Am ersten sportlichen »Festtag« des erst am Dienstag begonnenen Frühjahrs-Meetings in Paris-Vincennes stehen die älteren Pferde im Mittelpunkt des Interesses.
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Vincennes 24.03.2018
Scheinbar sind viele der vierbeinigen »Helden« der vergangenen Monate »im Urlaub« oder »auf Feierschicht«, denn für die beiden Gruppe II-Rennen um jeweils 120.000 Euro sowie das nur 5.000 Euro weniger wertvolle Gruppe III-Rennen um den Prix du Bois de Vincennes wurden insgesamt nur 25 Pferde eingeschrieben. Unter der geringen Masse leidet die sportliche Qualität aber keineswegs.
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Prix du Bois de Vincennes
Gerade der »Bois de Vincennes« ist ein ganz besonders interessantes Rennen, denn Top-Trainer Philippe Allaire schickt mit Traders (Yoann Lebourgeois / 6) und Arlington Dream (Pierre Vercruysse / 3) zwei seiner aktuellen Monté-Asse in die Partie. Der aktuelle Prix de Cornulier-Triumphator, ein gebürtiger Italiener, ist als Bezwinger von Bold Eagle in 1:10,1 / 2100 Meter (beim Prix Marcel Laurent im November 2016) eines der schnellsten Pferde aller Zeiten auf dem Plateau de Gravelle, zieht aber seit einiger Zeit vor dem Wagen nicht mehr so wie früher und hatte beim jüngsten Versuch, diese Einschätzung zu wiederlegen, im Prix de France als Achter keine Chance. Trotzdem wäre es fahrlässig, ihn in dem achtköpfigen Feld mit leichter Hand zu streichen.
Arlington Dream hingegen hat vor seiner »Umschulung« zum Sattelcrack sein letztes Rennen im Sulky im Mai 2015 gewonnen und darf, auch unter Berücksichtigung der Tatsache, dass er rundum beschlagen antritt, wohl getrost vernachlässigt werden. Dies umso mehr, als mit den Guarato-Schützlingen Valko Jenilat (Eric Raffin / 7) und Carat Williams (David Thomain / 4) und dem wiedererstarkten Viking Blue (Alexandre Abrivard / 2) drei echte Spitzenkönner zur Stelle sind.
Hinzu kommt Ave Avis (Jean-Michel Bazire / 5), dem nach der Pause einige Male wirklich nur die Bahn gezeigt wurde, der aber nun wieder ohne Eisen und in der Hand des 19-fachen französischen Champions antritt. Obwohl gewinnreichstes Pferd des Feldes, ist Uppercut de Manche (Damien Bonne / 8) ebenso nur Außenseiter wie der mit Abstand ärmste Teilnehmer, Blues des Landiers (Dominique Cheradame / 1).
Der Aufsteiger vor dem nächsten Triumph
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Prix Robert Auvray
Mit Davidson du Pont (6) steht Jean-Michel Bazire im Prix Robert Auvray (120.000 Euro / 2850 Meter) ganz klar in der Favoritenrolle. Der Hengst ist einer der Aufsteiger des Winter-Meetings und gewann zuletzt trotz Zulage und in starken 1:10,8 den Prix de Selection (Gruppe I). Dieses Mal hat er es mit lediglich sechs Altersgefährten zu tun, von denen mit Delia du Pommereux (Sylvain Roger / 7) eine der beiden Stuten des Feldes, erste Anwärterin auf den »premier accesit«, also den Ehrenplatz, ist. Die Niky-Tochter war als Dritte des Criterium Continental am Heiligabend genauso schnell wie der heutige Favorit.
Für die weiteren Prämien kommen in erster Linie der eigentlich sehr zuverlässige, beim letzten Start im Prix Ovide Moulinet aber an Fehlern gescheiterte Dragon des Racques (Alexandre Abrivard / 3) und ein sich endlich wieder voll einsetzender Doberman (Franck Nivard / 5) in Betracht. Auch die auf niedrigerem Niveau gut in Schwung gekommene Decennie (Mathieu Mottier / 1) ist auf dem Podium denkbar. Dagegen müssen Discours Joyeux (Eric Raffin / 4) und Detroit Castelets (Matthieu Abrivard / 2) die letzten Leistungen deutlich steigern.
Die »Grünen« gegen Dexter Fromentro
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Prix Louis Fornical
Den Auftakt der sportlichen Highlights des Tages macht der Prix Louis Forcinal (120.000 Euro / 2700 Meter), ein Vergleich der Jahrgänge 2012 und 2013 unter dem Sattel. Zwar zählt Cyprien des Bordes (Jean Loic Claude Dersoir / 10) immer noch zu den Besten seiner Generation in dieser Disziplin, doch wird er es der seit dem Treffer im Prix des Elites im September letzten Jahres sieglose Hengst gegen den ein Jahr jüngeren Seriensieger Dexter Fromentro (Camille Levesque / 5) nicht leicht haben, in die Erfolgsspur zurückzukehren. Seine wie er die grünen Farben der Ecurie du Rib von Joel Hallais tragende Stallgefährtin Darlhey du Rib (Carine Hallais-Dersoir / 2) kennt das Gefühl bereits, vom Familienpferd der Levesques geschlagen zu sein, sie war bei den beiden jüngsten Starts jeweils Zweite zu ihm.
Zusammen mit dem in Topform agierenden, allerdings nicht so häufig im Monté eingesetzten Captain Sparrow (Eric Raffin / 4), dessen Mutter Holly du Locton ein Spitzen-Satteltraber war, gehört sie erneut zu den Pferden, die sich Hoffnungen auf eine gute Platzierung machen dürfen. Beständig landet Catalogne (Mathieu Mottier / 8) in den letzten Monaten dort, so dass man ihr auch heute eine gute Leistung zutrauen darf. Obwohl rundum mit Eisen antretend, stellen wir Chablis d´Herfraie (David Thomain / 7) über Dragon du Fresne (Yoann Lebourgeois / 9), Chant des Sirenes (Damien Bonne / 6) und die allzu unsicheren Candie d´Atout (Matthieu Abrivard / 3) und Durzie (Alexandre Abrivard / 1).