Der Winter 2019/2020 war in Deutschland alles andere als hart. Viel zu milde Temperaturen, Regenwetter und Stürme machten einem zu schaffen. Wer sich auf Schnee gefreut hatte, der wurde in den meisten Regionen des Landes enttäuscht. Von wenigen Ausnahmen in Mülheim abgesehen, bestimmte der Sandbahnsport das Geschehen. Seit dem Aus in Neuss konzentrierte sich das Geschehen seit Ende Dezember 2019 auf die Galopprennbahn in Dortmund. Am Sonntag steht hier bereits das Finale an, denn es handelt sich um den letzten Sandbahn-Termin, bevor eine Woche später Köln mit dem RaceBets.de – Grand Prix-Aufgalopp wieder die Gras-Saison eröffnet.
Natürlich ist PMU wieder mit an Bord und überträgt die Rennen 1 bis 4 nach Frankreich. Insgesamt stehen sechs Prüfungen ab 11:25 Uhr auf der Sonntags-Final-Karte. Höhepunkt ist ein über 1.700 Meter führender Ausgleich III. Champion Henk Grewe hat mit Stall Ramons Numerion (C. Lecoeuvre) einen Vierfach-Gewinner aus 2019 am Start. Es war sensationell, wie sehr sich dieser Wallach auf der Grasbahn bis höchste Handicap hocharbeitete. Auch auf Sand ist sicher mit ihm zu rechnen.
Am vergangenen Sonntag lief es für Henk Grewe noch nicht ganz so gut wie gewohnt, als sich seine beiden ersten Saisonstarter noch nicht durchsetzen konnten. Der frühere Winterfavorit Noble Moon wurde Zweiter in einem Altersgewichtsrennen, während Java Moon in einem Ausgleich III gegen absolute Sandbahnspezialisten ziemlich früh auf verlorenem Posten stand. Aber das kann bei Numerion nun ganz anders aussehen, auch wenn die Konkurrenz in einem tollen 13er-Aufgebot stark aussieht.
Die Starter im Hauptrennen in der Einzelvorstellung
Damit Sie für Ihre Wetten gut disponieren können, stellen wir Ihnen die Teilnehmer des Hauptrennens (Ausgleich III, 1.700 m, 3. Rennen) hier im einzelnen vor:
Beetle Star: Gab nach überlanger Pause ein ausgezeichnetes Comeback, als er hier nach früher Initiative lange wie der Sieger aussah. Musste dann noch zwei Konkurrenten vor sich dulden, aber mit gestiegener Kondition könnte nun sogar noch mehr möglich sein.
Esprit de Corps: England-Import, der beim ersten Deutschland-Starts als Vierter hinter Spezialisten sehr zu gefallen wusste, hat sicher Chancen, wenn die Distanz nicht etwas weit wird.
Numerion: Sehr gut gemanagtes Pferd aus dem Champion-Stall, feierte 2019 gleich vier Erfolge, war auch auf dieser Bahn und auf Sand schon erfolgreich, sicherlich ein äußerst interessanter Kandidat.
Authentic Eye: Kommt aus dem Formstall von Regine Weißmeier, die die neue Saison mit vielen Siegen sehr versprechend begonnen hat. Setzte sich selbst am vergangenen Sonntag zu hoher Quote überraschend gegen formstarke Konkurrenten durch. Vielleicht ist jetzt der Knoten so richtig geplatzt. Auch wenn es mit Aufgewicht kniffliger wird, darf man die Stute nicht vom Wettschein lassen.
Forgo: Hat auf Sand eine gute Bilanz, zuletzt ging allerdings nach einer Pause noch wenig, sollte bald schon mehr zu bieten haben.
Showdance Kid: In Deutschland schon mehrfach siegreich, zuletzt auch hier auf der Sandbahn. Auch mit Aufgewicht trauen wir ihm noch etliche Reserven zu.
Dolokhov: Bestätigte den imponierenden Speedsieg hier vollauf, als er noch viel Boden gutmachte und Zweiter wurde. Kann auch hier gewinnen.
Pietraia: Kam im Vorjahr im Handicap auf Gras nicht so recht weiter, aber die Stallform ist gut, vielleicht hilft der Wechsel auf die Sandbahn.
Macan: Auf der Grasbahn 2019 stark gesteigert, erster Sand-Versuch brachte allerdings noch sehr wenig ein. Vielleicht gelingt ihm im Handicap mehr, dennoch kaum erste Wahl.
