Ab nach Ascot: Das Finale

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„Ab nach Ascot” lautet das Motto der großen RaceBets Superfan-Challenge. Wer darf in die Queen Anne Enclosure und sich wie ein König oder eine Königin fühlen? Wir haben die drei Finalisten, die sich in den beiden Vorrunden für das Finale qualifiziert haben, getrennt voneinander interviewt. Nun entscheidet Ihr per Public Vote, wer die Reise nach Ascot antreten darf! Hier sind die Interviews mit Max, Roland Sauskat und Ute Krewinkel.

Und ab hier entscheiden Sie! Welcher unserer drei Finalisten soll sich die Krone aufsetzen dürfen und “ab nach Ascot”? Stimmen Sie hier für ihren Favoriten und ermöglichen Sie ihm die Reise nach Ascot.

Max: „Royal Ascot wäre die Erfüllung eines großen Traums“Hier geht es zum Interview!
Roland Sauskat: „Habe Fotos zum Buckingham Palace geschickt“Hier geht es zum Interview!
Ute Krewinkel: „Röttgener Derbydoppel hat mein Herz erwärmt“Hier geht es zum Interview!
Ab nach Ascot“ Public VotingJetzt abstimmen!

Max
Max

Max: „Royal Ascot wäre die Erfüllung eines großen Traums“

Weshalb solltest Du unbedingt mit RaceBets nach Ascot fahren?  Welche Rolle spielte der Rennsport bisher in Ihrem Leben?

Max: Der Rennsport begleitet mich schon das ganze Leben dank meines Vaters. Noch im Kinderwagen war ich das erste Mal auf einer Rennbahn. Zu dem haben wir mit der Rennbahn in Dresden-Seidnitz auch eine Rennbahn direkt vor der Haustür.  Auch unsere gemeinsamen Urlaube bis heute verbinden wir mit einem Besuch auf einer Rennbahn einige Beispiele wären hier  Bad Doberan , Hamburg , Baden-Baden oder Bad Harzburg. Lustigerweise wollten wir dieses Jahr aufgrund des 60. Geburtstags meines Vaters Royal Ascot in Angriff nehmen und da kam uns die Challenge gerade recht und nun steh ich hier im Finale, so dass eine Reise nach Royal Ascot auch die Erfüllung eines großen Traumes bedeuten würde.

„Je schwieriger desto besser die Wette“

Royal Ascot ist nicht nur ein gesellschaftliches Highlight, sondern auch ein Wett-Event der besonderen Art. Was sind Deine normalen Einsätze in einem Rennen? Und welche Wettarten spielst Du besonders gerne)?

Max: Der normale Einsatz bei mir beläuft sich auf 10€ Sieg/ Platz. Großer Fan bin ich besonders von Schiebewetten oder auch der neuen V7 Wette. Wenn wir auf der Rennbahn mit Freunden sind, wird auch gerne mal gemeinsam an einer Viererwette gebastelt. Also je schwieriger umso besser.

Mit Sibylle Vogt groß gewonnen

Und was war bisher der schönste und größte Treffer?

Max: Der schönste Treffer für mich war der Derbysieg von Sammarco im letzten Jahr, weil ich selbst vor Ort war und es im allgemeinen ein verrücktes Derby war mit den Verzögerungen am Start und dem spannenden Endkampf inklusive Zielfoto.

Der größte Treffer war letztes Jahr in Le Mans eine Schiebewette mit drei Siegen von deutschen Pferden mit Sibylle Vogt. Da gab es für 58€ Einsatz ca. 5400€ zurück. Da hat aber auch alles gepasst und dies ist natürlich nicht alltäglich.

Wie ist Deine persönliche Strategie beim Wetten? Spontan oder wohl überlegt? Sympathie oder Fachwissen?

Max: Meine Strategie ist schon wohl überlegt und mit ein bisschen Fachwissen gespickt. Vor allem wenn es um die Abstammung hinsichtlich Bodenverhältnisse oder Distanz geht. Oder manchmal muss man sich auch der Bahn anpassen, welche Box hat auf der Bahn Vor- und Nachteile (Gerade Bahn in Hoppegarten, kurze Gerade in Leipzig). Natürlich kann man aber auch mal spontan sich umentscheiden, wenn einem Reiter an einem Tag alles oder auch gar nichts gelingt oder es auf einmal wie aus Eimern schüttet und der Boden sich grundlegend verändert.

