von Jeremy Plonk
Wer sich für Pferderennen in den USA interessiert, wird wissen, dass die Qualifikation für das Kentucky Derby über eine Punktewertung erfolgt. Um 85 Punkte geht es in den zum 60. Mal gelaufenen Rebel Stakes. Acht Pferde laufen um ein Preisgeld von einer Million Dollar im Oaklawn Park.
In den letzten elf Rebel Stakes siegten Pferde aus der Favoritengruppe, acht standen unter 40:10. Selbst wenn die Favoriten nicht gewannen, waren sie meist in den Top 2. Im Kentucky Derby erfolgreich waren nur drei Rebel Stakes Starter, die genau dieses Rennen auch gewannen. Der letzte war American Pharoah. Er triumphierte bekanntlich in der Triple Crown. Bob Baffert ist hier traditionell erfolgreich, er gewann es sechsmal seit 2010, bietet dieses Jahr den Favoriten Nadal auf.
Startbox Statistik für Rennen auf Distanzen über 1600 Meter:
#1: 89 Starts, 9 erste Plätze, 10% Sieger
#2: 89 Starts, 14 erste Plätze, 16% Sieger
#3: 89 Starts, 13 erste Plätze, 15% Sieger
#4: 89 Starts, 9 erste Plätze, 10% Sieger
#5: 88 Starts, 16 erste Plätze, 18% Sieger
#6: 87 Starts, 8 erste Plätze, 9% Sieger
#7: 81 Starts, 7 erste Plätze, 9% Sieger
#8: 71 Starts, 4 erste Plätze, 6% Sieger
Alle Starter unter der Lupe:
#1 Nadal – Jockey Joel Rosario, Trainer Bob Baffert. Nadal ist der klare Favorit, nicht nur für dieses Rennen, sondern auch für das Kentucky Derby wird er hoch gehandelt. In den Rebel Stakes wird sich zeigen, ob der Hype gerechtfertigt ist. Er gewann seine beiden bisherigen Aufgaben, war zuletzt in den San Vincente Stakes in Santa Anita erfolgreich. Erstmals muss er nun zwei Kurven bewältigen, aber das hat man im Training geübt. Man nimmt die Scheuklappen ab, weil die Distanz weiter ist. Er dürfte das Rennen weit vorne angehen, vermutlich hinter No Parole. Er hat es verdient, als Favorit zu starten.
#2 Excession – Jockey Tyler Baze, Trainer Steve Asmussen. Excession gewann eines seiner acht Rennen. Zuletzt in den Lecomte Stakes und den Risen Star in Fairgrounds war er nicht gut genug für die Gegner. Er wurde Siebter und Achter. Er muss sich stark steigern.
#3 Basin – Jockey Javier Castellano, Trainer Steve Asmussen. Basin ist wohl der stärkste Gegner für Nadal und das beste der drei Pferde von Steve Asmussen. Zuletzt sah man ihn im September, als er das Gruppe 1-Rennen Hopeful Stakes in Saratoga mit 6 Längen gewann. Die Pause stört, aber Steve Asmussen hat eine Erfolgsquote von 23% mit Pferden, die aus einer Pause von 180 Tagen oder mehr kommen. Die Vorbereitung für dieses Rennen soll erfolgreich verlaufen sein. Vielleicht kann man ihn als Sieger tippen, auf jeden Fall ist er für Exacta und Trifecta Wetten zu beachten.
#4 Silver Prospector – Jockey Ricardo Santana Jr, Trainer Steve Asmussen. Silver Prospector ist interessant wegen seiner Art Rennen zu laufen und weil er eine gute Quote verspricht. Er ist ein wenig das vergessene Pferd, gewann aber gerade in der Gruppe 3 im Oaklawn Park. Die Distanz war die gleiche wie in den Rebel Stakes. Er kommt mit den zwei Kurven klar und kämpft bis zum Ende. No Parole wird vermutlich führen, dahinter liegen Nadal und Basin. Wenn die vorderen Pferde zum Feld zurückkommen, könnte Silver Prospector besser aufkommen.
#5 No Parole – Jockey Joe Talamo, Trainer Thomas Amoss. No Parole ist hier das Schlüsselpferd, weil er Rennen von vorne angeht. Nadal und Basin werden hinter ihm liegen und wenn er das Tempo niedrig halten kann, hat er am Ende eine Chance. Im Oaklawn Park sind Pferde, die weiter vorne galoppieren, im Vorteil, aber man darf davon ausgehen, dass Nadal zu gut ist für No Parole. Doch Platz 2 oder 3 erscheinen möglich. Er hat bisher alle seine drei Rennen Start-Ziel gewonnen. Das waren Prüfungen gegen lokal gezogene Gegner, er steigt in der Klasse auf, trifft es viel schwerer an.
#6 Three Technique – Jockey Luis Saez, Trainer Jeremiah Engelhart. Three Technique hat fünf Rennen bestritten, stets als Favorit. Er war nie schlechter als Zweiter, konnte zweimal gewinnen. Zuletzt im Oaklawn Park belegte er den Ehrenrang in den Smarty Jones. Er dürfte kein Siegaspirant sein, aber wegen der Konstanz kann er Zweiter oder Dritter werden. Er liegt gerne im Mittelfeld, also hinter Nadal und Basin, und wird versuchen auf der Zielgerade weit nach vorne zu kommen.
#7 Coach Bahe – Jockey Santo Sanjur, Trainer Phillip Bauer. Coach Bahe gewann eines von drei Rennen, wirkte aber nie wie ein Pferd, das in Rennen wie diesen mitmischen kann. Er wird mit hoher Quote an den Start kommen.
#8 American Theorem – Jockey Tiago Pereira, Trainer George Papaprodromou. Für American Theorem dürfte nicht viel zu erreichen sein. Er gewann bei seinem Debüt in Del Mar, wurde danach Zweiter in den American Pharoah im September. Der Trainer ist nicht gerade erfolgreich mit Pferden, die aus einer Pause kommen. Diese und die neue Klasse machen die Ausgangslage schwierig.
Einschätzung: Nadal gilt es zu schlagen. Er gehört in alle Dispositionen. Bei Basin besteht die Möglichkeit, dass er nach der Pause noch nicht auf 100 % ist. Vermutlich wird der Favorit sich auf der Zielgeraden mit Silver Prospector auseinander setzen.
1. Nadal
2. Silver Prospector
3. Three Technique
4. No Parole