Er gehört zu den bekanntesten Profi-Köchen weltweit, steht für Einfachheit von Zutaten und Zubereitung seiner Rezepte und gibt seinen Kindern, inzwischen sind es fünf, exzentrische Namen wie Petal Blossom Rainbow, Buddy Bear Maurice oder Poppy Honey Rose.
Jamie Oliver kennt praktisch jedes Kind. Kein Wunder also, dass man im Gestüt Lauvenburg von Heinrich Gentz in Kaarst bei Neuss irgendwann auch ein Traber-Fohlen nach dem Promi-Koch benannte. Einen guten Klang haben auch die Namen der Eltern des Hengstfohlens, das am 28. April 2012 zur Welt kam. Vater Oscar Schindler SL war einer der besten deutschen Traber aller Zeiten, hält noch heute den deutschen Zweijährigen-Rekord. Mutter Janet Jackson gewann 19 ihrer 46 Rennen und mehr als 160.000 Euro.
So galten dem Dunkelfuchs Jamie Oliver früh große Hoffnungen, Jungprofi Victor Gentz, damals noch am Anfang seiner inzwischen steil aufwärts weisenden Karriere, qualifizierte ihn Mitte September 2014 im zweiten Anlauf für den Rennbetrieb und generierte damit Interesse bei den bayerischen Besitzern Hans Holzapfel und Dr. Holm Schlemmer (Stall Ferdl), die den Hengst kauften und zu Gerhard Biendl nach München stellten.
Die großen Erwartungen so ganz erfüllt hat Jamie Oliver in der Folgezeit nicht, Verletzungen und seine einfach nicht dauerhaft in den Griff zu bekommende Unsicherheit sorgten immer wieder für Rückschläge und Enttäuschungen. Holzapfel stieg aus der Besitzergemeinschaft aus, Wolfgang Bayer (69), ein erfahrener Trainer aus dem niederbayerischen Straubing, übernahm seinen Anteil. Nach neuerlich langen Pausen fehlte es im gerade zu Ende gehenden Winter in Bayern an Startmöglichkeiten, und so entschlossen sich Bayer und Schlemmer, ihren Schützling zu Thorsten Tietz nach Schweden zu stellen – eine goldrichtige Entscheidung, wie sich rasch herausstellen sollte.
Mit Dennis Spangenberg, dem aktuellen deutschen »Silberhelm«, gewann er gleich sein erstes Rennen in Romme, inzwischen sind es bei vier Starts schon drei Siege, hinzu kam ein zweiter Platz, womit er insgesamt mehr als 13.500 Euro innerhalb von knapp sechs Wochen verdiente. Weitere 6.000 Euro kämen hinzu, wenn er am heutigen Mittwoch in Solvalla die Abschlussprüfung gewinnen würde. Bereits am 21. Februar hat er auf Schwedens Nobelpiste ein ähnliches Rennen über die 2640 Meter-Distanz für sich entschieden. Wolfgang Bayer ist allerdings nur vorsichtig optimistisch: »Die Ansprüche steigen, und Startplatz zehn ist auch nicht gerade eine tolle Ausgangsposition«.
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Solvalla 21.03.2018
Er sieht vor allem in Eldorado B. (Hans-Owe Sundberg / 7) eine große Gefahr. Der Sohn von Prix d´Amerique-Sieger Maharajah gewann einen Lauf der renommierten Solvallaserien für Vierjährige und drei seiner letzten fünf Auftritte, besitzt allerdings keinerlei Erfahrung auf der heute zu bewältigenden Distanz. Zudem leistete er sich in der Vorwoche eine Galoppade und endete unplatziert. Der ebenfalls aus der zweiten Reihe startende Cuarto Käbb (Per Lennartsson / 11) begann vor drei Wochen nach fünf Erfolgen in 2017 auch die neue Saison siegreich, muss nun allerdings beweisen, dass der Provinzerfolg in Örebro keine Eintagsfliege war.
Fairplay Pellini (Kim Eriksson / 3) wurde nach einer Serie von starken Platzierungen beim letzten Start angehalten, hat nun sechs Wochen ausgesetzt und muss sich erst wieder vorstellen. Schwer einzustufen ist der norwegische Gast Vikens Beer Hunter (Noralf Braekken / 4), dessen aktuelle Formen nach einjähriger Pause mit einem Volltreffer und zwei zweiten Plätzen kaum besser sein könnten. Rorri Bris (Ulf Eriksson / 8) bringt einen Sieg aus der nordschwedischen Provinz mit in die Hauptstadt und sollte mehr Chancen besitzen als der Rest.
Unabhängig vom Ergebnis soll Jamie Oliver noch einige Zeit im hohen Norden bleiben, auch wenn Thorsten Tietz sein Quartier dort über den Sommer wieder auflösen wird: »Solange er dort Rennen hat, in denen er mitmischen kann, lassen wir ihn in Schweden, wahrscheinlich stellen wir ihn zu Conrad Lugauer nach Blentarp«, sagt Wolfgang Bayer.
