Große Derby-Revanche in Maryland

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Baltimore ist rein sportlich betrachtet eine der wichtigen Städte in den USA. Die Ravens sorgen im Football für Furore, im Baseball sind es die Orioles und jeder der sich mit dem Thema Olympia beschäftigt hat, sollte über den Namen von Michael Phelps gestolpert sein, der in dieser bedeutenden Hafenstadt mit 615.000 Einwohnern das Licht der Welt erblickte.
Geht es um das Thema Galopprennsport ist Baltimore einmal im Jahr Nabel des US-Galoppsports, denn auf der altehrwürdigen Rennbahn Pimlico wird die zweite Station der Triple Crown ausgetragen, die Preakness Stakes und das bereits seit 1873. Über die Distanz von 2.092 m treten die besten Dreijährigen des Landes an und das vor einer Megakulisse, denn mehr als 80.000 Zuschauer finden jedes Jahr den Weg auf die Rennbahn und lassen sich dieses Rennsport-Highlight und das im Innenraum stattfindende „Beer-Fest“ nicht entgehen.

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Preakness Stakes

Die Preakness Stakes stehen in diesem Jahr ganz klar im Zeichen der großen Derby-Revanche, denn die beiden pominentesten Kandidaten im Rennen sind der noch ungeschlagene Kentucky Derby-Sieger Justify aus dem Stall von Bob Baffert, der seinen fünften Sieg und seinen dritten auf Grade I-Ebene landen möchte. In den Weg stellt sich ihm der Derby-Zweite Good Magic, der nun die Chance zur Revanche gekommen sieht. Insgesamt sieht es derzeit nach acht Startern in diesem Klassiker aus, womit erneut nur ein sehr kleines Starterfeld erwartet wird, das nicht einmal halb so groß ist wie das Feld im „run for the roses“.
Als Favorit an den Start geht Kentucky Derby-Sieger Justify. Der Hengst ist bei vier Starts noch ungeschlagen, gewann nach dem Santa Anita Derby auch in Churchill Downs und die Art und Weise wie der Hengst aus dem Quartier von Trainer-Guru Bob Baffert die Gegner auf den letzten Metern stehen ließ, lässt den Schluss zu, dass er auch über den längeren Weg in Baltimore keine Probleme haben sollte. Der Scat Daddy-Sohn hat Anfang der Woche noch in der Heimat gearbeitet, trat am Mittwoch die Reise an die East Coast an und ist der logische Favorit auf den Gewinn der zweiten Triple Crown-Station.
Erster Herausforderer ist Good Magic, der runner up im Kentucky Derby. Trainer Chad Brown sieht den Hengst in sehr guter Form und erklärt warum er den Start in den Preakness Stakes wahrnimmt vor allem damit, dass sein Schützling nicht in den Belmont Stakes antreten wird, die für ihn ein Stück zu lang wären. Stattdessen würde sein Trainer nach dem Preakness Stakes gerne Rennen wie die Jim Dandy Stakes in Saratoga oder das Haskell Invitational im Monmouth Park wahrnehmen, die beide Ende Juli angesetzt sind. Nach den Chancen seines Schützlings befragt erklärte Brown, dass Justify seine ersten vier Karrierestarts innerhalb von nur 76 Tagen absolviert hat, der Start in den Preakness wird sein fünfter Start in nur 13 Wochen sein. So macht es Sinn zu testen ob der Derby-Sieger wieder die Oberhand behalten kann.
Übrigens ist für das Wochenende in Baltimore erneut nasses Wetter angesagt, sodass die Preakness-Kandidaten ähnliche Bahnverhältnisse antreffen könnten wie vor 14 Tagen in Churchill.

Die Starter in der Einzel-Vorstellung:

