Japan Cup – für wen geht in Tokio die Sonne auf?

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Die Zeit vergeht wie im Fluge. Nun sind es schon 26 Jahre her, seitdem im Jahr 1995 einer der wichtigsten Erfolge der deutschen Vollblutzucht auf der Super-Rennbahn in Tokio zustande kam. Unter dem Südafrikaner Michael Roberts gewann Gestüt Ittlingens Lando für den legendären 31-fachen Championtrainer Heinz Jentzsch den Japan Cup. Nie wieder schaffte bislang ein in Deutschland trainiertes Pferd dieses Kunststück in dem über 2.400 Meter führenden Gruppe I-Event.

Das Rennen

Auch 2021 sind deutsche Pferde nicht mit von der Partie beim Kampf um Prämien in Höhe von 648 Millionen Yen (ca. 4,9 Mio. Euro). Allein dieser Sieger bekommt  300 Millionen Yen (ca. 2,28 Mio. Euro). Bis zum zehnten Platz werden Geldpreise gezahlt.

Das Rennen wird zum 41. Mal auf dem Tokioter Linkskurs ausgetragen. Japanische Pferde dominieren seit langem. 2005 war der Engländer Alkaased das letzte nicht einheimische Pferd, das sich hier auszeichnete. Diesmal bietet Aidan O’ Brien JAPAN und BROOME auf, während Gianluca Bietolini mit der Stute GRAND GLORY vertreten ist.

Der Japan Cup wird als 12. Rennen um 7:40 Uhr deutscher Zeit gelaufen. 18 Pferde starten. Der Favorit CONTRAIL bekam die Startnummer 2 zugelost, die Europäer gehen aus folgenden Boxen auf die Reise: BROOME (3), GRAND GLORY (6), JAPAN (18).

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Die erfolgreichsten Starter im Rennen

CONTRAIL war hier Zweiter im Vorjahr und ist Japans Triple Crown-Gewinner 2020. BROOME holte sich den Grand Prix de Saint-Cloud und war Zweiter im Breeders‘  Cup Turf, in dem der mehrfache Gruppe I-Gewinner JAPAN Vierter wurde. GRAND GLORY setzte sich ebenfalls auf höchster Ebene durch (Prix Jean Romanet). KISEKI lief in diesem Rennen bereits stark. SHAHRYAR ist Japans aktueller Derbysieger.

Das zu erwartende Tempo

Im Japan Cup gibt es stets ein sehr flottes Tempo. Aus hiesiger Warte ist allerdings schwer einzuschätzen, wie die Reihenfolge unterwegs sein wird, da die Taktiken der heimischen Pferde uns kaum bekannt sind. Auf der langen Zielgeraden von Tokio kann man aber auch mit Speed gewinnen.

Unsere Einzelanalyse der Starter

MUITO OBRIGADO bringt keinerlei Formen mit, klar zweite Wahl.

CONTRAIL ist der Triple Crown-Sieger von 2020, war im vergangenen Jahr hier starker Zweiter zu der Ausnahmestute Almond Eye, aktuell Zweiter im Tenno Sho, sicherlich einer der ersten Sieganwärter.

Contrail mit Yuichi Fukunag
Contrail siegt unter Yuichi Fukunaga am 28.12.2019 Renntag in Nakayama, Chiba, JPN, Foto: TT

BROOME gewann in diesem Jahr den Grand Prix de Saint-Cloud und war Zweiter im Breeders‘  Cup Turf, nun bekommt es der Gast aus Irland mit starken heimischen Pferden zu tun, aber vielleicht der beste Gast.

Broome mit Aidan P. O'Brien
Am 2. November 2021 nahm Del Mar, Broome, am Longines Breeders‘ Cup Turf teil und trainierte von Aidan P. O’Brien.
Foto: TT

SHAHRYAR gilt mit drei Jahren als eines der jüngsten Pferde im Feld, gewann das Japanische Derby, zuletzt als heißer Favorit nur Vierter, dennoch ein sehr interessanter Kandidat, gehört unbedingt zu den Favoriten.

KISEKI war 2018 hier Zweiter, im Vorjahr Achter, zuletzt nicht weit hinter ARISTOTELES, aber im reifen Alter von sieben Jahren eher ein Pferd für die Überraschung.

GRAND GLORY ist eine französische Stute, die hier ihren letzten Start absolvieren soll, gewann den Prix Jean Romanet, ehe sie im Prix de l‘ Opera nur minimal unterlag, nun geht es gegen starke männliche Konkurrenz auch aus Japan.

AUTHORITY musste sich in einer Grade II-Prüfung nur mit einer Nase gegen MAKAHIKI geschlagen geben, daher ein starker Faktor.

Authority, Nakayama, Chiba, JPN, 08.03.2020
Authority, Nakayama, Chiba, JPN, 08.03.2020

WINDJAMMER präsentiert sich fein gesteigert, lief aber noch nie in einem Grupperennen, fraglich, ob er damit eine Rolle spielen kann.

ARISTOTELES war u.a. Vierter im Tenno Sho, doch ist fraglich, ob das hier ausreicht, hat aber zumindest Platzchancen.

LORD MY WAY gewann bisher nur ein Rennen (beim Debüt), gehört zu den großen Außenseitern im Feld.

SHADOW DIVA ist eine frische Grade II-Gewinnerin, aber es wird nun sicher noch mehr verlangt.

SANREI POCKET kündigte sich mit Platz vier im Tenno Sho (hinter CONTRAIL) wieder an, muss das nun bestätigen.

MOZU BELLO landete im April auf Rang zwei in höchster Klasse, doch die frischen Formen sind sehr schwach, daher kaum zu empfehlen.

UBERLEBEN ist eine dreijährige Stute, die die Japanischen Oaks für sich entschied, anschließende Form war sehr dürftig, sollte das korrigieren und Chancen anmelden.

MAKAHIKI belegte 2019 hier Rang vier, hat auch im Alter von acht Jahren nichts verlernt, war beim jüngsten Grade II-Sieg vor Mitbewerbern, dennoch wird er hoch am Toto stehen.

YOU CAN SMILE zeigte nur beim Jahresdebüt eine gute Form, danach war nicht viel von ihm zu sehen, hat es schwer.

WAGNERIAN ist ein dreifacher Sieger, der allerdings zuletzt wenig überzeugte, das wird sehr knifflig.

JAPAN ist ein mehrfacher Gruppe I-Sieger aus Irland, der sich mit Platz vier im Breeders‘  Cup Turf hinter BROOME zurückmeldete, nicht ausgeschlossen, dass er mitmischt, hat aber eine sehr ungünstige Startnummer erwischt.

Japan, mit Aidan P. O'Brien
November 2021, Del Mar, Japan, eingetragen im Longines Breeders‘ Cup Turf und trainiert von Aidan P. O’Brien. Foto: TT

Sicherer Außenseiter: UBERLEBEN

Bester Außenseiter: JAPAN

Unsere Tipp:

1: 2 Contrail
2: 4 Shahryar
3: 3 Broome
4: 7 Authority

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Michael Hähn
Michael Hähn
Unser Autor Michael Hähn arbeitet als freier Journalist in Baden-Baden. Der Galopprennsport ist seit vielen Jahren sein Metier, und seine Leidenschaft sind Rennveranstaltungen in Deutschland und auf der ganzen Welt.

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