Es geht nahtlos und im gewohnten Wochentakt weiter mit den Galopprennen in Deutschland: Sandbahnsport am Sonntag – das ist das Motto, denn auch diesmal gibt es wieder spannende Prüfungen auf der Allwetterbahn in Dortmund – mit bekannten Gesichtern, ob zwei- oder vierbeinig.
Er ist ein stets gerne gesehener Gast und absolutes Schwergewicht der Szene, und natürlich auch bei der nächsten Sandbahn-Veranstaltung am Sonntag in Dortmund mit von der Partie: Lucien van der Meulen, im Hauptberuf Autohändler in Holland, doch mit einem großen Hobby, den Rennpferden. Und seine Galopper aus Sevenum an der Grenze zu Deutschland laufen richtig schnell. Kein Wunder, dass er seinen Stall selbst The Dutch Master Stables genannt hat.
Denn seit mehreren Jahren hat van der Meulen ein Abonnement auf das Championat der Besitzertrainer in Deutschland. 27 Siege gelangen ihm allen 2019 bei uns, eine Zahl, an die kein anderer seiner Zunft auch nur entfernt heranreicht. Mit einer Top-Mannschaft und einem immens großen persönlichen Engagement schaffte der Betreuer diese Erfolgszahlen und Titel. Natürlich ist das Ziel logisch – auch 2020 will er die Nummer eins sein.
Auktionskäufe schlagen voll ein
Begonnen hat er die Saison wieder vielversprechend. Die ersten Treffer stellten sich schon ein. Maßgeblichen Anteil an den tollen Bilanzen hat die Vorbereitung, denn Jahr für Jahr sucht Lucien van der Meulen bei Auktionen in England steigerungsfähige Pferde aus, die vielfach zu Seriensiegern mutieren. „Wir machen das eigentlich mit der ganzen Familie. Als wir angefangen haben, war das in erster Linie als Spaß gedacht, nach dem Motto, mal gucken, wie weit wir kommen. Und jetzt machen wir das ganz gut, wie ich denke. Im ersten Jahr hatten wir vom Championat der Besitzertrainer eher geträumt, aber jetzt ist die Freude natürlich umso größer, dass wir den Titel schon zum wiederholten Male nach Holland holen konnten“, berichtete sie. „Uns ist sehr wichtig, dass die Pferde jeden Tag zusammen auf die Wiese kommen. Das dauert rund drei Stunden. Ich denke, wenn die Pferde happy sind und sich gut fühlen, laufen sie sicherlich auch besser.“ Pferde wie
Seriensieger Bolt Phantom, der unverwüstliche Dutch Master, Naqdy oder Naziba oder Infamous Lawman sind nur einige der Beispiele für die ausgezeichnete Arbeit, die hier geleistet wird. „Mein Vater kauft jedes Jahr die Pferde in England. Da fahren wir alle zusammen mit der Familie im Oktober nach Newmarket, meine Mutter, mein Vater, ich. Dann schauen wir uns die Pferde an und nehmen den ein oder anderen Kandidaten mit nach Hause. Manchmal haben wir damit Erfolg, manchmal auch nicht“, heißt es.
Das sind die Meulen-Hoffnungen in Dortmund
Natürlich ist dieses Erfolgsquartier auch am Sonntag in Dortmund stark engagiert, denn die Sandbahn ist meistens ein wichtiger Eckpfeiler in der Saisonbilanz. Damit Sie für Ihre Wetten besser disponieren können, stellen wir Ihnen hier die Starter von Lucien van der Meulen am Sonntag, 9. Februar in Dortmund vor. Insgesamt bietet der „Dztch Master“ fünf Kandidaten an diesem Renntag auf.
1.Rennen: Naqdy: Auf Sand nicht ganz so gut wie auf Gras, bezog in Mülheim eine hauchdünne Niederlage, anschließend waren hier die 1.200 Meter in der höheren Klasse zu kurz, in niedrigerer Kategorie trotz nicht idealer Distanz ein absoluter Endkampfkandidat.
2.Rennen: Dutch Devil: Führte sich mit einem Erfolg hier gleich vielversprechend ein, ließ gute Gegner dabei hinter sich, bestimmt ein Pferd mit noch etlichem Potenzial, auch im Handicap allererste Wahl.
