Der Henkel-Preis der Diana ist eines der Highlights des Jahres. Das ist logisch, schließlich handelt es sich um das Stutenderby. Eine halbe Million Euro an Preisgeld und wie immer ein starkes internationales Feld machen diese Prüfung am Sonntag in Düsseldorf sehr interessant.
Der 167. Henkel-Preis der Diana – German Oaks
Im Jahr 1857 wurde der Preis der Diana erstmals ausgetragen, er ist also älter als das Deutsche Derby. Natürlich laufen nur drei Jahre alten Stuten, es geht wie erwähnt um 500.000 Euro an Preisgeld. Es gewinnen nicht immer die favorisierten Ladies, das hängt auch mit der speziellen Bahn in Düsseldorf zusammen. Bemerkenswert oft erfolgreich war in den letzten Jahren Andreas Wöhler. Letztes Jahr siegte Erle für Maxim Pecheur. Der letzte Sieg eines Gastes war 2020. Obgleich immer starke Gäste laufen, sind Gästesiege eine Seltenheit, ein weiterer ist nur 2011 verzeichnet. Der Start erfolgt am Sonntag um 15:40 Uhr, es handelt sich um das 5.Rennen. Gewettet werden kann auch die Viererwette, die Garantieauszahlung liegt bei 10.000 Euro.

Unsere Einzelanalyse der Starter im 167. Henkel-Preis der Diana – German Oaks
GARDEN OF EDEN (1) wird von Aidan O’Brien aufgeboten. Der irische Startrainer hat noch nie in Deutschland gewonnen, mit der am höchsten eingestuften Stute hat er eine realistische Chance. Die war zwar objektiv betrachtet nur in einem Drittel ihrer Rennen erfolgreich, zuletzt aber in der Gruppe 2 bei Royal Ascot – und das war einiges wert. Am Jockey wird sie ohnehin nicht scheitern.
SANTAGADA (2) ist die am höchsten eingestufte Stute aus Deutschland. Zuletzt gewann sie ein Rennen der Gruppe 3 in Hamburg mit viel Kampfgeist. Die Drittplatzierte hat die Leistung allerdings nicht aufgewertet und die Distanz ist wesentlich weiter. Dennoch hat sie natürlich erste Möglichkeiten, denn am Stall hätte es Alternativen für Andrasch Starke gegeben.
SPIRITED STYLE (3) wurde von Godolphin für 50.000 Euro nachgenannt. Drei Rennen mit zwei Siegen, zuletzt in der Listenklasse in Newmarket, stehen in der Statistik. Sie hat schon auf weiterer Strecke gewonnen und am Stall wird man wissen, was hier erwartet wird.
LADY CHARLOTTE (4) belegte Platz 9 im Derby. Sie galt dort als Geheimtipp, war ungeschlagen nach Hamburg gereist. Das Rennen verlief für sie nicht ideal, an ihrer Klasse gibt es keine Zweifel. Die Distanz kann sie auch und von den deutschen Ladies ist eine der stärksten.
NICRORENI (5) ist die Winterkönigin aber nicht Stalljockeywahl. In dieser Saison lief sie zweimal und kam jeweils auf dem zweiten Platz ein, einmal hinter Santagada, einmal (im Dianas Trial in Hoppegarten) hinter Lady Charlotte. Es war allerdings knapp.
NYRA (6) kam in Hamburg zu einem Gruppe 3-Sieg auf der heute geforderten Strecke. Fragt sich, wie gut die Prüfung besetzt gewesen ist, auch drei andere Starterinnen versuchen sich nun in der Diana. Zuvor war Lady Charlotte besser.
INNORA (7) lief in Hamburg auf den zweiten Platz. Vielleicht war sogar ein bisschen mehr erwartet worden, sie hatte zuvor ungeheuer überlegen in Hoppegarten gewinnen können, übrigens vor der ebenfalls in der Diana laufenden Raposa. Sie könnte hier ein Geheimtipp sein.
LIPS VEGA (8) ist in dieser Saison nach einem Sieg Ende März eine kleine Enttäuschung. Es folgte zwar noch ein Platz in der Gruppe 3 in Köln, aber wirklich überzeugend waren die folgenden Vorstellungen nicht. Vielleicht hilft die weitere Distanz.
KIAMBA (9) ist eine Französin. Sie kam erst Mitte Juni zu ihrem ersten Sieg, das allerdings gleich in einem Listenrennen. Über eine gewisse Klasse scheint sie zu verfügen und auch über Kampfgeist. Falsch gemacht hat sie ohnehin noch nichts, war mindestens immer platziert.
WINNYZJA (10) gewann in Mülheim eine letzte Generalprobe für den Preis der Diana. Das war eine gute Leistung, zum Beispiel vor Lips Vega. Aber vom Reiter her ist sie nur die dritte Wahl ihres Stalles.
STARLIGHT LIPS (11) blieb bei einem vierten Platz in Hamburg beispielsweise hinter Nyra und Innora. Das kann normalerweise nicht reichen. Überhaupt hat sie noch nie gewonnen.
RAPOSA (12) wird hier, obwohl man es am Reiter nicht erkennen kann, vermutlich als zweite Wahl ihres Stalles antreten, der in der Diana in den letzten Jahren bemerkenswert oft erfolgreich war. Andererseits gewann sie ihre beiden letzten Rennen und kennt auch die Bahn von einem Treffer.
STUGARDIA (13) lief in Mülheim auf den dritten Platz, als Winnyzja gewann. Zuvor in Hoppegarten waren Lady Charlotte, Nicoreni und sogar Starlight Lips klar besser. Das kann normalerweise nicht reichen.
MEERESBRISE (14) tritt mit der Derbysiegreiterin an. Nach einem überzeugenden Treffer in Baden-Baden war in Düsseldorf Raposa deutlich besser. Sie muss zu einem echten Sturm werden, um hier realistische Möglichkeiten zu besitzen, dürfte aber vermutlich die dritte Wahl ihres Stalles sein.
HONEYBEE (15) hat ebenfalls eine Reiterin im Sattel, aber ein Start, der mit einem zweiten Platz in Dresden endete, da können keine Chancen im Preis der Diana vorhanden sein.
Interessanter Außenseitertipp: RAPOSA (12)
Tipp:
1: 1 Garden Of Eden
2: 3 Spirited Style
3: 4 Lady Charlotte
4: 2 Santagada
Bild mit freundlicher Genehmigung durch Marc Rühl.