Bold Eagle will es wissen

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Man kann nur darüber spekulieren, ob die »Ochsentour«, die Franck Nivard seinem Partner Bold Eagle beim Auftritt im Elitloppet des Vorjahres zugemutet hat, auch Einfluss auf die späteren Niederlagen des wahrscheinlich besten Trabers der Welt während des Wintermeetings hatte.
Tatsache ist, dass sowohl der in damaliger Europarekordzeit von 1:08,4 absolvierte Vorlauf als auch das durch äußere Spuren bestrittene Finale, das mit der »krachendsten« Niederlage seiner Karriere endete, an seiner Substanz gekratzt und im Selbstverständnis seines Umfeldes tiefe Spuren hinterlassen hat. Pierre Pilarski, größter Franchisenehmer eines amerikanischen Fast Food-Konzerns in Frankreich, und Champion-Trainer Sébastien Guarato wollen beweisen, dass die Schlappe vom letzten Mai-Sonntag 2017 nur ein »Betriebsunfall« war. Und damit auch kein »ja, aber« möglich ist, vertrauen sie erneut Franck Nivard als Fahrer, obwohl dieser an der seinerzeitigen Pleite sicher auch nicht schuldlos war.

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Bold Eagle (5) trifft im 1. Vorlauf auf ganz sicher schlagbare Konkurrenz, die Gegner, die ihm den Finalsieg streitig machen können, sind ebenso sicher in der anderen Qualifikation zu suchen. Schon die Suche nach einem möglichen »runner up« in diesem Lauf fällt nicht ganz leicht. Die Klasse spräche sicher für Lionel (Göran Antonsen / 3), doch hat der Norweger in diesem Jahr längst nicht die Form, die ihn 2017 u.a. Rang drei im Prix d´Amerique belegen und den Sieg im Olympiatravet erringen ließ. Zudem wurde er bei seinem bisher einzigen Meilenstart disqualifiziert. Wir ziehen ihm auf jeden Fall den im Copenhagen-Cup als Zweiter stark gelaufenen Dänen Takethem (Steen Juul / 7) vor, der ein exzellenter Sprinter ist. Gegen ihn spricht eigentlich nur die Startnummer.

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Elitloppet – 1. Vorlauf

Einen Platz im Finale, das die vier Bestplatzierten eines Vorlaufs erreichen, trauen wir auch dem rechtzeitig wiedererstarkten Volstead (Stefan Melander / 4) zu, auch wenn man nicht verkennen darf, dass der Sweden-Cup-Sieger des Vorjahres lange gebraucht hat, bis er vor drei Wochen wieder ein Rennen gewinnen konnte. Mit fünf Jahren sind die von den inneren Plätzen ins Rennen gehenden Dreammoko (Björn Goop / 1) und Rajesh Face (Lutfi Kolgjini / 2) die jüngsten Teilnehmer dieses Laufes, der Nachweis, dass sie sich in dieser Klasse auch behaupten können, fehlt jedoch bei Beiden noch.
24 Siege bei 66 Starts »down under« weist die Bilanz der achtjährigen Stute Maori Time (Todd McCarthy / 6) aus, die mit einem Rekord von 1:09,3 zwar über ausreichende Schnelligkeit, jedoch über keinerlei Erfahrung im Wettbewerb mit europäischen Pferden  verfügt. Der Prix d´Amerique-Sieger von 2015, Up and Quick (Jorma Kontio / 8), dürfte es von allen Startern hier am schwersten haben, das Finale zu erreichen, auch wenn der Zehnjährige in seiner Heimat zuletzt einige Male ansprechend lief.