3.Rennen: Bolt Phantom: Auf Gras sogar im Ausgleich I erprobt, hielt sich hier zuletzt über 1.800 Meter anständig, auch wenn er u.a. gegen einen Stallgefährten keine Chance hatte, eine kürzere Strecke wäre noch besser, aber dank seiner Klasse hier Siegkandidat.
4.Rennen: Mr Gent: Schien vor einem Sieg zu stehen, doch lieferte er hier eine herbe Enttäuschung. Das dürfte aber kein Maßstab sein, man darf ihm hier wieder eine tragende Rolle zutrauen.
6.Rennen: Quiet Waters: England-Import, wurde aus einem anderen holländischen Stall (Christian Wolters) übernommen. Gewann im September in Köln, war danach ein großes Gamble im Handicap, doch enttäuschte die Stute damals. Hat seit Oktober pausiert, trotzdem nicht uninteressant.
Viererwette und gutes Handicap
Insgesamt umfasst das Programm in Dortmund sechs Prüfungen. Natürlich ist auch wieder der französische Wett-Multi PMU mit von der Partie, denn die ersten vier Rennen (erster Start ist zu gewohnter Zeit um 11:25 Uhr) werden live nach Frankreich übertragen und sind aus dem Nachbarland auch zu bewetten.
Höhepunkt des Programms, zu dem natürlich auch eine Viererwette mit einer garantierten Auszahlung von 10.000 Euro im 4. Rennen um 12:55 Uhr gehört, ist ein Ausgleich III über eine Distanz von 1.800 Metern.
Hier stellen wir Ihnen die Starter im Hauptrennen am Sonntag in Dortmund vor:
Town Charter: Im vergangenen Winter hier der Vielfach-Gewinner, auch in dieser Dirt-Saison schon auf der Siegerstraße. Lief kürzlich als Dritter zu Digitalis ausgezeichnet, denn er musste extrem viel Gewicht schleppen. Gehört auf jeden Wettschein.
Beetle Star: Vielfacher Sand-Sieger, der allerdings seit Juli keine Rennen mehr bestritten hat. Mit hoher Marke sollte man ihm noch einen Aufbaustart zubilligen. Könnte aber bald mehr sein und sich wieder zurückmelden.
Highly Favoured: Normalerweise auf der Sandbahn in seinem Element, wie er im vergangenen Winter mehrfach bewies. Hat aber seit August kein Rennen mehr bestritten. Der Spezialist für diesen Untergrund kann sich durchaus gleich wieder bemerkbar machen.
Forgo: Dreifacher Vorjahressieger, der auch auf Sand schon punktete. Wechselte von Toni Potters zu Hella Sauer, die ihn für den Stall Laurus vorbereitet, der nach längerer Zeit mal wieder ein Pferd haben wollte, das ausschließlich in Deutschland startet. Hat zwar seit Oktober kein Rennen mehr bestritten, doch eine Pause muss bei ihrem Stall wenig bedeuten. Gehört sicher in alle Kalkulationen.
Quiet Waters: Siehe Text bei Lucien van der Meulens Startern.
Dolohkov: Beendete zuletzt eine Durststrecke, als er mit gewaltigem Speed die Gegner überrollte. Das war eine beeindruckende Leistung, die ihm auch mit Aufgewicht wieder gute Möglichkeiten gibt. Das Dirt-Doppel auch auf 600 Meter längerer Distanz scheint nicht ausgeschlossen.
Cassilero: Neunjähriger Veteran, der im Vorjahr noch einen Ausgleich I auf Gras gewann. Auf der Sandbahn scheint er nicht mehr ganz so stark. Konnte am vergangenen Sonntag einen guten Ansatz nicht bestätigen, als er von der Spitze aus nicht weiterzog. Absolviert einen seiner letzten Karrierestarts. Vielleicht kann er noch einmal überraschen. Ist das letzte Pferd, das noch die Farben des traditionsreichen Gestüt Erlenhof trägt, ehe diese bald verschwinden werden.
Lacato: Einstiger Sand-Seriensieger, der in dieser Dirt-Saison allerdings überhaupt noch nicht auf Touren kam. War nicht immer auf seiner Idealstrecke unterwegs. Abschreiben darf man ihn sicher noch nicht. Vielleicht platzt ja jetzt einmal der Knoten, getreu dem Spruch: Vergiss nie die beste Form eines Pferdes. Vielleicht kann er sich diesmal daran erinnern.
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