Man hat sich schon fast daran gewöhnt: Der Sonntag gehört im deutschen Winter-Programm der Galopprennbahn in Dortmund. Doch so langsam geht es auf der Sandpiste bereits in die Schlussphase, denn, sollte der Winter noch doch noch irgendwann Einzug halten und die weitere Terminplanung durcheinanderwirbeln, am Sonntag (23.2.) steht bereits die drittletzte Dortmunder Dirt-Veranstaltung an, bevor es wieder auf Gras zur Sache geht.
Natürlich werden auch diesmal sechs Prüfungen ab 11:15 Uhr ausgetragen, von denen die Rennen 1 bis 4 zum PMU-Programm gehören, also auch in Frankreich zu sehen und zu bewetten sein werden. Die Wetter kommen mit einer Viererwette und einer garantierten Auszahlung von 10.000 Euro im 4. Rennen um 12:50 Uhr wieder voll auf ihre Kosten.
Sportlich ragt ein Ausgleich III für die Sprinter über 1.200 Meter heraus. Früher waren in derlei Prüfungen die Pferde mit inneren Startnummern klar im Vorteil. Denn wer gut aus der Maschine kam, hatte hier bereits den Grundstein für eine starke Ausbeute gelegt. In diesem Winter war das nicht so eindeutig, denn vielfach gewannen auch Speedpferde diese Handicaps.
Wieder den Champion gebucht
Einen besonders starken Endspurt in einem 1.200 Meter-Ausgleich der vergangenen Wochen zeigte Sequel (B. Murzabayev), aus dem Münchener Stall von Michael Figge, einem sehr reisefreudigen Coach, dessen Engagements auch fernab der Bayern-Metropole vielfach belohnt werden. Dieser Wallach mag die Sandbahn seit Jahren und bestätigte die neue Marke auch anschließend mit einem fünften Rang. Im Gegensatz zu damals sitzt nun wieder der Champion und Siegreiter im Sattel, so dass höchste Aufmerksamkeit angesagt ist.
Trainer Sascha Smrczek gehört seit Jahren zu den Top-Betreuern der deutschen Turf-Szene, er hat Seqania (N. Polli) im Rennen, die allerdings eine kleine Pause überbrücken muss, an einem guten Tag aber ebenfalls gefährlich ist. Daring Lion (F. X. Weißmeier) vertritt den formstarken Stall von Regine Weißmeier. Er war zuletzt in Frankreich sicher unter Wert geschlagen, war früher sogar in besserer Klasse zu Hause.
Die Favoritenrolle könnte aber einmal mehr Bobby’s Charm (J. Bojko) übernehmen, die schon drei Winter-Treffer auf ihrem Konto hat. Sie wird von Frank Fuhrmann aufgeboten, von dem Coach wird später noch hier die Rede sein.
Die Starter im Hauptrennen in der Einzelvorstellung
Damit Sie besser für Ihre Wetten disponieren können, hier die Starter im Hauptrennen (Ausgleich III, 1.200 m) in der Einzelvorstellung:
Daring Lion: War früher auf Gras sogar in höheren Handicaps beheimatet, zeigte seine besten Formen zuletzt in Mons über 1.500 Meter, war in Chantilly alles andere als glücklich, sicherlich ein Endkampfkandidat, zumal die Stallform stimmt. Strecke ist allerdings das untere Limit.
Seqania: Zweite Smrczek-Hoffnung im Rennen neben Dolokhov, gewann 2019 ein Rennen in Nancy und war oft platziert. Hielt sich auch Mitte Dezember in Deauville gut genug, sicherlich auch hier interessant, wenn auch nicht ganz leicht zu taxieren.
Sequel: Gewann hier bereits ein Rennen in dieser Winter-Saison, mag diese Bahn sehr. Konnte diesen Treffer zuletzt mit Aufgewicht annähernd bestätigen, auch wenn er als Fünfter keine bessere Chance besaß. Diesmal sitzt wieder sein Siegjockey, der Champion von 2019, im Sattel. Daher trauen wir ihm einen vorderen Rang zu.
Its My Turn: Legte eine glänzende Saison 2019 hin, gewann insgesamt vier Rennen im vergangenen Jahr, ehe die Marke dann doch zu hoch war. Auf Sand ein unbeschriebenes Blatt, könnte nach einer Pause den Start noch benötigen, sollte man sich erst einmal anschauen.
Lessing: Hatte mit zwei Siegen eine sehr solide Saison, noch nicht lange bei RaceBets-Ambassador Marco Klein in Training. Sand-Start brachte noch nichts ein, hat etwas pausiert und geht auf eine kürzere Strecke, Stallform stimmt, aber der ein oder andere könnte noch vor ihm sein.
