In Frankreich wird am Sonntag der Derbysieger gesucht. Titel des Derbys ist Qatar Prix du Jockey Club und es ist einiges anders als zum Beispiel in England und Deutschland. Weitere Highlights der Veranstaltung sind ein Listenrennen für Zweijährige (2.Rennen) und eines für dreijährige Sprinter (6.Rennen), der Gruppe 3-Sprint Prix Du Gros-Chene (3.Rennen), das ebenfalls zur Gruppe 3 gehörende Dreijährigenrennen Prix de Royaumont (8.Rennen) sowie die zur Gruppe 2 gehörenden Prix de Sandringham (4.Rennen – für dreijährige Meiler) und Grand Prix de Chantilly en Hommage a Son Altesse Aga Khan IV, das 9.Rennen
Das Derby von Frankreich
Das seit dem Jahr 1836 entschiedene französische Derby heißt Qatar Prix du Jockey Club und wird in Chantilly gelaufen – auf einer kürzeren Distanz als in anderen Derbys, nämlich über 2100 Meter. Das Preisgeld liegt bei 1,5 Millionen Euro. Es handelt sich um das 5.Rennen, der Start erfolgt um 16:05 Uhr.
Unsere Einzelanalyse der Starter im Qatar Prix du Jockey Club
AZIMPOUR (1) begann die Karriere im letzten Herbst direkt mit einem Sieg. Beim ersten Versuch in gehobener Klasse belegte er Anfang April einen zweiten Platz in der Gruppe 3 hinter Cualificar. Die Form danach aus Chantilly, ein vierter Platz, dürfte nicht reichen, zumal von den heutigen Konkurrenten Nitoi und Leffard vor ihm einkamen.
RIDARI (2) ist der nächste Starter des Aga Khan, Platz 5 im ersten Klassiker war keine schlechte Vorstellung, die weitere Distanz dürfte passen. Aber zwei der damals vor ihm über die Linie galoppierten Gegner laufen auch hier. Er selbst hat zuvor ein Gruppe 3-Rennen gewinnen können.
KING OF CITIES (3) wurde von seinem englischen Trainer nachgenannt. Er gewann eines seiner vier Rennen (im vergangenen August) und kommt mit einem aktuellen zweiten Platz aus der Listenklasse an den Ablauf. Beachten muss man ihn natürlich.
AL AALI(4) ist in dieser Saison konstant platziert, nachdem er in der letzten eines seiner vier Rennen gewinnen konnte. Am 6. Mai war Cualificar vor ihm, allerdings nicht ganz so deutlich, so dass eine andere Reihenfolge nicht ausgeschlossen werden kann.
LEFFARD (5) gewann zweimal in Folge und beim dritten Start der Karriere kam er in Chantilly auf einem zweiten Platz ein, hinter dem hier hochgehandelten Nitoi. Es war knapp, also wer weiß.
CUALIFICAR (6) wurde nun schon mehrfach genannt und das hat gute Gründe. Nachdem er letzte Saison noch nicht gewinnen konnte, war er in dieser bei allen drei Starts ganz vorne, davon zweimal in der Gruppe 3 vor heutigen Gegnern. Die geforderte Distanz kann er und eine Nennung für den Arc und weitere Highlights besitzt dieser für Godolphin in Frankreich trainierte Hoffnungsträger nicht ohne Grund.
DETAIN (7) ist ein weiterer Engländer, der mit seiner letzten Leistung, einem Platz im Mittelfeld im ersten französischen Klassiker hinter heutigen Gegnern, normalerweise kein Favorit sein kann. Ein Argument ist aber der Jockey.
HEYBETLI (8) wird hier für seinen Verbindungen nach Deutschland aufweisenden Besitzer ein großer Außenseiter sein, das war er auch schon in anderen Aufgaben auf höchstem Level.
BOWMARK (9) kommt mit zwei Siegen und einem zweiten Platz aus England. Als er bezwungen wurde, lief er erstmals in besserer Klasse, die gezeigten Formen reichen normalerweise nicht zum Sieg, aber Steigerung ist nicht ausgeschlossen.
CURRAGH CAMP (10) begann die Karriere im Februar mit einem Treffer, ein zweiter Platz in einem Listenrennen und Rang 3 in der Gruppe 3 schlossen sich an. Cualificar und Al Aalib waren zwar besser, aber gar nicht weit voraus.
LUTHER (11) kam beim ersten Versuch in Frankreich im bereits mehrfach erwähnten ersten Klassiker Poule d’Essai des Poulains auf einem vierten Platz ein, was eine gute Vorstellung war. In England kam er zu zwei Treffern und bestritt seine Generalprobe für die großen Aufgaben auf Sand.
TRINITY COLLEGE (12) ist als Starter von Aidan O’Brien selbstverständlich stark zu beachten, er tritt allerdings nicht als erste Wahl an. Platzierungen in besseren Aufgaben stehen in seiner Statistik, sowohl in der Heimat Irland als auch in England.
PAPACHUTISTE (13) ist diese Saison noch unbezwungen, traf aber natürlich nicht so gute Gegner wie heute. Mit anderen Worten ist es schwierig wie nie und der zuletzt im Sattel sitzende Reiter hat sich für einen anderen Ritt entschieden.
TIPINSO (14) lief vor allem in Toulouse und zählt im Süden von Frankreich zu den besseren Pferden. Aber zuletzt wurde er bezwungen und dürfte es in dieser Konkurrenz nicht leicht haben.
CAMILLE PISSARRO (15) ist der irische Favorit und bereits bemerkenswert oft geprüft. Seinen größten Erfolg erzielte er auf französischem Boden mit einem Treffer in der Gruppe 1 im vergangenen Oktober. Im ersten französischen Klassiker belegte er den dritten Platz und wird mit der etwas weiteren Distanz gut klarkommen. Eine Nennung beispielsweise für den Arc wurde vorgenommen.
NITOI (16) gilt als einer der Favoriten. Er gewann zwei seiner drei Rennen und wurde einmal Zweiter. Das war gegen einen Konkurrenten aus dem gleichen Besitz, danach bezwang er beispielsweise Leffard. Das dürfte etwas wert gewesen sein.
SINILEO (17) wurde nachgenannt und es stellt sich die Frage, weshalb. Ein Start und ein Sieg in einer einfachen Aufgabe am 16. Mai und nun diese schwierige Prüfung, ein Treffer wäre ein Meisterstück des Trainers, was man diesem natürlich zutrauen kann. Oder soll er hier das Tempo machen?
FRANKLY GOOD CEN (18) gewann im Dezember beim Debüt, nach einer Pause lief er erst vor wenigen Tagen in Compiegne auf einen zweiten Platz. Das kann normalerweise nicht reichen.
Interessanter Außenseitertipp: SINILEO (17)
Tipp:
1: 15 Camille Pissarro
2: 6 Cualificar
3: 16 Nitoi
4: 2 Ridari
Bild mit freundlicher Genehmigung durch Marc Rühl