Man muss zwar schon bis ins Jahr 2002 zurückgehen, um mit dem Wittekindshofer Next Desert das bislang letzte Pferd zu finden, das das Dr. Busch-Memorial (diesmal heißt die Prüfung: Rennen um den Preis der SWK Stadtwerke Krefeld) in Krefeld und anschließend das Derby in Hamburg gewann. Doch vor einem Jahr bekam das Publikum dieser mit 55.000 Euro dotierten und über 1.700 Meter führenden Traditions-Prüfung in der Samt- und Seide-Stadt dennoch den Derbysieger zu sehen. Denn der Röttgener Weltstar belegte Platz zwei, wurde allerdings bezwungen von Kronprinz aus dem Stall von Peter Schiergen. Am Sonntag steht die mit Spannung erwartete Neuauflage des Derby- und 2.000 Guineas-Vorbereitungsrennens an.
Auch diesmal kommt der klare Favorit aus dem Schiergen-Stall: Noble Moon (F. Minarik), der im Besitz von Eckhard Sauren stehende Winterfavorit, der bei bisher zwei Starts noch nie einen Gegner vor sich dulden musste und mit einer enormen kämpferischen Leistung das bedeutendste Rennen für zweijährige Pferde in Köln an sich brachte und auch im RaceBets-Derby-Wettmarkt auf der Pole-Position rangiert. Natürlich müssen sich an ihm alle Konkurrenten messen. Doch gerade nach dem langen Winter werden die Karten nun wieder neu gemischt. „Seine Trainingsleistungen sind bestens, wir rechnen mit einer sehr guten Vorstellung“, sagt Besitzer Eckhard Sauren.
Zwei Gäste aus England kommen nach Krefeld und versprechen zusätzliche Spannung. Hot Team (P. Cosgrave) repräsentiert Trainer Hugo Palmer, der in Deutschland meistens sehr gezielt und überaus erfolgreich agiert. Dieser Hengst war im Oktober Listensieger in Bordeaux und könnte sich weiter steigern. Barys (J. Mitchell) von Kollege Archie Watson trumpfte in einem Listenrennen im Winter in Cagnes auf, doch danach gelang ihm nicht mehr viel, aber das muss nun kein Maßstab mehr sein.
Etwas ganz Besonderes, was es in der Geschichte der Prüfung noch nie gegeben hat, wäre der Erfolg eines holländischen Pferdes. Doch Christian Wolters aus den Niederlanden nannte für 5.500 Euro King (R. Piechulek) nach, der hier am Auftaktrenntag mit elf Längen auf und davon ging und an australische Interessen verkauft wurde. Bald wird er also nach Down Under wechseln. Nach dem Stil des Erfolges zu urteilen, schlummern große Reserven in diesem Hoffnungsträger.
Das gilt auch für Winterfuchs, den die Iffezheimer Trainerin Carmen Bocskai für das Gestüt Ravensberg nach Krefeld schickt. Er gewann 2018 auf seiner Heimatbahn und bestätigte diese Leistung als Dritter eines Kölner Listenrennens vollauf. Interessant: Die erst 24-jährige Amazone Sibylle Vogt, eine gebürtige Schweizerin, bekommt den Ritt! Und Andreas Wöhlers Lacento (B. Murzabayev) begeisterte beim Treffer in Berlin.
Champion Markus Klug ist mit einem Großaufgebot vertreten. Er vertraut auf insgesamt vier Pferde und könnte sich nach 2016 mit Millowitsch wieder in der Siegerliste verewigen. Sibelius (M. Pecheur) gefiel bei seinem Treffer in Düsseldorf.
Man On The Moon (M. Seidl) war guter Dritter im Winterfavoriten, allerdings schon in respektvollem Abstand zu Noble Moon. Moonlight Man (A. de Vries) war Listen-Zweiter und ist die Wahl des Stalljockeys, Nubbel (J. Palik) gilt eher als Außenseiter. Eine Dreierwette lohnt sich hier besonders, denn 10.000 Euro sind als Auszahlung garantiert, inklusive eines Jackpots von 3.754,86 Euro!
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