Wilhelm Paal und Ringostarr Treb (2) fordern im 2. Vorlauf den Favoriten Propulsion heraus. (© Forni)

Mit Spannung erwartet wird natürlich der 2. Vorlauf, in dem mit Orlando Jet (Rudi Haller / 3) der erste deutsche Starter seit sechs Jahren dabei ist. Wir haben den für österreichische Besitzer laufenden Fünfjährigen schon in einem ausführlichen Porträt gewürdigt, so dass wir zur Einordnung seiner Position in diesem Rennen nur noch kurz die Eckdaten erörtern müssen. Mit 14 Lebensstarts, von denen er elf gewann, ist der Deutsche das Pferd mit der geringsten Erfahrung, hat zudem noch nie ein Rennen über die Meile bestritten und mit 1:11,6 auch den schwächsten Rekord aller Teilnehmer. Sollte er das Finale erreichen, wäre das schon ein toller Erfolg für die deutschen Fans, ganz unmöglich ist das sicher nicht.

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Elitloppet – 2. Vorlauf

Klare Favoriten sind der Prix d’Amerique-Dritte Propulsion (Örjan Kihlström / 4) und der vom inneren Startplatz vermutlich in Front kommende Ringostarr Treb (Wilhelm Paal). Beide kreuzten im Hugo Abergs Memorial 2017 schon einmal die Klingen und belegten im schnellsten Rennen aller Zeiten auf europäischem Boden in dieser Reihenfolge und in 1:08,1 bzw. 1:08,2 die beiden ersten Plätze. Inzwischen ist der frisch gebackene »Olympiasieger« aus dem Quartier des Amerikaners Jerry Riordan noch stärker geworden, rannte seine Gegner in Aby regelrecht in Grund und Boden und kann Propulsion sicher die Stirn bieten.
Für die beiden übrigen Finaltickets kommt letztlich jeder der anderen Mitstreiter, also auch Orlando Jet, in Frage. Wir tendieren aber eher zu Pastore Bob (Johan Untersteiner / 6), der sich in Helsinki das Finlandia Ajo sicherte. Norwegens amtierender Derby-Sieger Cokstile (Lars Anvar Kolle /2) ist ein starker Sprinter und hat die Startposition für sich, die für Schweizer Interessen antretende Uza Josselyn (Erik Adielsson / 7) wäre bei einem extrem schnellen Rennen mit ihren Speedfähigkeiten gefährlich. Nadal Broline (Ulf Ohlsson / 5) und der französische Millionär Amiral Sacha (Gabriele Gelormini / 8) werden die Hilfe von anderen brauchen, wenn sie es auf einen der ersten vier Plätze schaffen wollen.

Portland vor dem nächsten Schritt

Deutschlands Traberfans haben noch ein weiteres »heißes« Eisen im Feuer des Elitloppet-Festivals. Nach Siegen in Vincennes und Kopenhagen gilt der im Besitz von Marion Jauß aus Neritz befindliche Portland (Björn Goop) auch in der Fyraåringseliten (955.000 Skr / 1640 Meter) von Solvalla zu den Favoriten. Hätte ihn nicht ausgerechnet in diesem Sprintrennen das Auslosungspech mit der Startnummer »8« maximal erwischt, wäre er vermutlich der glasklare Favorit des Vergleichs mit Jahrgangs-Gefährten aus den USA, Frankreich, Finnland, Schweden und Italien.

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Fyraåringseliten

Selbst wenn er den neun Jahre alten Deutschen Rekord für Distanz, Altersklasse und Geschlecht, den Nu Pagadi 2009 im selben Rennen mit 1:11,1 aufstellte, auslöschen sollte, wäre das noch keine Erfolgsgarantie. Vor allem der für norwegische Besitzer antretende US-Boy Giveitgasandgo (Erik Adielsson / 1) ist höchst gefährlich, auch dessen Landsmann Enterprise (Per Linderoth / 3), im Vorjahr Dritter im Hambletonian, dem amerikanischen Dreijährigen-Derby, ist ein reeller Sieg-Anwärter. Dagegen konnte Portland den Franzosen Ever Pride (Gabriele Gelormini / 5) in Paris schon einmal deutlich schlagen. Wenn sich nicht alles gegen Portland entwickelt, sollte er im Kampf um die 500.000 Kronen-Siegprämie mit dabei sein.

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