Um 20 Uhr deutscher Zeit beginnt am Samstag auf der Bahn von Del Mar in Kalifornien der zweite Tag beim Breeders‘ Cup. Traditionell sind die Europäer in den Rennen auf Gras, also Turf, stark zu beachten.
Über den Breeders‘ Cup
Zum Breeders‘ Cup gehören insgesamt 14 Spitzenrennen, mehrere Millionen Dollar werden ausgeschüttet, alleine im Classic sind es 7 Millionen. Seit 1984 hat dieses jedes Jahr im Herbst anstehende Event eine bemerkenswerte Entwicklung genommen. Noch nie zuvor war zweimal in Folge die gleiche Bahn der Veranstalter. Es heißt, dass es für die Europäer in Kalifornien schwieriger ist als an der Ostküste.
Breeders‘ Cup am Samstag
Nachdem am Freitag die Zweijährigen im Fokus standen, gehören am Samstag Rennen auf verschiedenen Distanzen, einige nur für Stuten, zum Programm, beginnend beim Sprint über die Meile hin zu Rennen auf weiteren Wegen. Vor allem stehen die Millionenrennen Breeders‘ Cup Turf (oft ein Ziel von starken Europäern) und Breeders‘ Cup Classic im Mittelpunkt des Interesses. Es handelt sich um die Rennen 8 und 9.
Der Reigen beginnt mit dem Filly & Mare Sprint. Es folgen der Turf Sprint und der Sprint auf Sand. Nach dem Distaff für Stuten kommen der Turf und das Classic. Danach stehen die Mile, die Dirt Mile und zum Abschluss der Breeders‘ Cup Filly & Mare Turf an.
Unsere Einzelanalyse der Starter in der Breeders‘ Cup Mile
ONE STRIPE (1) hat südafrikanische Wurzeln, dort bestritt er den großen Teil seiner Karriere und gewann mehrfach in der Gruppe 1. Der erste Versuch in Übersee fand in Kanada statt und endete mit einem fünften Platz. Er ist ein Außenseiter, der Geschichte schreiben würde.
NOTABLE SPEECH (2) gilt als einer der Favoriten. Er kommt mit einem Sieg auf höchstem Level in Kanada an den Ablauf, war in Europa mehrfach in großen Aufgaben vorne, vor allem in der vergangenen Saison, als er zum klassischen Sieger avancierte.
SAHLAN (3) kommt mit zwei aktuellen Treffern aus Frankreich, einer von diesen gelang in der Gruppe 1. Ganz so im Fokus steht er nicht, das könnte aber ein Fehler sein.
THE LION IN WINTER (4) vertritt einen Trainer, der in solchen Aufgaben immer Beachtung finden muss. Die letzten Leistungen waren Platzierungen auf höchstem Level, eine davon hinter Sahlan. Mitmischen kann er.
PROGRAM TRADING (5) gewann das Saratoga Derby 2023 und trat in der letzten Saison nur zweimal an, wobei er aber auf höchstem Level erfolgreich war. Auch in dieser Saison stehen nur zwei Starts in der Statistik, beide endeten mit zweiten Plätzen. Aber ein zweiter Platz in einem Gruppe 1-Rennen ist natürlich etwas wert.
GRAN ORIENTE (6) ist ein Gast aus Chile und gewann dort im Mai in der Gruppe 1. Danach hat er pausiert und ist ein Kandidat für die Überraschung.
JOHANNES (7) fällt schon wegen seines Namens auf, doch er besitzt Klasse, gewann Ende September ein Gruppe 2-Rennen. Vor allem ist er der Vorjahreszweite. Es fällt auf, dass er in dieser Saison nur selten gelaufen ist.
FORMIDABLE MAN (8) hat formidable Leistungen gezeigt, drei seiner letzten vier Rennen gewann er jedenfalls, einmal in der Gruppe 1 und zweimal in der Gruppe 2. Letzte Saison gewann er das Hollywood Derby. An der Klasse besteht kein Zweifel.
ARGINE (9) läuft für japanische Interessen und ist schon deshalb gefährlich. Bei der Generalprobe war er erfolgreich, das ist aber alles schwer in Relation zu setzen.
