Hält die große Serie der Gäste, oder kann endlich wieder einmal ein deutsches Pferd den ersten Stutenklassiker gewinnen? Das ist die Kernfrage vor den WEMPE 99. German 1.000 Guineas (Gruppe II, 125.000 Euro, 1.600 m) am Sonntag auf der Galopprennbahn in Düsseldorf.
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Denn mit Nyaleti, Unforgetable Filly und Hawksmoor setzten sich in den vergangenen drei Jahren ausschließlich Gäste aus England in diesem Hochkaräter auf dem wendigen Grafenberg-Kurs durch. Man muss schon bis ins Jahr 2015 zurückgehen, um mit Full Rose eine in Deutschland trainierte Lady in der Siegerliste zu finden.
Diese Abdullah-Lady wurde von Andreas Wöhler in Spexard bei Gütersloh vorbereitet, und er scheint auch den größten Trumpf in dem Highlight mit 13 dreijährigen Pferdedamen in seinen Reihen zu haben: Die Rede ist von der im Besitz des amerikanischen Team Valor stehenden Axana (E. Pedroza), die beim ersten Start unter seiner Regie (früher war sie bei Jens Hirschberger in Mülheim beheimatet und gewann für diesen ein Listenrennen in Hannover) im Karin Baronin von Ullmann-Schwarzgold-Rennen in Köln in einer selten gesehenen Manier auftrumpfte.
Im gewöhnlichsten Canter verabschiedete sich die offenbar enorm verbesserte Soldier Hollow-Tochter von der Konkurrenz. Nichts anderes hatte ihr Betreuer auch erwartet. Natürlich müssen sich an ihr alle messen.
Wöhlers hat außerdem Ivanka (B. Murzabayev) im Rennen. Die Hachtseerin hatte man hier im Henkel-Stutenpreis viel weiter vorne erwartet, aber da sollte das letzte Wort noch nicht gesprochen sein, man erinnere sich nur an ihren dritten Rang aus der Winterkönigin 2018.
Vielleicht ist ja Shalona (B. Ganbat) besonders interessant, denn die nachgenannte Lucky Owner-Lady aus dem Grewe-Quartier imponierte als Siegerin gegen mehrere Mitbewerberinnen im Henkel-Stutenpreis auf dieser Bahn und musste noch nie eine Gegnerin vor sich dulden.
Mit einer großen zahlenmäßigen Überlegenheit stellt sich Champion Markus Klug dem Wöhler-Ass in den Weg, denn er sattelt gleich vier Kandidatinnen im elfköpfigen Feld.
Stall Helenas Satomi (M. Seidl) hielt sich als Dritte zu Axana gut, konnte sie allerdings nicht gefährden. Die Röttgenerin Sharoka (die Wahl von Stalljockey Adrie de Vries) lief als Listen-Zweite in Düsseldorf bestens (vor Best on Stage (A. Starke), der weiteren Röttgenerin Diajaka (R. Piechulek) und Ivanka. Und die Görlsdorferin Gold (M. Pecheur) hatte beim Mülheimer Maidensieg keinerlei Probleme.
Allerdings muss Axana ebenso wie die anderen deutschen Ladies zwei Gaststuten schlagen, die beide aus England kommen und den Trend der vergangenen Wochen fortsetzen könnten: Iconic Choice (R. Kingscote) war für Trainer Tom Dascombe Siebte im englischen Guineas-Klassiker. Mark Johnstons Main Edition (J. Fanning) belegte den siebten Rang in den Nell Gwyn Stakes. Beide waren aber im Vorjahr viel besser im Bilde. Hochspannung herrscht also vor dem Klassiker, den Sie natürlich live bei RaceBets auf dem Stream verfolgen können.
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