Turfteufel: Northern Eagles Heimatgestüt

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Ihr erinnert euch noch an Northern Eagle, oder? Ihr wisst schon – Rennpferd, jetzt angehendes Vielseitigkeitspferd. Aber wo kommt der eigentlich her? Die findigen Rennsportfans wissen das natürlich: Der Eggie ist ein waschechter Schlenderhaner. Adlerflug X North Sun und um ihn zu verstehen, muss man vielleicht auch verstehen, wo er herkommt. Was man sich dabei gedacht hat, genau dieses Pferd so zu züchten? Wie wuchs er auf, wie sind seine Geschwister so drauf (oder die Mutter, im Gegensatz zu Adlerflug lebt sie nämlich noch). Und noch genauer – was lernt denn so ein Rennpferd, worauf wird hier geachtet, was machen sie, wie ticken sie? Deswegen war für die Vielseitigkeitsreiter jetzt der Gegenbesuch fällig – letztes Mal sind die Rennsportler zum Eggie gekommen, jetzt die Vielseitigkeitsreiter nach Schlenderhan. Da kommt man bekanntlich nicht einfach hin und kann klingeln, man muss schon eingeladen werden. 

Entsprechend neugierig war die kleine Gruppe der vielseitig Interessierten und schon vom Weg zum Schloss begeistert. Kein Wunder – davor steht die Statue von Monsun, während sich dahinter das weiße Schloss präsentiert. Aber das ist eigentlich nicht der Star, sondern das riesige Areal, das eigens dafür entworfen wurde, um Rennpferde bestmöglich großzuziehen. In wohl ausgesuchten Herden für jede Altersklasse bekommen die Pferde hier alles, was sie benötigen. Inklusive der Rentner oder der Deckhengste (allerdings wohnen hier nur zwei davon, einmal der Deckhengst, einmal der Probierhengst). Hangweiden für die Ausdauer, ein riesiges Grundstück, auf dem sich alles nur um die ideale Haltung von Pferden dreht. Da wurde viel geknipst und gestaunt, denn das ist noch mal Next Level. 

Schlenderhan ist das älteste Privatgestüt der Welt, welches sich immer noch in Familienbesitz befindet und die Linien, die dort heimisch sind, haben Dynastien begründet, die die Vollblutzucht international geprägt haben (es gäbe keinen Galileo ohne Schlenderhaner-Blut und damit auch keinen Frankel oder einen Sea the Stars). Entsprechend wird dort nichts dem Zufall überlassen und vor allem auch in der Aufzucht keine Abstriche gemacht. Northern Eagle hatte also beste Voraussetzungen, als er seine Hufe zum ersten Mal auf die Rennbahn gesetzt hat. Wir wissen ja bekanntlich, wie das ausging – war ihm zu blöd – gerade die Adlerflüge haben ihren eigenen Kopf und hat man sie einmal gegen sich aufgebracht, gibt es da auch kein Pardon. 

Northern Eagle hat aber schon seine Fans gefunden und entsprechend kamen die vorbei und schauten sich mal bei ihm “zuhause” um. Denn er befindet sich immer noch im Mitbesitz von Schlenderhan, denn auch die Züchter sehen das so: Nur, weil es auf der Rennbahn nicht geklappt hat, ist er doch noch lange kein schlechtes Pferd. Wieso nicht mal was anderes probieren? Die Vielseitigkeitsreiter sehen das auch so – nicht nur bei ihm. Da waren schon einige Kandidaten, die gefielen. So ein Vollblut weiß eben zu begeistern, wenn man es den richtigen Menschen vorführt. Die auch Bock darauf haben, dass so ein Pferd mitdenkt und spritzig ist. In der Vielseitigkeitsreiterei ist das noch sehr erwünscht, deswegen sind die Galopper eigentlich das perfekte Bindeglied. Jetzt müssten es nur noch die Spatzen von den Dächern schreien. Wollt ihr ein gutes, mutiges Pferd, mit dem gewissen Etwas? Dann schnappt euch einen Galopper in der zweiten Karriere.

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Achtung, dieser Post könnte Meinung enthalten. Meine Meinung. Gestatten, Nika S. Daveron. Autorin und Turfteufel in einer Person. Sie finden mich auf der Rennbahn, in einem meiner Bücher oder auf Arschlochpferd.de.

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