Magic Quercus: Absoluter Spezialist für diesen Kurs, Frontrenner, der von der Spitze aus weit kommen kann. War im Januar hier siegreich, bestätigte diese Vorstellung als Vierter ohne Gewinnmöglichkeit, leicht ist es mit dieser Marke nicht mehr, aber in die Kombi-Wetten kann er es jederzeit schaffen.
Romantic Angel: Elffache Siegerin bei 59 Starts, eisenharte Stute, eines der antrittsschnellsten Pferde Deutschlands. Hielt sich zuletzt mehrfach in Mons sehr solide, muss an der Spitze alles passend finden, dann ist wieder mit ihr zu rechnen.
Bobby’s Charm: Gewinnt derzeit ein Rennen nach dem anderen, auch in dieser Kategorie sollte wieder eine Top-Vorstellung drin sein.
Reiche Ernte für Fuhrmann?
Einmal mehr mit einem Großaufgebot vertreten, das sich diesmal aber auf zwei Prüfungen konzentriert, ist der Mörser Trainer Frank Fuhrmann vertreten, der Aufsteiger der vergangenen Saison mit Rang vier in der Statistik. Seine Pferde bereichern viele Veranstaltungen im ganzen Land. Dabei schickt der Coach, der seine Schützlinge auch gerne in kurzen Abständen hintereinander sattelt, auch gerne mehrere Kandidaten in ein und dieselbe Aufgabe. Nicht immer ist es leicht, vorherzusagen, wer die Nummer eins unter ihnen ist. Und auch hohe Quoten sind vielfach an der Tagesordnung. Mit sieben Saisontreffern steht er an der Spitze der Statistik.
Hier die Übersicht über die Starter von Frank Fuhrmann am 23. Februar in Dortmund:
2. Rennen: Gin Bramble: Fiel beim dritten Deutschland-Start erstmals auf, kam immer besser ins Rollen und schaffte es in die Viererwette. Da könnte nun noch mehr drin sein.
3. Rennen: Jungle Spirit: Sorgte hier vor einigen Wochen für eine Sensation, als sie zur Mega-Quote von 81:1 en Toto zum Einsturz brachte. Das war ein glänzender Einstand auf einer deutschen Rennbahn. Die Bestätigung blieb an gleicher Stätte allerdings zweimal aus, als die Stute jeweils nach einem Rennen von zweiter Position doch früh die Segel strich. Abschreiben darf man sie noch nicht, vielleicht kann sie sich nun rehablilitieren.
3. Rennen: Uh Oh Chongo: Landete beim ersten Versuch für Frank Fuhrmann einen überraschenden dritten Rang in einem schweren Altersgewichtsrennen in Neuss, u.a. vor der viel höher eingeschätzten Trainingsgefährtin und Ex-Seriensiegerin Circuskind. In Mülheim auf Gras war es wieder schwer, hatte dort nichts zu bestellen, startete mit einem guten dritten Rang im Handicap, da ist große Aufmerksamkeit angesagt.
3. Rennen: Parion: Hat trotz vieler Platzierungen immer noch nicht gewonnen. Kann sehr schnell antreten, verließen aber zuletzt am Ende die Kräfte. Maßstab sollte der Ehrenplatz von Anfang Januar sein, ist alles andere als chancenlos.
3. Rennen: Gainsborough Hat: Im Vorjahr bei den großen Meetings platziert, aber sieglos geblieben. Erster Versuch in diesem Winter auf Sand endete mit einer Mittelfeldplatzierung. Mit der Stallform im Rücken und einem guten Reiter im Sattel ist durchaus eine Überraschung drin.
5. Rennen: Archie’s Sister: Hätte hier beinahe für eine große Überraschung gesorgt. Flog zu hoher Quote regelrecht heran und verpasste den Sieg nur um Haaresbreite. Holte das Versäumte gleich anschließend nach und siegte sicher. Da sollten weitere Reserven schlummern. Ein neuerlicher Erfolg scheint sehr gut möglich.
5. Rennen: Nschotschi: Könnte den ersten Start unter dieser Regie noch benötigt haben, kam hier nicht richtig mit, hat nun Kondition hinzugewonnen, aber dennoch sicher nicht die erste Wahl im Fuhrmann-Team.
5. Rennen: Matilda Bay: Bei 18 Versuchen noch ohne Treffer, zeigte zuletzt aber die beste Leistung überhaupt. Nähert sich spürbar dem ersten Erfolg.
6.Rennen: Bobby’s Charm: Gelangen in diesem Winter schon drei Siege, diese prächtige Entwicklung scheint noch nicht abgeschlossen zu sein. Gehört auch im Ausgleich III zu den chancenreichsten Pferden.
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