„Hoffe, dass Sammarco in die Fußstapfen von Torquator Tasso tritt“

Welches Pferd hat Dich in den letzten Jahren besonders begeistert, im In- und Ausland? Und welches Pferd würdest Du gerne einmal besitzen?

Max: Besonders begeistert hat mich, auch wenn das wahrscheinlich viele aus Deutschland sagen , Torquator Tasso. Sein Kampfgeist und Beständigkeit über die letzten drei Jahre waren schon beeindruckend. Und natürlich auch der schöne Wettgewinn im Arc 2021 bleibt da nicht zu  vergessen.

Da er nun in wohlverdienter Rente ist, wäre ich gerne Besitzer vom Derbysieger Sammarco , da auch er ein Riesenkämpfer ist. Ich glaube, dass er in gewisser Weise in seine Fußstapfen treten kann und Deutschland dieses Jahr international hoffentlich würdig vertritt.

Wer sind Deine Favoriten unter den Jockeys, Trainern, Besitzern und Züchtern? Mit wem würdest Du gerne einmal einen Tag verbringen?

Max: Bei den Jockeys ist es René Piechulek. Bei den Trainern Andreas Wöhler aufgrund der immer interessanten Vorschauen auf deren Homepage und als Dresdner der Stall von Stefan Richter.

Bei den Besitzern finde ich die neu gegründeten Besitzergemeinschaften wie Liberty Racing sehr interessant. Bei den Züchtern Gestüt Auenquelle und Ohlerweiherhof. Am liebsten würde ich einen Tag mit René Piechulek verbringen.

Sogar schon Strandrennen verfolgt

Welche nationalen oder internationalen Großereignisse hast Du bereits besucht, und welche Trips sind geplant für 2023?

Max: Wir waren schon mehrmals beim Deutschen Derby in Hamburg aber auch beim Dallmayr-Preis in München. International habe ich schon die Pardubitzer Steeple Chase gesehen oder auch letztes Jahr die Rennen am Strand von Sanlucar in Spanien,  einfach einmalig.

Als Trips für 2023 stehen bis jetzt Hamburg und Hoppegarten im Sommer zu den Gruppe I-Rennen auf dem Plan, und der Rest ergibt sich meistens spontan.

Auf welche Art überzeugest Du Freunde, mit auf die Rennbahn zu kommen oder mit Dir am Stream zu fiebern und mitzuwetten?

Max: Indem man das große Ganze bei einem Renntag sieht. Nicht nur die spannenden Rennen sondern auch das Drumherum, dass man an der frischen Luft ist und nebenbei lecker Essen und Trinken kann zum Beispiel.

Das Wetten ist natürlich das Salz in der Suppe beim Pferderennen und macht den Renntag besonders spannend, und wenn man seinen persönlichen Favoriten anfeuern kann, macht das doch gleich doppelt so viel Spaß.

Hast Du selbst schon mal auf einem Pferd gesessen? Falls ja, wie das diese Erfahrung?

Max: Ja, aber nur als kleines Kind beim Ponyreiten.

Abschließend: Was sollte sich der deutsche vom englischen Rennsport abschauen?

Max: Auf jeden Fall die Anzahl der Pferde und der Rennveranstaltungen. Und auch die Sandbahnen für den Winter. Da hat Deutschland auf jeden Fall Nachholbedarf.


Roland Sauskat
Roland Sauskat

Roland Sauskat: „Habe Fotos zum Buckingham Palace geschickt“

Weshalb solltest Du unbedingt mit RaceBets nach Ascot fahren?  Welche Rolle spielte der Rennsport bisher in Ihrem Leben?

Roland Sauskat: Ich bin in Gelsenkirchen- Horst im Jahr 1955 geboren. Die Rennbahn gehörte für uns Horster zum Leben, und ich war mit den Eltern immer auf der Bahn. Ich habe damals schon „Hein Bollow“ aus dem Kinderwagen gerufen, und er hat mir „Daumen drücken“ zugerufen. Diese Geschichte erzählte immer meine Mutter. Der Beruf in den Ställen ist mir aus gesundheitlichen Gründen verwehrt geblieben, obwohl ich in frühen Jahren bei Janos Graf Pejaczevic in Horst, Uwe Ostmann in Mülheim und auch bei Besitzer-Trainer Brauckmann im Stall dabei war. Als ich dann 1973 meinen Führerschein hatte, war ich überall auf den Bahnen in Deutschland unterwegs.

