Das Schnee-Meeting in St. Moritz wird in diesem Jahr seinem Namen vollauf gerecht. Enorme Schneemassen sorgten an den ersten beiden Veranstaltungstagen für schweren Boden, die Zeiten waren langsamer, die Abstände größer als normalerweise. Es braucht schon richtige Spezialisten, um hier erfolgreich zu sein. Für den Veranstalter waren die beiden Renntage ein voller Erfolg, denn die Besucher strömten nur so zu White Turf auf dem zugefrorenen See. Nun steht am Sonntag der mit Spannung erwartete Schlusspunkt an, der Höhepunkt – der Longines 80. Großer Preis von St. Moritz.
Mit einer Dotierung von 111.111 Franken handelt es sich um das höchstdotierte Pferderennen der Schweiz. 2.000 Meter beträgt die Distanz. Es soll Sonne pur herrschen, hoffentlich machen die angesagten Temperaturen von bis zu elf Grad keine Probleme, doch ist die Schneedecke so dicht und die Plusgrade gibt es stets nur für wenige Stunden, während es in den Nächten deutlich unter den Gefrierpunkt geht, so dass Insider keine Bedenken haben und einem sportlichen Hochkaräter nicht viel im Wege stehen dürfte.
In unserer Vorschau konzentrieren wir uns daher auch ganz auf den Grand Prix, für den RaceBets einen Langzeitwettmarkt aus der Taufe gehoben hat und am Tag selbst natürlich auch wieder Wettmöglichkeiten auf alle Prüfungen bietet.
Als Favorit gilt mit New Agenda der Ritt des Kölner Jockeys Dennis Schiergen, der allerdings seit einiger Zeit in der Schweiz lebt. Mit dem Schützling des englischen Trainers Paul Webber gewann Schiergen am Auftakt-Sonntag knapp gegen Fiesta (C. Lheureux) aus dem Stall von Philipp Schärer. Sofort gab der Reiter seine Zusage für den Grand Prix.
Eine Woche später gewann er mit Berrahri (nun mit K. Fox) knapp gegen Fiesta, auch der Schützling von John Best, der die schwache Premieren-Form schnell vergessen machte, und der Runner-up sind weit vorne möglich. Es wird eine spannende Revanchepartie. Berrahri belegte im Vorjahr im Großen Preis einen sehr guten zweiten Platz hinter Nimrod (K. O‘ Neill). Der Vertreter von Miroslav Weiss enttäuschte auf sehr schwerem Boden am ersten Sonntag ebenfalls, aber hier könnte er sich wieder von anderer Seite zeigen.
Mit Jungleboogie (E. Hardouin), den Carina Fey, die deutsche Trainerin aus Chantilly, auf den Weg ins Engadin schickt, ist auch der Schnee-Held von 2016 wieder am Start. 2018 belegte er Platz vier und tankte nun in Frankreich Kondition. Ein Doppel ist ihm ohne Weiteres zuzutrauen.
Deutschland ist im zehnköpfigen Feld vertreten durch Stall Helenas Manipur (M. Pecheur) aus dem Champion-Stall von Markus Klug. Seine beiden Siege auf den deutschen Sandbahnen waren überzeugend, allerdings kam ein Aufgalopp nicht zustande, da ein vorgesehenes Rennen ausfiel. Man darf gespannt sein, was er hier erreichen kann. Sein Kurs bei RaceBets ist durchaus kukrativ. Der von Michael Figge aufgebotene Jacksun (A. Coutier) zählt wie die übrigen Kandidaten nur zu den Außenseitern in einem tollen Schnee-Grand Prix.
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