»Finale furioso« im Temple du Trot

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Mehr als vier Monate hat das Plateau de Gravelle die Traberfans mit seinem Wintermeeting 2017 / 2018 in Atem gehalten, und natürlich fällt am heutigen Samstag der Vorhang zu einer kurzen Veranstaltungspause von 17 Tagen nicht »einfach so«, sondern mit einem Programm, nach dem sich vor allem die Sportfans, aber auch die Wetter, noch einmal die Finger lecken werden.
Zwei internationale Rennen der Gruppe III für ältere Pferde, dazu eine Gruppe II-Prüfung für vierjährige Satteltraber und der klassische Jahrgangs-Vergleich im Prix de Selection (240.000 Euro / Gruppe I) zwischen Top-Vertretern der Generationen 2014 bis 2012 bringen allein mehr als eine halbe Million Euro unter die Besitzer der Vierbeiner, insgesamt schüttet man an diesem 3. März noch einmal exakt 900.000 Euro in den neun Rennen aus.

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Prix de Selection

Im September, als alle Beteiligten noch ein Jahr jünger waren, gab es mit dem Prix de l’Etoile schon einmal einen Vergleich zwischen den Pferden dieser Jahrgänge, jedoch mit dem gravierenden Unterschied, dass die seinerzeit Dreijährigen mit 50 Metern Vorsprung auf die lediglich 2200 Meter kurze Reise gingen. Damals traute sich nur der von Philippe Billard trainierte Classic Way in die Auseinandersetzung mit den Youngsters und bekam als Sechster deutlich klar gemacht, dass ein solches Handicap auf der Vincenner Sprintstrecke einfach nicht wettzumachen ist.
Nunmehr beträgt der Vorteil der Jüngeren gegenüber den Fünf- und Sechsjährigen nur noch 25 Meter, und siehe da, plötzlich sind die »Oldies« sogar mit acht gegen sechs in der Überzahl. Eine echte Siegchance gegen die Top-Stute Erminig d’Oliverie (Franck Nivard / 6) und ihre beiden männlichen Widersacher Eridan (David Thomain / 4) und Ecu Pierji (Mathieu Mottier / 5), die von Trainer-Champion Sébastien Guarato für die Farben von Philippe Dewulf aufgeboten werden, besitzt aber wohl nur einer von ihnen: Davidson du Pont (9) mit dem »Beherrscher des Wintermeetings«, Jean-Michel Bazire, im Sulky. Mehr als 60 Rennen hat »JMB«, seit 19 Jahren ununterbrochen Frankreichs Meister, seit dem Start im November vorgestellt.
Sein heutiger Partner ist so etwas wie der Shootingstar unter den Fünfjährigen des Landes, begann die Karriere erst im März 2016, verbrachte aber von diesen knapp zwei Jahren fast zwölf Monate im Krankenstand. Jetzt hat der Pacha du Pont-Sohn endlich keine aktuellen Probleme mehr, gewann drei seiner letzten vier Rennen und zuletzt seine ersten Gruppe II-Rennen. Ein Treffer im »Selection« wäre ein echter Karriere-Boost für den Hengst, der erst gut eine Viertelmillion Euro auf dem Konto hat. Zuzutrauen ist ihm ein Erfolg über die Vierjährigen allemal, allerdings wird Bazire einen guten Rücken brauchen, um sein Starthandicap früh genug wettzumachen.
Dabei behilflich sein könnten ihm Charly du Noyer (Yoann Lebourgeois / 14), der keine Angst vor anspruchsvollen Rennverläufen kennt, und Cyprien des Bordes (Jean Loic Claude Dersoir / 13), der als starker Allrounder sicher auch frühzeitig seine Chance suchen wird. Die jüngst erfolgreiche Deux Etoiles Gédé (Björn Goop / 7) versucht sich erstmals gegen Gegner dieses Kalibers, sollte aber noch eher Chancen besitzen als die übrigen Bandgefährten. Aus der Gruppe der »Hasen« stehen Easy des Racques (Jean-Philippe Monclin / 2) und der nicht ganz trabsichere Express Jet (Pierre Vercruysse / 1) ungeachtet des jüngsten Lebenszeichens über Elite du Ruel (Franck Anne / 3), die vor drei Wochen vor allem von den speziellen  Bahnverhältnissen profitiert haben dürfte, als sie mit 25 Metern Vorgabe Favoritin Erminig d’Oliverie schlagen konnte.

Offenes Treffen der Sattelcracks

EZREAL JIEL will die blau-gelben Farben Jean Lucks im Prix Louis le Bourg erneut als Sieger ins Ziel tragen. (© Forni)

Unter sich bleibt der Jahrgang 2014 im Prix Louis le Bourg (120.000 Euro / 2850 Meter) für die Monté-Pferde. Hier dürfte die Entscheidung zwischen der zuletzt im Prix des Centaures viertplatzierte Elladora de Forgan (Franck Nivard / 14), dem Ende Januar auf dem heutigen Niveau erfolgreichen Ezreal Jiel (Guillaume Martin / 12), dessen Stallgefährten Equinoxe Jiel (Matthieu Abrivard / 6) sowie der in etwas einfacherer Konkurrenz erfolgreichen Elusive Feeling (Jean-Yann Ricart / 11) und Etincelle Delo (David Thomain / 4) fallen.

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Prix Louis le Bourg

Nachdem Yoann Lebourgeois, Champion der Trabreiter in den Jahren 2012 bis 2014, Enjoy Dream (1) den Vorzug gegenüber Etincelle Delo gab, muss man den »Ärmsten« in dem 14-köpfigen Feld vermutlich ebenfalls auf der Rechnung haben. Der sehr zuverlässige Etoile des Bruyere (Jonathan Vanmeerbeck / 9) wäre als Sieger keine wirkliche Überraschung, dürfte seinem Anhang aber schon eine dreistellige Siegquote bescheren. Der Rest wäre hingegen auf dem oberen Treppchen schon eine kleine Sensation.

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