First Final Breeders Course
Genau zwei Wochen nach dem Finale des Olympiatravet steht Aby, Schwedens einzige Traber-Piste mit einer zusätzlichen Innenspur (Open Stretch) im Mölndal von Göteborg, erneut im Fokus des internationalen Interesses.
Für drei-, vier- und fünfjährige Traber werden am Nachmittag bis in den frühen Abend hinein je zwei Rennen der Gruppe I und II entschieden, deren Gesamtwert knapp 5,5 Millionen Kronen (ca. 550.000 Euro) beträgt und mit den Börsen, die sonst bestenfalls in Paris-Vincennes oder beim Solvalla-Meeting gezahlt werden, durchaus mithalten können. Gleich zum Auftakt sollten sich auch Pferde aus deutscher und niederländischer Zucht ein großes Stück aus den 800.000 Kronen Preisgeld-Kuchen herausschneiden, der im ersten Finale der europäischen Serie Breeders Course »aufgetischt« wird.
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First Final Breeders Course
Der im norddeutschen Gestüt Lasbek von Milliardär Günter Herz aufgewachsene Hengst Northern Charm (Peter Ingves / 3) ist sogar einer der ganz heißen Sieg-Kandidaten. Nach zwei »Matches« mit dem dänischen Jahrgangs-Ersten Dontpaytheferryman ist der Muscle Hill-Sohn 2018 noch ungeschlagen, der Eindruck, den er vor allem beim letzten Start in Skive hinterließ, war bärenstark. Auf der heute geforderten Meilendistanz wird ihm sein kapitaler Antritt auf jeden Fall weiterhelfen. Beim Vorlauf im niederländischen Wolvega kam die gleichfalls im Deutschen Gestütbuch registrierte Isabella Boshoeve (Björn Goop / 2) knapp vor Zarch Wise As (Ulf Ohlsson / 6) ins Ziel, obwohl der Hengst aus dem Stall der Gebrüder Gerrits am Toto als klarer Favorit galt.
Stärkster Vertreter des einheimischen Tre Kronor-Teams ist vermutlich Smokin Joe (Lutfi Kolgjini / 1), der im vergangenen Jahr im Breeders Course-Finale in Holland bereits einmal Zweiter war. Nach seinem Sieg über nur zwei (!) Gegner, zu denen in Jägersro auch Paladin (Roger Malmqvist / 8) zählte, lief er zuletzt in Solvalla extrem enttäuschend. Feeling Way (Christoffer Eriksson / 7) kam in Kopenhagen schon klar hinter Northern Charm ein und ist deshalb ebenso bestenfalls Platzgeld-Kandidat wie Typhoeus Face (Thomas Uhrberg / 5) und Staro Moschino (4), dessen Fahrer, Johan Untersteiner, im Moment aber alles gelingt.
Lyon Grand Prix
Knapp 60.000 Euro Preisgeld stehen über dem Lyon Grand Prix, der über 2640 Meter neun erstklassige Vertreter der Generation 2013 zusammenführt. Vor drei Wochen trafen – hoch im Norden in Umea – Diamanten (Erik Adielsson / 8), der Gewinner des Großen Preises von Deutschland 2017, und Muscle Hustle (5), dessen Fahrer Robert Bergh bis Ende vergangenen Jahres der verantwortliche Trainer auch von Diamanten war, bereits aufeinander. In diesem Zweikampf behielt der jetzt von Stig H. Johansson vorbereitete Adrian Chip-Sohn sicher die Oberhand, doch brennt Bergh natürlich auf Revanche und kann – bei umgekehrter Ausgangslage – diese auch durchaus schaffen.
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Lyon Grand Prix
Der auf seiner Malmöer Heimatbahn sehr überzeugende Rajesh Face (Lutfi Kolgjini) und der beim Saisoneinstand nach einem Riesen-Startfehler nicht schlecht gefallende Derby-Zweite Monark Newmen (Fredrik Persson / 7) stehen nicht weit unter den beiden Favoriten und können dieses Rennen ebenfalls gewinnen. Nicht unterschätzen sollte man ferner den im Alltagssport nun sechs Mal in Folge siegreichen Sir Q.C. (Ulf Ohlsson / 2) und den norwegischen Dauergast Evil Enok M.E. (Noralf Braekken / 4), die wir stärker einschätzen als einen der übrigen drei Teilnehmer.
Drottning Silvias Pokal & Konung Gustaf V:s Pokal
Großartigen Sport versprechen an diesem Tag natürlich die jeweils 200.000 Euro wertvollen Finalläufe des Drottning Silvias Pokal und des Konung Gustaf V:s Pokal. Nach den Ergebnissen der am 27. April ausgetragenen Qualifikationen führt der Weg zum Sieg bei den vierjährigen Stuten allein über Dibaba (Örjan Kihlström / 4). Roger Walmanns Ready Cash-Tochter ist die beste Stute ihrer Generation, auch wenn sie in den beiden wichtigsten Rennen des Vorjahres, den Svenskt Trav Oaks und der Breeders Crown, jeweils überraschende Niederlagen einstecken musste.
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Konung Gustaf V:s Pokal
Die beiden anderen Vorlaufsiegerinnen, Tropicana As (Peter Ingves / 2) und Electrical (Hans-Owe Sundberg / 1), waren deutlich langsamer als die Favoritin, sind aber bei etwas Steigerung als Herausforderinnen ebenso gut denkbar wie die hinter Dibaba zweitplatzierte Vanquish Kronos (Christoffer Eriksson / 5). Für die übrigen Teilnehmerinnen sieht die Aufgabe nicht leicht aus, zumal es in den letzten Jahren meist Erfolge der Favoritin oder Mitfavoritin gegeben hat.
Einen tollen Kampf darf man bei den Hengsten und Wallachen erwarten. Ein Dutzend Siege bei nur 19 Starts in den letzten 16 Monaten sprechen für Lucifer Lane (Johan Nilsson / 2), der seinen Vorlauf nach früher Führung klar dominierte und einen »Tick« schneller war als der Gewinner des US-Derbys 2017, Perfect Spirit (Örjan Kihlström / 1), und der dritte Vorlaufsieger, der Italiener Velvet Gio (Torbjörn Jansson / 3). Who´s Who (4), der den finnischen Europameister Mika Forss hinter sich weiß, der ebenfalls in Amerika geborene Enterprise (Per Linderoth / 6) und Calle Crown (Christoffer Eriksson / 5) werden sich jede Schwäche des Favoriten-Trios gnadenlos zunutze machen.