Insider-Talk mit Daniel Paulick: „Ich hoffe wieder auf ein Pferd wie Ostana“

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Er ist einer der jüngsten Galopp-Trainer Deutschlands mit seinen 25 Jahren, doch sogar eine Gruppesiegerin hatte Daniel Paulick schon in seinen Reihen.

Exklusiv im Insider-Talk auf dem RaceBets-Blog berichtet er über seine bisherigen Laufbahn und die Hoffnungen für die Zukunft.

Invincible Really unter Daniel Paulick
Invincible Really unter Daniel Paulick am 05.07.2019 in Hamburg.

Der Name Paulick ist jedem Turffan ein Begriff. Wie hat bei Ihnen das Interesse für den Rennsport begonnen

Daniel Paulick: Das Interesse am Galopprennsport entstand durch meinen Vater, der nun schon seit über 20 Jahren Vollblüter züchtet. Ich bin also mit dem Rennsport groß geworden und war schon als kleiner Junge oft mit meinen Eltern gemeinsam auf der Rennbahn. 2010 begann ich dann meine Ausbildung zunächst im Bereich Zucht und Haltung auf dem Gestüt Görlsdorf. Im zweiten Lehrjahr wechselte ich dann an den Rennstall von Christian von der Recke. Mein drittes Lehrjahr absolvierte ich dann im Rennstall von Markus Klug, wo ich meine Ausbildung dann auch abschloss.

Willow siegt unter Daniel Paulick
Willow siegt unter Daniel Paulick am 23.06.2013 in Dortmund.

Seit wann sind Sie Trainer, und wie verlief Ihre bisherige Kariere?

Paulick: Meinen Trainerschein absolvierte ich im Herbst 2013. Schon im ersten Jahr (2014) konnten wir bereits 8 Rennen gewinnen. Nach einigen Siegen in den kleineren Handicaps, konnten wir 2017 mit Ostana unsere ersten Blacktype-Rennen gewinnen.

Sie hatten sogar schon eine Gruppesiegerin (Ostana im Jahr 2017). Können Sie die Stute beschreiben? Und wie verläuft Ihre Laufbahn in der Zucht?

Paulick: Ostana war im täglichen Umgang eine absolut unkomplizierte und unscheinbare Stute. Sie hat einen guten Charakter mit starkem Siegeswillen. Sie hat bei 10 Starts 6 Rennen für sich entscheiden können. Ostana ist dieses Jahr bereits tragend von Ross und wir hoffen, dass sie ihren ruhigen Charakter und ihren starken Siegeswillen an ihre Nachkommen weitergeben wird.

Ostana
Ostana am 14.05.2017 in Hoppegarten.

Mächtig verbessert ist in diesem Jahr Invincible Really. Was trauen Sie ihm noch zu?

Paulick: Invincible Really hat sich in den Jahren immer weiter gesteigert. Er ist ein sehr formkonstantes Pferd geworden. Schon letztes Jahr war er bei 7 Starts fünfmal unter den ersten 3. Dieses Jahr konnte er bei 7 Starts bereits dreimal gewinnen und war dreimal auf dem Ehrenplatz. Nun hoffe ich natürlich, dass er seine Form auch im Ausgleich 2 bestätigen kann.

Wer sind Ihre anderen Hoffnungsträger? Haben Sie ein Erfolgsrezept?

Paulick: Prinzipiell sind in jedem Jahrgang potentielle Hoffnungsträger mit dabei. Aber auch diese müssen sich erst einmal auf der Bahn bestätigen. Ein direktes Erfolgsrezept haben wir nicht. Wir passen das Training an jedes Pferd individuell an und geben den Pferden die Zeit, die sie zur Entwicklung benötigen.

Willow siegt unter Daniel Paulick
Willow siegt unter Daniel Paulick am 23.06.2013 in Dortmund.

Welches sind Ihre bevorzugten Rennbahnen und Lieblingsjockeys?

Paulick: In Hoppegarten und Dresden sind wir eigentlich an jedem Renntag mit Startern vertreten. Aber auch nach Hannover fahren wir gern. Einen speziellen Lieblingsjockey habe ich nicht. Ich versuche aber dennoch so oft wie möglich die „gewohnten“ Jockeys für meine Pferde zu bekommen. Auf Jozef Bojko und Wladimir Panov konnte ich mich in den letzten Jahren am meisten verlassen.

Wie sind die Trainingsbedingungen in Luckaitz? Und wo genau liegt Ihr Standort?

Paulick: Wir haben eine 2000m lange Sand- und Grasbahn. Durch den Naturboden der Sandbahn sind unsere Pferde alle Bodenverhältnisse gewohnt. Für die jüngeren Pferde haben wir noch eine kleine 400m Bahn. Um die Pflege der Bahnen kümmern wir uns selbst. Unser Standort ist ca. mittig von Berlin und Dresden, in der Nähe von Cottbus.

Was sind Ihre Ambitionen für die nächsten Jahre?

Paulick: Das Ziel ist immer, die letzte Saison zu steigern. Wichtig dabei ist, dass alle Pferde gesund bleiben, um bestmögliche Leistungen zu erbringen.

Ostana mit Wladimir Panov, Trainer Daniel Paulick (rechts) und Besitzer Ralf Paulick
Ostana mit Wladimir Panov, Trainer Daniel Paulick (rechts) und Besitzer Ralf Paulick, Hannover, 01.10.2017, Foto: TT

Sie stehen mit 25 Jahren noch ganz am Anfang Ihrer Karriere. Von welchem Erfolg träumen Sie?

Paulick: Natürlich hoffe ich, dass sich in den kommenden Jahrgängen nochmal ein Pferd wie Ostana befindet. Gerade für einen kleinen Stall ist es wichtig, ein Flaggschiff wie Ostana zu haben, um auf uns, unseren Stall und vor allen Dingen auch auf unsere Zucht aufmerksam zu machen.

Was sind Ihre Hobbies?

Paulick: Da wir mit dem Rennstall und dem Zuchtbetrieb alle Hände voll zu tun haben, bleibt für andere Hobbys nicht viel Zeit.

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Unser Autor Michael Hähn arbeitet als freier Journalist in Baden-Baden. Der Galopprennsport ist seit vielen Jahren sein Metier, und seine Leidenschaft sind Rennveranstaltungen in Deutschland und auf der ganzen Welt.

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