JONQUIL (10) läuft für englische Interessen, größter Erfolg war ein Gruppe 2-Treffer bei Glorious Goodwood. Es schloss sich ein vierter Platz beim ersten Auftritt in den USA an. Normalerweise kann das nicht reichen.
RHETORICAL (11) hat nur eines seiner sechs Rennen verloren, wobei allerdings die Karriere in kleinen Aufgaben begann. Doch er ist aktueller Gruppe 1-Sieger vor heutiger Konkurrenz.
GAS ME UP (12) könnte genug Gas haben, um zu überraschen. Auch er ist erst kürzlich in die großen Prüfungen gegangen, das war in Kanada, wo er in der Gruppe 2 gewann und in der Gruppe 1 einen dritten Platz belegte.
QIRAT (13) machte sich in England einen Namen als guter Handicapper, der plötzlich Ende Juli als Pacemaker ein Gruppe 1-Rennen gewann. Das hat er noch nicht bestätigt
Interessanter Außenseitertipp: THE LION IN WINTER (4)
Tipp:
1: 2 Notable Speech
2: 11 Rhetorical
3: 3 Sahlan
4: 7 Johannes
Unsere Einzelanalyse der Starter im Breeders‘ Cup Turf
REBEL‘S ROMANCE (1) ist natürlich in Deutschland bestens bekannt. Letztes Jahr gewann er den Preis von Europa, ebenso wie bereits 2022. Damals war er auch im Großen Preis von Berlin in Hoppegarten erfolgreich, so wie in diesem August. Es schloss sich ein Erfolg auf höchstem Level in den USA an. Er ist einer der Favoriten.
GOLIATH (2) ist deutsch gezüchtet und teilweise noch immer im deutschen Besitz stehend. Der aktuelle Sieger im Großen Preis von Baden ist ein hochinteressanter Starter, bei dem allerdings angemerkt werden muss, dass er bei seinen weiten Reisen der Vergangenheit nicht unbedingt erfolgreich gewesen ist.
AMILOC (3) tritt als Seriensieger an, der Mitte September auf dem Curragh im irischen St.Leger erstmals verloren hat. Etwas skeptischer stimmt sein Alter. Über Klasse verfügt er.
REDISTRICTING (4) gilt als eines der besten US-Pferde auf Gras. Nach zwei Erfolgen in nicht ganz so bedeutenden Aufgaben kam er bei seiner Generalprobe Ende September in höchster Klasse auf einem zweiten Platz ein. Sieger war Rebel’s Romance.
REBEL RED (5) muss zwar vom Namen her als der zweite Rebell im Rennen gelten, doch so gut wie der Favorit ist er nicht. Bei seiner Generalprobe kam er jedenfalls hinter ihm ein. Andere dürften mehr Klasse haben.
WIMBLEDON HAWKEYE (6) hat einen Namen, der auf England verweist und dieser Eindruck stimmt auch. Platzierungen in diversen besseren Aufgaben stehen in der Statistik. Interessanter ist allerdings, dass er Ende August beim ersten Start in den USA direkt erfolgreich gewesen ist. Das war allerdings in der Gruppe 3. Er ist ein Außenseiter.
SILAWI (7) ist ein weiterer Starter mit deutschem Blut. Er ist in verschiedenen Ländern gestartet, gewann Anfang des Monats in Kanada eine dort bedeutende Prüfung, das Canadian International. Das war der erste Gruppe 1-Treffer. Favorit wird er damit nicht.
MINNIE HAUK (8) gilt als das zu schlagende Pferd. Die irische Stute kam nach einer Siegesserie, zu der klassische Erfolge in zwei Oaks gehörten, im Prix de l’Arc de Triomphe auf dem zweiten Platz ein. Das war eine bärenstarke Vorstellung. Sofern sie die Reise gut verkraftet hat und diese Bahn mag, ist sie weit vorne.
GOLD PHOENIX (9) kommt mit zwei Gruppe 2-Treffern an den Ablauf. Auf höchstem Level gewann er letztmals früh in der Saison 2023. An der Klasse besteht kein Zweifel, aber alleine sein Alter macht ihn tendenziell zum Außenseiter.
