Der Plan ging voll auf: Der Bergheimer Trainer Jean-Pierre Carvalho schickte vor einem Jahr seine Spitzenstute Well Timed in das Diana-Trial (Gruppe II, 70.000 Euro, 2.000 m) nach Berlin-Hoppegarten. In leichter Manier gewann die Lady des Stalles Ullmann dieses wichtigste Vorbereitungsrennen auf den Henkel – Preis der Diana Anfang August in Düsseldorf. Und auch im Klassiker glänzte Well Timed und war mit einigem Abstand die Nummer eins der dreijährigen Ladies 2018. Am Sonntag steht nun die mit Spannung erwartete Neuauflage des Trials in der Hauptstadt bevor.
Viele Blicke gelten natürlich Darius Racings Gruppesiegerin Donjah (C. Lecoeuvre), die ihr Saisondebüt 2019 absolviert. Etwas später als ursprünglich erwartet soll die von Henk Grewe in Köln trainierte Gewinnerin des Ratibor-Rennens 2018 und bislang noch ungeschlagene Pferdedame nun ihre weiße Weste verteidigen. Wenn Donjah über Winter ihre Klasse gehalten hat, dann ist sie sicher auch ohne Vorbereitungsrennen ein harter Prüfstein für alle. Man will mit ihr ja in diesem Jahr sogar das Doppel Diana/Derby schaffen. Wenn das gelingen soll, muss sie in Berlin gleich Trumpf bedienen. Clement Lecoeuvre aus Frankreich wäre auch im Falle eines Derby-Starts ihr Reiter.L
Aber es gibt mehrere gefährliche Gegnerinnen. Wie die Brümmerhoferin Anna Pivola (M. Pecheur), die Champion Markus Klug aufbietet. Ihr zweiter Platz als noch wenig geprüftes Pferd im Karin Baronin von Ullmann-Schwarzgold-Rennen in Köln war aller Ehren wert und stempelt sie zu einer ersten Anwärterin.
Ein großer Vorteil kann es gerade in großen Prüfungen sein, wenn man die Bahn schon kennengelernt hat. Die von Andreas Wöhler engagierte Wittekindshoferin Shining Pass (E. Pedroza) war sogar schon zweimal in Hoppegarten im Einsatz. Und beide Male rechtfertigte sie ganz hohes Vertrauen und blieb ungeschlagen. Der Hattrick scheint keinesfalls ausgeschlossen.
Die Röttgenerin Akribie (A. de Vries), wie Anna Pivola aus dem Champion-Quartier, hatte im Kölner Grupperennen viel Pech mit einem grottenschlechten Rennverlauf. Hier sollte sich die Zweite der Winterkönigin 2018 wieder besser bemerkbar machen. Vor ihr war damals die Park Wiedingerin Whispering Angel (M. Seidl), eine weitere Klug-Chance, die ihr mit Spannung erwartetes Saisondebüt gibt. Die Vierte im Klug-Quartett ist Satomi (R. Piechulek), deren sechster Platz aus den Guineas aber kaum reichen kann.
Barbados (A. Starke) enttäuschte zuletzt in Köln, auch Stex (W. Panov) dürfte nur zu den Außenseiterinnen gehören. Guardian Fay (F. Minarik) vertritt das Team der Vorjahressiegerin und hielt sich in Frankreich gut. Global Cloud (B. Murzabayev) hat sich fein gesteigert.
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