Mein erstes Derby live vor Ort war das von Gestüt Fährhofs Surumu unter George Cadwaladr, auch das erste Pferd das ich 50 / 50 gespielt habe. Meine erste Reise zum Rennen nach England war 1978 zum Grand National nach Liverpool. Lucius gewann das Rennen, und vor dem Rennen wurde Red Rum vor den Tribünen dem Publikum gezeigt. Er hatte sich im Abschlusstraining verletzt, so konnte der dreifache Sieger und zweifache Zweite in dem Jahr nicht mehr laufen. So ging es dann weiter, fast in jedem Jahr wurde England zum Ziel einer Rennsportreise. Bis jetzt wurden 23 englische und 3 schottische Rennsportplätze (eine Trabrennbahn war auch dabei) auf der Insel besucht. Einige Rennbahnen schon mehrmals wie z.B. Cheltenham, Aintree, Newmarket und die Bahnen rund um London, auch Ascot, allerdings nur zu einem Hindernis-Renntag.

Newmarket war immer ein Anziehungspunkt, mit den Rennbahnen (Rowley Mile und July Course), National Stud / Museum oder auch Tattersalls, wo mir als Rucksack-Tourist 1980 die Auktionshalle von dem damaligen Manager extra aufgeschlossen wurde. Um den Text nicht zu lang werden zu lassen, im letzten Jahr habe ich Rennen in 5 Ländern besucht. In England waren es Glorious Goodwood mit Fr. und Sa. mit Roccigianis Sieg von Peter Schiergen. Vorher war ich von Mo.-Mi. 3 Tage in Irland beim Galway-Festival mir Hewicks „Galway-Plate“ Sieg, 

In Frankreich war ich zum Arc-Wochenende mit dem dritten Platz von Torquator Tasso in Paris und in Croise Laroche. Während des Gardasee-Urlaubs wurde die Bahn in Meran in Italien besucht. Und ich muss zur letzten sagen, dass sie eine der landschaftlich reizvollsten ist. Und natürlich unsere Rennbahnen im Westen der Republik, sowie Hannover und Baden-Baden. Und alles immer mit dem Auto, wenn ich also gewinnen würde, wäre es so meine erste Flugreise zum Pferderennen, mit 67 Jahren also eine Prämiere. 

„Sieg und Platz ist meine Wette“

Royal Ascot ist nicht nur ein gesellschaftliches Highlight, sondern auch ein Wett-Event der besonderen Art. Was sind Deine normalen Einsätze in einem Rennen? Und welche Wettarten spielst Du besonders gerne)?

Roland Sauskat: Zunächst muss ich sagen, dass ich nicht der große Zocker bin, aber trotzdem mit dem kleinsten der möglichen Einsätze am Start bin. Live auf der Rennbahn bin ich meistens mit kleinen Einsätzen in jedem Rennen über die Internet-Plattform dabei, und für die Bahn suche ich mir meistens ein Pferd vorher aus der Sport-Welt aus, dass ich dann 10 / 10 oder 20 / 20 wette. Ich halte es da also auch mit den Briten, Eachway ist meine Wette, also Sieg und Platz. Ich wette an sich aber jetzt schon seit fast 60 Jahren, und ich war als Horster mit Opa schon mit 8 Jahren an einer Wettkasse. Mich fasziniert aber mehr die Atmosphäre der Rennbahn, und ich mache Fotos von den Rennen / Pferden. 

Und was war bisher der schönste und größte Treffer?

Roland Sauskat: Es waren in früheren Jahren größere Gewinne, die so auch mal zwischen 1.000 und 2.000 DM lagen (immer Schieben, nie Zweier- oder Dreierwetten). Der Schönste war aber wohl der im Frankreich-Urlaub. Ich holte mir morgens immer zu dem Baguette und den Croissants den Paris-Turf. Man konnte ja immer was am PMU-Büro abgeben für den Tag, auch Gagnant et Place. Und es lief in der Tiercé ein Pferd aus der deutschen Diana-Siegerin Trient, Tweet Girl hieß sie. Und wie oben schon geschrieben, Eachway. 100 Francs Sieg und 100 Francs. Platz. Nachmittags habe ich dann im Café das Rennen live geschaut, und was soll ich sagen? Drin das Ding. Sieg zahlte sie 160 für 10, an die Platzquote kann ich mich nicht mehr erinnern. Aber es gab über 2.000 Franc zurück, was zur damaligen Zeit ca. 700 DM waren. Schön die Urlaubskasse aufgefüllt, denn ich habe nie in so Dimensionen weiter gezockt, solche Einsätze waren immer große Ausnahmen. 

