Die Petro-Dollars der herrschenden Maktoum-Familie und viele Top-Sponsoren machen es möglich: Am Samstag steigt auf der Meydan-Rennbahn im Wüstenemirat Dubai wieder DIE Galopp-Veranstaltung mit den schwindelerregendsten Preisgeldern. Über 30 Millionen Dollar (so viel wie sonst nirgends) werden in den neun Rennen ausgeschüttet. Kein Wunder, dass sich die Stars aus der ganzen Welt hier die Ehre geben werden.
Jetzt zur Rennkarte
Meydan 31.03.2018
Absolute Hauptattraktion ist natürlich der mit zehn Millionen Dollar ausgestattete Dubai World Cup (Gr. I, 2.000 m), der lange Jahre das höchstdotierte Rennen der Welt war. Diesen Rang hat ihm inzwischen der Pegasus World Cup in Florida abgelaufen, aber das tut der Attraktivität der Dirt-Prüfung keinerlei Abbruch.
Es gab ein paar Jahre, in denen man beim Dubai Racing Club mit der Besetzung haderte. Auf der neugeschaffenen Tapeta-Bahn, einem Kunststoff-ähnlichen Belag in Meydan, traten kaum mehr Amerikaner an, sie blieben lieber zu Hause. Daher wurde eigens der Untergrund entfernt und man kehrte zu einer herkömmlichen Dirt-Bahn zurück. Und seither dominieren die US-Pferde wieder den World Cup.
Vor einem Jahr war es der großartige Arrogate für den zum dritten Mal in diesem Rennen erfolgreichen Trainer Bob Baffert, der trotz erheblichen Startverlusts mit sensationellem Speed das Feld überrollte. Damit etablierte er sich zu diesem Zeitpunkt als Nummer eins in der Weltrangliste.
Bei der Neuauflage am Samstag fehlt mit Gun Runner der Dirt-Hero, denn er wechselte direkt nach seinem Pegasus-Triumph ins Gestüt. Da könnte nun der Weg frei sein für West Coast, der ebenfalls von Baffert (unschwer an seinen schneeweißen Haaren zu erkennen) trainiert wird und in dem nun mehrfach angesprochenen Pegasus World Cup als Zweiter einzig und allein in den Dunstkreis von Gun Runner kam. Er gilt im Wettmarkt von RaceBets als klarer Favorit. Das andere Baffert-Pferd Mubtaahij ist hier zwar ein alter Bekannte, aber nur als als chancenreicher Außenseiter ganz vorne denkbar.
Direkt zum Rennen
Dubai World Cup
Sein Kollege Antonio Sano schickt mit Gunnevra den Dritten aus dem Gulfstream Park an den Start- Mit gutem Endspurt schob sich der Hengst noch besser ins Bild, doch war er schon mehrfach hinter West Coast, was auch diesmal so sein sollte.
Eine weitere starke Amerikanerin ist Forever Unbridled, sie gewann drei Top-Rennen in Folge, darunter am 4. November in Del Mar den Breeders‘ Cup Distaff über 1.818 Meter. Einziges Fragezeichen ist die nun etwas längere Strecke, auf der sie noch nie unterwegs war.
Was wäre ein Dubai World Cup ohne die Hoffnungen aus dem Godolphin-Stall von Scheich Mohammed, dem Herrscher Dubais? Meist blühen die Asse der blauen Erfolgsflotte gerade hier so richtig auf. Sie beherrschten auch den World Cup Carnival, die Rennserie seit Januar in einer Dominanz, die noch größer war als in den letzten Jahren schon. Diesmal gelten Talismanic besonders hohe Erwartungen. Der Hengst aus dem Stall des französischen Abo-Championtrainers Andre Fabre besitzt als Breeders‘ Cup Turf-Gewinner ausreichend Klasse. Sein Aufgalopp in Chantilly auf Sand geriet zu einer lockeren Angelegenheit. Wenn er auf Dirt genauso gut ist wie auf Gras, dann sollte man ihn weit vorne erwarten, auch wenn der Trainer noch auf seinen ersten Erfolg an diesem Renntag wartet.
Vielleicht steht er auch einen Tick über Thunder Snow, dem anderen Godolphin-Crack. Dieser ist jedoch bestens mit dem Kurs vertraut, denn hier siegte er vor genau einem Jahr im UAE Derby. In aktuellen Carnival war er nie schlechter als Zweiter, doch die jüngste Form, als er gegen North America keine Chance hatte, muss er schon steigern.
Rahmenprogramm der Extraklasse
Natürlich hat es auch das Rahmenprogramm in sich. Wir wollen uns hier auf die beiden 6-Millionen-Dollar-Prüfungen konzentrieren. Das Dubai Turf (Gruppe I, 1.800 m) scheint eines der offensten Wettrennen des Abends zu werden. Vor einem Jahr triumphierte hier der Japaper Vivlos. Ähnliches könnte nun ebenfalls passieren, auch wenn Godolphins Benbatl trotz seiner kürzlichen überraschenden Niederlage auf dieser Bahn gegen den ebenfalls antretenden Blair House weiterhin hocheingeschätzt wird, und auch der Japaner Real Steel noch von seinem 2016er-Erfolg in guter Erinnerung ist. Vorsicht auch vor Neorealism und Reel Steel (Sieger von 2016), zwei anderen starken Gästen aus dem Land der aufgehenden Sonne.
Direkt zum Rennen
Dubai Turf
Das Sheema Classic (Gr. I, 2.400 m) könnte ebenfalls an das Team Godolphin/Fabre gehen. Denn die Empfehlungen von Cloth Of Stars, u.a. als Arc-Zweiter zu der Wunderstute Enable, sind schon sehr stark. Ein Spaziergang wird es freilich für den Favoriten im RaceBets-Wettmarkt nicht, denn mit Rey De Oro, dem Zweiten aus dem Japan Cup, und dem starken Hong Kong-Chinesen Werther, dem Engländer Poet`s Word (Zweiter der Champion Stakes) sowie dem wiedererstarkten Godolphin-Galopper Hawkbill oder dem 2016 in der Hong Kong Vase siegreichen Japaner Satono Crown lauern viele Top-Gegner.
Direkt zum Rennen
Sheema Classic
Deutschland ist an diesem Abend mit dem von Waldemar Hickst vorbereiteten Parviz im Dubai Gold Cup (Gr. II, 1 Mio. Dollar, 3.200 m) vertreten, aber er gilt doch nur als großer Außenseiter. Doch alleine schon an diesem Super-Tag mit von der Partie sein zu können, ist eine Auszeichnung. Hier sollte die Entscheidung wie schon in einem Vorbereitungsrennen nur zwischen Godolphins Rare Rhythm und Vorjahressieger Vazirabad liegen. Seien auch Sie live dabei im Stream von RaceBets.
Direkt zum Rennen
Dubai Gold Cup
Lesen Sie auch unseren Galopp+Insider. In dieser Woche mit Stephan Buchner.
Zum Galopp+Insider
Stephan Buchner
[starbox id=24]