinner fest. (Zum Rennvideo) Die erst 20-jährige Reiterin durfte sich auch nach dem klaren Start-Ziel-Erfolg mit Ivor’s Fantasy (96:10) aus dem Stall ihrer Mutter im 1.800 Meter-Handicap feiern lassen, denn sie wehrte Pretor und Ignaz bequem ab. (Zum Rennvideo)
Alexander Pietsch musste den Treffer mit Stall Walcherens Cadmium (36:10) aus dem Quartier von Christian von der Recke gegen Bolanos und Tribesman sowie Lucy Bee in einem 1.700 Meter-Handicap seinem Kollegen Fabian Xaver Weißmeier überlassen, der für ihn in den Sattel gestiegen war und seinen 200. Siegritt schaffte. (Zum Rennvideo) Die Familie Weißmeier war also an allen Fronten erfolgreich. Die Viererwette bezahlte 41.905:10 Euro.
Was für eine grandiose Entwicklung hat Highly Favoured aus dem Beelener Stall von Elisabeth Storp genommen: Im Ausgleich III über 1.700 Meter gelang dem Wallach mit dem aus Bahrain stammenden Nachwuchsreiter Ali Alshowaikh hauchdünn gegen Beetle Star und Twain der sage und schreibe sechste Saisonsieg! (Zum Rennvideo)
Beim zweiten Erfolg nach seiner mehrmonatigen Sperre teilte Marco Casamento der dreijährigen Stute Prairie Sunshine (101:10) für Karl Demme aus Köln in einem 2.500 Meter-Ausgleich IV Start-Ziel vor Allez Y und Venezianus alles perfekt ein. Hier beendete Red Ghost mit einem vierten Platz seine Rennlaufbahn. (Zum Rennvideo)
Das letzte Rennen des Jahres (über 1.800 Meter) ging schließlich an Dr. Andreas Boltes Dialekt (47:10) mit der Amateur-Championesse Lilli-Marie Engels vor Waikiki und Party Playboy. (Zum Rennvideo)

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Michael Hähn
Michael Hähn
Unser Autor Michael Hähn arbeitet als freier Journalist in Baden-Baden. Der Galopprennsport ist seit vielen Jahren sein Metier, und seine Leidenschaft sind Rennveranstaltungen in Deutschland und auf der ganzen Welt.

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