„Nie auf sogenannte Tipps hören“

Wie ist Deine persönliche Strategie beim Wetten? Spontan oder wohl überlegt? Sympathie oder Fachwissen?

Roland Sauskat: Da muss ich sagen, mal so, mal so. Abstammung ist oft wichtig, es sind meistens die ersten Pferde, die mir auffallen. Und wenn Pferde sich angeboten haben und ein bis zwei Rennen im Bauch haben. Aber man darf nie auf sogenannte Tipps hören, den Leuten braucht man nur auf die Schuhe zu schauen, die haben meisten krumme Absätze (lacht).

„Frankel ist das Rennpferd überhaupt“

Welches Pferd hat Dich in den letzten Jahren besonders begeistert, im In- und Ausland? Und welches Pferd würdest Du gerne einmal besitzen?

Roland Sauskat: Also da muss ich jetzt die vor kurzem in die Zucht gegangene Honeysuckle nennen. Auch wenn sie in diesem Jahr nicht mehr ganz „die“ Form hatte, aber ihre Siegesserie ist schon beeindruckend gewesen. Aber was soll ich sagen, Frankel ist doch wohl das Rennpferd überhaupt, oder? Rennleistung und Zuchtleistung ist so überragend, an dem kommt keiner vorbei. Und zum Besitzen muss ich einfach sagen, mir fehlte immer das nötige „Kleingeld“, um mir ein Pferd leisten zu können. Denn meiner Meinung nach muss man sich es leisten können, und nichts anderes darf dafür zu kurz kommen. Ich halte es schon seit Jahrzehnten so, wenn ich ein Pferd auch nur mit 2 Euro gewettet habe, dann kommt in der Geraden im günstigsten Fall immer meiner an der Außenseite (lacht).

Wer sind Deine Favoriten unter den Jockeys, Trainern, Besitzern und Züchtern? Mit wem würdest Du gerne einmal einen Tag verbringen?

Roland Sauskat: Bei den Trainern Sir Mark Prescott, John Gosden, Jonjo O´Neill und Nicky Henderson in England, Willie Mullins und Jessica Harrington in Irland, Peter Schiergen und Dr. Andreas Bolte in Deutschland.

Bei den Jockeys Tom Marquand, Frankie Dettori, Holly Doyle (obwohl es im letzten Jahr nicht ihr bester Ritt im Derby war ) in England. Im Moment natürlich auch Billy Loughnane (Billy the Kid), das 16jährige Nachwuchstalent auf den Allwetterbahnen.

Bei den Besitzern: Die großen Gestüte in Deutschland sind immer bei mir im Fokus, und in England war es immer „The Queen“. Ich habe schon mehrmals eins ihrer Pferde fotografiert beim Sieg, das Foto habe ich dann in einem Drogerie-Schop vergrößert, gerahmt und zum Buckingham Palace geschickt. Es kamen immer Dankschreiben vom Palast zurück, leider nie von ihr persönlich unterschrieben, aber immer von ihrer Hofdame Mary Morrison, Alle vier Briefe hängen bei mir gerahmt an der Wand.

Bei den Züchtern eben auch die großen Namen. Schlenderhan, Fährhof, Ittlingen, Röttgen oder früher auch Zoppenbroich, Waldfried, Ebbesloh (Akari war mein erster Aral-Pokal-Sieger, bei dem ich schon allein zur Bahn ging ohne meinen Opa) oder Ravensberg (ach, was war Windwurf doch ein tolles Pferd).

Alle englischen Klassiker besucht

Welche nationalen oder internationalen Großereignisse hast Du bereits besucht, und welche Trips sind geplant für 2023?

Roland Sauskat: Zum Arc de Triomphe Paris mehrmals, Grand National in Liverpool mehrmals, Cheltenham Gold-Cup mehrmals, Englisches Derby in Epsom, St. Leger in Doncaster und mehrere Gruppe-Rennen in Newmarket, Goodwood, Newbury, York, Chester.

