Es ist das Rennen, „that stopps a nation“: der Melbourne Cup. Das wichtigste und mit 8 Millionen Australian Dollar zweithöchstdotierte Pferderennen des australischen Kontinents wird auf der Bahn von Flemington entschieden. Und zwar an einem offiziellen Feiertag, den es nur wegen dieses Ereignisses gibt. Der Start erfolgt um 5 Uhr deutscher Zeit.
Über den Melbourne Cup
Der Melbourne Cup (das 7.Rennen am Dienstag) führt über eine Distanz von 3200 Meter, was eigentlich ungewöhnlich für den australischen Rennsport ist, der mehr auf kürzere Distanzen ausgelegt scheint. Es handelt sich um ein Handicap, für das die Starter sich qualifizieren, die Gewichte unterscheiden sich also. Über die Jahre gab es immer wieder ausländische Siege, wie 2014 durch den von Andreas Wöhler trainierten Protectionist. Dieses Jahr versucht sich der von Henk Grewe trainierte Flatten The Curve. Vorjahressieger war Knight’s Choice, der nicht wieder antritt. Insgesamt laufen 24 Pferde.
Unsere Einzelanalyse der Starter im Melbourne Cup
AL RIFFA (1) ist in Deutschland bestens bekannt. 2024 triumphierte er im Großen Preis von Berlin. Der Starter von Joseph O’Brien gewann seine Generalprobe in Irland, die weite Distanz kann er, er ist auch schon erfolgreich gereist.
BUCKAROO (2) lief in der berühmten Cox Plate vor wenigen Tagen auf einen zweiten Platz. Im Melbourne Cup des vergangenen Jahres belegte er den neunten Rang, sollte diesmal aber nicht unterschätzt werden.
ARAPAHO (3) ist bemerkenswert fleißig und bemerkenswert selten auf der geforderten Strecke gelaufen. Es bestehen gewisse Zweifel.
VAUBAN (4) war früher Hindernispferd in Irland. Vor allem hat er deutsches Blut. Er verfügt über Erfahrung in diesem Rennen, konnte allerdings in der vergangenen Saison nur das Mittelfeld erreichen, wie auch schon 2023. Auch die letzten Leistungen sind nicht sonderlich überzeugend, doch wenn er perfekt auf dieses Rennen vorbereitet worden ist, könnte er interessant sein.
CHEVALIER ROSE (5) ist ein nicht mehr ganz junger Japaner, dessen Leistungen schwer in Relation zu setzen sind. Objektiv betrachtet gefallen sie nicht.
PRESAGE NOCTURNE (6) ist der Vierte aus dem Caulfield Cup, vor allem aber sind die französischen Leistungen stark einzuschätzen, so dass er in die Wetten gehört. Die Distanz kann er.
MIDDLE EARTH (7) konnte in seinen Rennen der letzten Wochen nicht unbedingt überzeugen, so dass er schwer zu empfehlen ist.
MEYDAAN (8) kommt trotz des Namens aus England, wo er kein Spezialist für die ganz weiten Wege war und kaum Leistungen zeigte, die für diese Aufgabe reichen. Im Caulfield Cup hatte er keine Chance.
ABSURDE (9) vertritt den Stall von Willie Mullins. Auch wenn der auf Hindernisrennen spezialisiert ist, ist das nicht absurd. Noch am Wochenende, gewann dieser ganz besondere Trainer mit einem Außenseiter beim Breeders‘ Cup. Im Caulfield Cup kam Absurde auf dem siebten Platz ein, verdiente davor in England und in seiner Heimat Geld. Im Melbourne Cup des Vorjahres wurde er Fünfter und 2023 Siebter.
FLATTEN THE CURVE (10) ist der deutsche Hoffnungsträger. Der von Henk Grewe trainierte beste deutsche Extremsteher war bei seinem letzten Start in den USA vollkommen überlegen. Auf ihn darf man gespannt sein.
LAND LEGEND (11) belegte im Caulfield Cup den letzten Platz, folglich ist er nicht zu empfehlen. Bei der Melbourne Cup Austragung des vergangenen Jahres landete er im Mittelfeld.
SMOKIN‘ ROMANS (12) ist recht betagt und auch nicht gerade in guter Form. Außerdem kann man ihn nicht als Spezialisten für die Strecke bezeichnen.
CHANGINGOFTHEGUARD (13) hat nach einem Sieg in einer kleinen Aufgabe zweimal nicht überzeugt. Seit September fehlt die Form und die Distanz könnte zu weit sein.
HALF YOURS (14) tritt als Sieger des berühmten Caulfield Cup an. Zwar haben in der Geschichte einige Pferde diese beiden bedeutenden Aufgaben gewonnen, doch die Herausforderung ist groß. Dennoch gehört er eindeutig in die Wettdispositionen.
MORE FELONS (15) wird als Außenseiter gelten, einzig die Tatsache, dass er vor zwei Jahren in diesem Rennen im Mittelfeld einkam, ist positiv zu vermerken. Früher ist er übrigens gesprungen.
ONESMOOTHOPERATOR (16) hat in dieser Saison Rennen in Dubai und England bestritten, der einzige Sieg gelang in Australien am 24. Oktober. Vergangene Saison belegte er im Melbourne Cup Platz 12.
FURTHUR (17) hat einen deutschen Vater. Der Engländer kam im heimischen St.Leger im Hinterfeld ein, damit ist er schwer zu empfehlen. Auch sein junges Alter spricht hier nicht für ihn.
PARCHMENT PARTY (18) kommt aus einer Pause seit August. Der Amerikaner gewann auf dem weiten Weg. Aufgrund seiner Herkunft würde er Geschichte schreiben, was nicht ausgeschlossen ist.
ATHABASCAN (19) tritt mit einem zweiten Platz aus einer Gruppe 2-Prüfung an. Weite Strecken scheinen zu passen, doch tendenziell mangelt es an der Klasse.
GOODIE TWO SHOES (20) ist eine irische Stute aus einem Stall, der dieses Rennen schon gewonnen hat. Die Generalprobe endete mit einem dritten Platz, allerdings war das im August. Sie sollte keinesfalls unterschätzt werden.
RIVER OF STARS (21) ist eine Stute mit deutscher Abstammung. Platz 2 im Caulfield Cup zeigt, dass sie auf jeden Fall beachtet werden muss. In Europa lief sie übrigens in England, Irland und Frankreich und hat sich gut in der neuen Heimat eingefunden.
ROYAL SUPREMACY (22) ist ein Leichtgewicht. Der nun so oft erwähnte Caulfield Cup endete für ihn mit einem fünften Platz, davor hatte er auf höchstem Level gewonnen. Er ist durchaus interessant, aber bezüglich der Distanz bestehen Unklarheiten.
TORRANZINO (23) tritt in guter Form an, denn er gewann im Oktober ein Gruppe 3-Rennen. Auf einer weiten Strecke wie diesmal ist er noch nie gelaufen, hat aber mit 51 Kilo einen Gewichtsvorteil.
VALIANT KING (24) ist der Dritte aus dem Caulfield Cup, was erfahrungsgemäß etwas wert ist. Vergangenes Jahr kam er im Melbourne Cup im Mittelfeld ein. Das Gewicht ist auch bei ihm günstig.
Interessanter Außenseitertipp: Flatten The Curve (10)
Tipp:
1: 1 Al Riffa
2: 14 Half Yours
3: 24 Valiant King
4: 6 Presage Nocturne






