Noch ein »Kommando« für den Captain?

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Es ist gerade erst dreieinhalb Wochen her, dass der sechs Jahre alte Hengst Captain Sparrow endlich sein erstes Gruppe-Rennen gewinnen konnte.
Sein früherer Mentor, der Schwede Ulf Nordin, schickte ihn schon früh in die harten Schlachten der halbklassischen und klassischen Rennen seiner Generation – möglicherweise zu früh, denn weiter als auf einen sechsten Platz (und dabei war er noch abgeschlagener Letzter des Prix Kalmia im Mai 2015) brachte er es nie, wurde bald als »ziemlich hoffnungsloser Fall« abgestempelt.
Im Sommer letzten Jahres hatte der 67-Jährige, der vor mehr als zwei Jahrzehnten seine schwedische Heimat verließ und nach Frankreich ging, die Nase voll und verkaufte den großartig gezogenen »Captain« – Vater Ready Cash gewann zwei Mal den Prix d´Amerique und fast 4,3 Millionen Euro, Mutter Holly du Locton war die Sattel-Queen ihrer Generation (1995) mit vier Gruppe I-Triumphen und ebenfalls siebenstelligem Einkommen – an den belgischen Stall Markhove.
Luc Roelens, in der Vergangenheit häufiger auch Gast auf westdeutschen Rennbahnen, wurde sein neuer »Coach«, und der machte aus dem unauffälligen Mitläufer innerhalb weniger Monate einen Gruppe-Rennen-Sieger, für den sich seine hoch dekorierten Eltern nun wahrlich nicht (mehr) schämen müssen. Am heutigen Dienstag geht es für ihn im »Rennen des Tages« auf dem Plateau de Gravelle, dem Prix Cornélia (85.000 Euro / 2850 Meter), unter dem Sattel zwar »nur« um Gruppe III-Lorbeer, doch würde ein neuerlicher Sieg die Summe der Prämien, die der erneut Eric Raffin anvertraute »Captain« (5) für seine neuen Besitzer eingelaufen hat, bereits über die 250.000 Euro-Grenze bringen.

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Prix Cornélia

Gegen lediglich neun Konkurrenten, die bis auf eine Ausnahme allesamt schon älter sind als der Favorit, sieht die Aufgabe jedenfalls ziemlich versprechend aus. Der dem gleichem Jahrgang 2012 entstammende Caduceus des Baux (Matthieu Abrivard / 7) wäre prinzipiell sein wichtigster Gegner, der Wallach hat im November zwei Rennen dieser Kategorie überzeugend gewonnen, bevor die Form zum Jahresende etwas nachließ und man ihm eine gut dreimonatige Pause verordnete, aus der er sich nun zurückmeldet. Kann er die Zeit ohne Wettkampf kompensieren, ist der wie stets rundum mit Eisen antretende Mark Speed-Sohn gleich ein ernstzunehmender Faktor.
Sollten allerdings noch Konditionsrückstände bestehen, kämen auch Pferde wie die in ihrer letzten Saison stehende Union de Bellande (Yoann Lebourgeois / 2), die im Prix de Cornulier als Sechste höchst ansprechend gelaufene Bohemian Rhapsody (Camille Levesque / 4), der schnelle, zuletzt aber zwei Mal an Fehlern gescheiterte Vinci Pierji (Alexandre Abrivard / 9) oder der zuletzt als Fünfter hinter Arlington Dream nicht schlecht gefallende Bolide Jenilou (Anthony Barrier /10) für die Rolle des ersten Herausforderers in Betracht. Gegen dieses Quartett wird der zwischen Fahren und Reiten beständig wechselnde Alto du Lys (Clement Frécelle / 8) über Platzgeld-Ambitionen nicht hinaus kommen, sein letzter Volltreffer liegt bereits mehr als neun Monate zurück.
Noch schwerer treffen es Brainstorm (Pierre-Yves Verva / 1) sowie die beiden »Veteranen« Ultra Or (Alexis Garandeau / 3) und Viking de Tremahou (Leo Abrivard / 6) an, bei denen es selbst mit beträchtlicher Steigerung der letzten Leistungen kaum für einen dotierten Rang reichen wird. Das Rennen wird an vierter Stelle der Sieben-Rennen-Karte gegen 21:24 Uhr gestartet.

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