Making Trouble: Hat schon länger nicht mehr viel geboten, konnte einst aber deutlich mehr. War jetzt hier zweimal Fünfter, gegen die Favoriten dürfte es erneut nicht leicht sein, kann aber überraschen.
Lessing: Packte hier auf 1.200 Metern am Ende noch stark an, kam für eine bessere Platzierung aber zu spät. Die jetzige Strecke dürfte ihm viel eher behagen. Sie Stallform ist auch vielversprechend, zu interessanter Quote hier sehr gefährlich.
Dark Forrest: Im Dezember hier als Vierter gut dabei, war auch früher hier schon öfter prominent, doch die anschließende Vorstellung war wieder schwächer, daher nicht die erste Wahl.
Bobby’s Charm: Eine der Entdeckungen dieses Winters, gewann drei Rennen seit Anfang Dezember. Auch zuletzt in dieser Klasse nur minimal geschlagen, hat wieder gute Aussichten.
Recke-Trio gegen Grewe und Schiergen
Trainer Christian von der Recke dominiert das Dreijährigen-Rennen mit drei Kandidaten. In dieser 1.800 Meter-Konkurrenten scheint Sir Chancealot (M. Pecheur) und Shadow Star (S. Vogt) weit vorne denkbar, denn sie haben schon gute Leistungen auf Sand geboten. Auch Achat (B. Murzabayev) dürfte nicht lange auf sich warten lassen. Aber die Favoritenrolle geht sicher an den Ebbesloher Inaugural (L. Delozier), der für Trainer Peter Schiergen Fünfter im Ratibor-Rennen war, und den von Henk Grewe trainierten Karlshofer Phuket Paradise (C. Lecoeuvre), auch wenn er seit dem Bad Harzburger Sieg nicht mehr am Start war.
10.000 Euro winken in der Viererwette des 4. Rennens als Auszahlung. Hier scheinen der deutlich gesteigerte Amity Island (M. Cadeddu) und der Bahnspezialist Lovanto (H. Mouchova) besonders interessante Kandidaten.
Scardino mit guten Aussichten
Der gebürtige Italiener Tommaso Scardino (er feiert am 22. März seinen 25. Geburtstag) war vor einigen Jahren sogar Champion der Nachwuchsreiter. Er galt einmal als „Enfant terrible“, aber das hat sich längst geändert. Denn am Stall von Marco Klein ist er nicht nur sesshaft geworden, seither liefert er auch immer wieder blitzsaubere Ritte ab und glänzt mit Erfolgsserien, speziell natürlich in Mannheim, wo er zu Hause ist.
Auch in diesem Winter konnte er sich auf er Dortmunder Sandbahn bereits auszeichnen. Und das ist auch sein Ziel beim großen Finale der Winter-Saison an diesem Sonntag. Hier eine Übersicht über die Ritte von Tommaso Scardino am 8. März in Dortmund:
1.Rennen: Ignaz: Kommt hier bestens zurecht, wie er nach einem kleinen Formtief gerade wieder untermauerte. Nach wenig optimalem Start packte er mit zunehmender Distanz immer besser an und scheint nun schon ein absoluter Siegaspirant zu sein.
2.Rennen: Golden Tango: Kam zuletzt nach einer langen Pause seit September auf einen sehr guten Ehrenrang hinter einem Formpferd. Müsste demzufolge nun veritable Siegchancen geltend machen. Bleibt auch hier stark zu beachten.
3.Rennen: Pietraia: Kommt aus einem Formstall, doch nach einer Pause und gegen Sand-Spezialisten eher eine Außenseiterin, dennoch sollte man sie sich genauer anschauen.
4.Rennen: Quantum: Sorgte hier für eine große Überraschung, als er die Vorformen klar überbot und sich auszeichnen konnte. Mit Aufgewicht wird es zwar kniffliger, doch darf man ihm erneut ein starkes Abschneiden zutrauen.
6.Rennen: Kitaneso: Gilt als ausgesprochener Spezialist für die Sandbahn sowie Mannheim. Comeback war in Ordnung, aber noch nicht überragend, traf dort bessere Gegner. Anschließend war es in Frankreich ein gutes Stück zu schwer. Hier sollte er beste Chancen besitzen, ist sicherlich ein Pferd für die Siegwette.
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