EL CORDOBES (10) kostete einst sehr viel Geld und brauchte etwas, bis er seine Klasse zeigte. Der größte Treffer gelang in den USA, das war im August in der Gruppe 1 in Saratoga. Kürzlich war der heutige Favorit, der im gleichen Besitz steht, bereits vor ihm.
RASHABAR (11) kann eine Reihe von Platzierungen in großen europäischen Rennen vorweisen, der einzige Sieg gelang vor mehr als einem Jahr in der Gruppe 2. Ganz unterschätzen darf man den Engländer nicht, aber ein Treffer wäre eine Überraschung.
TAWNY PORT (12) unterlag mehrfach heutigen Gegnern, zuletzt in Kanada Silawi. Bereits aus diesem Grund ist er schwer zu empfehlen.
HILL ROAD (13) zeigte eine Reihe von guten Leistungen, aber auf höchstem Level ist abgesehen von einer Platzierung im Breeders‘ Cup Juvenile des Vorjahres nichts von Bedeutung verzeichnet.
ETHICAL DIAMOND (14) vertritt den Stall des irischen Wundertrainers Willie Mullins, der im Hindernissport unfassbar erfolgreich ist, aber auch in großen Flachrennen mitmischen kann. Die letzten Leistungen waren Siege in größeren Handicaps, davor ist er tatsächlich gesprungen. Für die Überraschung sollte er nicht ausgeschlossen werden. Nebenbei bemerkt hat er eine deutsche Mutter.
Tipp:
1: 8 Minnie Hauk
2: 1 Rebel’s Romance
3: 2 Goliath
4: 3 Amiloc
Unsere Einzelanalyse der Starter im Breeders‘ Cup Classic
FIERCENESS (1) ist der vorjährige Zweite und schon deshalb einer der Favoriten. Seine Generalprobe war ein Sieg auf höchstem Level, allerdings Ende August. Die Pause dürfte geplant gewesen sein.
BAEZA (2) gewann das Derby in Pennsylvania, was allerdings nicht ganz so viel wert ist, wie so manch anderes Derby in den USA. Zuvor gab es aber bereits Platzierungen auf höchstem Level, inklusive Kentucky Derby.
NEVADA BEACH (3) ist vergleichsweise wenig geprüft und gewann drei seiner insgesamt vier Rennen. Darunter in Santa Anita in der Gruppe 1. Er gilt als Außenseiter, aber der Trainer ist einer der Besten der Welt.
CONTRARY THINKING (4) konnte bisher nur auf kleinem Level gewinnen, Versuche in besseren Aufgaben endeten ohne Erfolg.
FOREVER YOUNG (5) ist ein weitgereister und äußerst starker Japaner, der in seiner Heimat die Generalprobe Anfang des Monats gewann. Wichtiger war der Sieg im Saudi Cup im vergangenen Februar. Und Platz 3 in der heutigen Prüfung vor einem Jahr.
SOVEREIGNTY (6) ist der große Crack seiner Generation. Der Sieger im Kentucky Derby und in den Belmont Stakes konnte weitere Siege einfahren. Leider kann er wegen Fieber nicht laufen.
SIERRA LEONE (7) gilt von den älteren Pferden als eines der stärksten. Er kennt nur gute Leistungen, ist der Sieger des Vorjahres. Bei der Generalprobe kam er zwar nur auf einem zweiten Platz ein, doch das bedeutet nichts.
MINDFRAME (8) wurde nach einer Siegesserie in seiner Generalprobe disqualifiziert, abgesehen davon hat er nur gute Leistungen gezeigt und sollte zu hoher Quote nicht unterschätzt werden.
JOURNALISM (9) stand kürzlich aufgrund eines Jockeywechsels in den Schlagzeilen. Er gehört zwar zu den besten seiner Generation, aber Sovereignty zeigte mehrfach, dass er besser ist. Ende August wurde er von Fierceness bezwungen, lief aber dennoch stark.
ANTIQUARIAN (10) würde hier trotz aller Klasse überraschen. Er gewann seine Generalprobe Ende August und hat auch zuvor mehrere starke Leistungen gezeigt.
Interessanter Außenseitertipp: Journalism (9)
Tipp:
1: 5 Forever Young
2: 7 Sierra Leone
3: 1 Fierceness
1: 9 Journalism