1 Quip:
Trainer Rodolphe Brisset hat das Kentucky Derby mit ihm ausgelassen, denn die Preakness Stakes passen am besten für ihn. Quip siegte im Tampa Bay Derby im März und beendete beim letzten Start das Arkansas Derby auf dem Ehrenplatz. Kommt nun als ausgeruhtes Pferd an den Start und tritt mit dem französischen Jockey-Shooting Star Florent Geroux an. Sein Speed-Rating ist gut wenngleich das Arkansas-Derby nicht sonderlich schnell war. Die Preakness werden schneller sein als alle Rennen die er bisher bestritten hat. Nimmt er die flotte Fahrt unterwegs an und sichert sich unterwegs eine gute Ausgangsposition, dürfte er gute Möglichkeiten haben in die Wette zu laufen.
 2 Lone Sailor:
Kam im Kentucky Derby als einer der erfahrensten Kandidaten an den Start, hatte er davor doch schon acht Rennen absolviert. Aus Startboxe acht belegte er am Ende den achten Rang. Schon im vergangenen Jahr belegte er Rang drei im Breeder’s Futurity und endete als Zweiter im Louisiana Derby. Der Majestic Warrior-Sohn gehört der Witwe von New Orleans Saints und New Orleans Pelicans-Eigentümer Tom Benson, der am 15. März im Alter von 90 Jahren verstorben ist.
 3 Sporting Chance:
Zweite Waffe aus dem Stall von D Wayne Lukas, der als Jährling für stolze 575.000 US-Dollar den Besitzer wechselte. Zur Vorbereitung auf den heutigen Start war der Tiznow-Nachkomme am Kentucky Derby-Tag in der Pat Day Mile am Start und belegte den vierten Rang. War beim vorletzten Start in den Blue Grass Stakes in Keeneland lange im Endkampf prominent dabei. Endete auf Rang drei nachdem er auf den letzten 200 m sehr stark zu wackeln begann. Wäre er zweiter geworden, wäre er sogar für das Kentucky Derby qualifiziert gewesen. Zweifacher Sieger bei sieben Starts, hat bereits ein Grade I-Rennen gewonnen und verfügt über sehr viel Potenzial. Wahrscheinlich ist er auf Strecken mit einem Bogen besser aufgehoben als über Strecken mit zwei Bögen. Es könnte ein paar Meter zu weit für ihn sein.
4 Diamond King:
Sein Quartier hat einige Erfahrung mit Triple Crown-Prüfungen konnte man 2004 mit Smarty Jones doch das Kentucky Derby und die Preakness Stakes gewinnen. Den Weg in die Preakness ebnete dem Quality Road-Sohn der Sieg im Federico Tesio. Er ist ein großer Kämpfer, nicht sonderlich groß gewachsen, zeigt die stärksten Leistungen wenn er die Gegner jagen muss. Hat vier Rennen gewonnen, bei sechs Starts. Guter taktischer Speed. Nicht unbedingt das schnellste Pferd. Großes Fragezeichen ist die Distanz, denn nun geht es nochmals 100 m weiter als im Federico Tesio. Er misst sich nun mit deutlich stärkeren Gegnern und muss den Sprung auf diese Ebene schaffen. Ist der Lokalmatador und wird viele Fans haben.
 5 Good Magic:
Er endete im Kentucky Derby auf dem Ehrenplatz hinter dem überragenden Justify. Er siegte zweijährig im Breeder’s Cup Juvenile. Sein Vater Curlin war zweifaches Pferd des Jahres. Der Start in den Preakness Stakes ist sein dritter Auftritt in sechs Wochen und es bleibt abzuwarten wie er die kurze Startfolge verdaut. Dieses Schicksal teilt er aber mit dem Favoriten.
 6 Tenfold:
Trumpf von Steve Asmussen, zweifacher Sieger bei Drei Starts, Curlin-Nachkomme. Sollte im Rennen das passende Tempo bekommen und ist gut genug um unter die ersten Drei zu laufen. Sollte fünf bis sechs Längen hinter der Spitze laufen und sein Trainer ist nach dem Laufen im Arkansas Derby und der etwas längeren Pause sehr optimistisch. Es wird spannend sein zu sehen wie er anschließend weiter macht, ob sein Weg in die Belmont Stakes oder in die Travers Stakes führt. Beides scheint bei ihm denkbar.
 7 Justify:
Sechster Favorit in Folge der das Kentucky Derby für sich entscheiden konnte. Seit 1882 und dem Sieg von Apollo ist er erst der zweite Derby-Sieger der Zweijährig noch nicht am Start war. Ist bislang bei vier Starts ungeschlagen. Die Preakness Stakes sind sein dritter Start in Folge auf Gruppe 1-Ebene, nachdem ihm Siege im Santa Anita Derby und dem Kentucky Derby gelungen sind. Sollte Justify die Preakness gewinnen, wäre es der siebte Sieg in den Preakness für den Trainer und damit ein absoluter Rekord. Interessantes Detail: alle vier Derby-Sieger die Baffert bislang in die Preakness geschickt hat, haben dieses Rennen gewonnen.
 8 Bravazo:
Sein Trainer hat sechs Preakness-Sieger gesattelt und sogar 14 Sieger von Triple Crown-Prüfungen. Sein letzter Sieger war Oxbow (2013) der nach einem sechsten Rang im Kentucky Derby in Pimlico gewinnen konnte. Bravazo belegte nach einem Rennen an fünfter Stelle in Churchill den gleichen Rang und möchte seinem Vorgänger im Stall nacheifern. Sollte durch das Kentucky Derby deutlich gefördert sein.

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