Acht Championate, sieben Derby-Siege, 2.400 Siege – Andrasch Starke gilt als absoluter Star-Jockey, nicht nur in Deutschland. Der 44-jährige gebürtige Stader, der 2011 mit der Wunderstute Danedream ein Dream Team im Prix de l‘Arc de Triomphe bildete, hat nach dem Jubiläumssieg am 27. März in Neuss auch für 2018 große Pläne und will kurz vor Beginn der Grasbahn-Saison voll durchstarten, wie er exklusiv im Gespräch mit dem RaceBets-Blog berichtet.
„Mir geht es sehr gut, ich bin topfit und freue mich auf die neue Saison“, sagt Andrasch Starke, der nach einem November-Trip nach Japan die Winter-Monate zum Auftanken genutzt hat. „In Japan war ich Anfang 2018 nicht mehr, denn man hatte die Regel geändert, nur als Champion hätte ich dort reiten können oder mit zwei Gruppe I-Siegen in Frankreich oder England in 2017. Ich war in der Reha und habe ein paar alte Blessuren behandeln lassen und fühlte mich nun richtig gut. Seit dem 1. Februar reite ich schon wieder im Training bei Peter Schiergen am Asterblüte-Stall. Ich kann, wenn es losgeht, 54, 55 Kilo reiten.“ Nach der Dortmunder Sand-Veranstaltungen am 23. März steuert er dann nahtlos die Grasbahn-Premiere am 25. März in Düsseldorf an, und dann natürlich die regelmäßigen Renntage in Deutschland.
Da ist man natürlich gespannt, wie Starke die Perspektiven für 2018 sieht. „Wir haben wenig ältere Pferde am Stall, sondern hauptsächlich zweijährige Pferde (Anm. d. Red: Aktuell stehen bei Peter Schiergen 47 Zweijährige, 42 Dreijährige und 21 Ältere). Diana-Siegerin Lacazar ist ins Gestüt gegangen, aber Ashiana und Navarro Girl stehen weiterhin zur Verfügung und sind natürlich sehr interessante Stuten.“
Bei den wenigen älteren Hoffnungsträgern hat es Andrasch Starke besonders Listensieger Walsingham angetan, ein Neuzugang des Stalles Lucky Owner. „Er ist ein interessantes Pferd mit guten Frankreich-Formen, aber auch Sound Check, der sich toll gesteigert hat, und der Derby-Zweite Enjoy Vijay sollten eine sehr gute Saison vor sich haben.“
Da Andrasch Starke genau wie Trainer Peter Schiergen als Derby-Spezialist gilt und in Hamburg in aller Regel eine Bank ist, verfolgt man natürlich die Prognose des Jockeys beim Derby-Jahrgang voller Spannung. Doch vorerst hält sich Starke noch bedeckt: „Unsere Dreijährigen sind im letzten Jahr noch nicht so stark in den Focus gerückt. Ich gehe aber davon aus, dass sich der ein oder andere im Laufe der Saison noch hervortun wird. Vor einem Jahr sah es auch lange nicht danach aus, als wären wir im Derby so gut gerüstet.“ Bei den dreijährigen Stuten nennt er die Brümmerhoferin Angelita. „Sie war Dritte im Preis der Winterkönigin, von ihr erhoffe ich mir einiges.“
Einen zweiten Ruf hat Andrasch Starke nicht vergeben, sein Hauptaugenmerk gilt natürlich dem Asterblüte-Quartier. „Aber wer mich haben will, kann mich für Ritte jederzeit buchen. Ich mache das Management gemeinsam mit Patrick Gibson, der mir hilft, selbst“, versichert der Klassejockey, der noch längst nicht ans Aufhören denkt.
„Irgendwann habe ich mal gesagt, dass ich bis 40 reite. Jetzt bin ich 44, aber so lange es mir Spaß macht, bin ich weiterhin Jockey. Ich muss keinem Rekord mehr hinterherlaufen, hatte so viele positive Erlebnisse. Natürlich hört in meinem Alter der Spaß bald einmal auf, und über 50 werde ich sicher nicht mehr reiten, zumal ich für meinen Anspruch viel aufbringen muss in Sachen Kondition und Fitness. Der Tag X wird kommen, und ich muss auch gesund bleiben. Aber ich denke jetzt erst einmal nur an die neue Saison 2018 und werde wieder alles geben.“
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