Geplant und gebucht ist schon mit den Kollegen das „Guineas-Festival“ im Mai in Newmarket. Und nach so langer Zeit sind dann alle Klassiker des englischen Rennsports mit 1.000 und 2.000 Guineas (Newmarket), Derby und Oaks (Epsom) und St.Leger (Doncaster) besucht worden.

Auf welche Art überzeugest Du Freunde, mit auf die Rennbahn zu kommen oder mit Dir am Stream zu fiebern und mitzuwetten?

Roland Sauskat: Die oben genannten Besuche der Großveranstaltungen habe ich immer ausgesucht, geplant, alles gebucht mit Tickets und Unterkünften und den Freunden und Rennsportverrückten aus Horst schmackhaft gemacht. Es waren immer bis zu sechs Leute mit mir mit, ich habe den Bus gestellt und bin immer alles gefahren. Zusammen hatte ich dann die gemeinsame Wettkasse in der Tasche, jeder war bei einem Rennen dann dran, ein Pferd auszusuchen, und es wurde dann Eachway von mir gespielt. Wenn genug in der Kasse war, wurde entweder davon getankt und abends zumindest ein Teil der Rechnung im Restaurant bezahlt. Am besten haben wir wohl im letzten Jahr bei der Galway / Goodwood-Reise abgeschlossen.

Hast Du selbst schon mal auf einem Pferd gesessen? Falls ja, wie das diese Erfahrung?

Roland Sauskat: Ja, im Stall vom Graf Pejaczevic. Uwe Ostmann (zu der Zeit waren Olaf Schick und Wolfgang Härtl die Stalljockeys), und bei Lothar Brauckmann. Das erste Rennpferd, auf dem ich saß, hieß Cinthia im Besitz von Curt Wiechert.

Abschließend: Was sollte sich der deutsche vom englischen Rennsport abschauen?

Roland Sauskat: Boah ey, wat ne Frage, würde ich jetzt fast als Ruhrpottler sagen. Es ist nicht zu vergleichen und so weit entfernt, dass man gar nicht weiß, wo man anfangen sollte. Die Unterschiede in der Qualität der Pferde, der Reiter, der Trainer ist, finde ich, nicht besonders groß, aber in Deutschland fehlt es einfach an der öffentlichen Wahrnehmung für diesen Sport. Das ist finde ich der größte Unterschied. Wer und wo erfährt man von großen Rennen? In England sieht man in den Tageszeitungen, das „Gold-Cup Week“ oder „Grand National Week“ ist, mehrere TV-Sender berichten über den Sport live über Stunden. In Deutschland sind die Zeiten von Addi Furler (ARD) oder Arnim Basche (ZDF) schon lange vorbei. Meiner Meinung nach wäre ein Thorsten Castle einer, der einem breiteren Publikum den Sport in den öffentlichen Medien sehr gut präsentieren und näherbringen könnte. Nichts gegen Youtube und die Streams auf den Buchmacher-Plattformen, aber da erreichst du die Leute, die sowieso schon den Rennsport kennen. Als Beispiel nenne ich immer den Biathlon-Sport, kaum einer hat es selbst praktiziert, aber Millionen schauen es im Winter.

Und viele in Deutschland haben einen alten Spruch von Winston Churchill verinnerlicht.

„ES SIND NICHT ALLES VERBRECHER AUF DER RENNBAHN, ABER ALLE VERBRECHER SIND AUF DER RENNBAHN“. Und das sagte ein Engländer…


Ute Krewinkel
Ute Krewinkel

Ute Krewinkel: „Röttgener Derbydoppel hat mein Herz erwärmt“

Weshalb solltest Du unbedingt mit RaceBets nach Ascot fahren?  Welche Rolle spielte der Rennsport bisher in Ihrem Leben?

Ute Krewinkel: Ich bin in der Nachbarschaft des Gestüt Röttgen aufgewachsen, war früh ein „Pferdemädchen“, mit dem Fahrrad sind wir immer nach Leidenhausen zum Training gedüst, und ich wollte zu jeder Gelegenheit einen Blick hinter die „heiligen Mauern“ werfen. Mit 12 Jahren konnte ich meine Mutter zu einem Besuch auf die Weidenpescher Rennbahn überreden, beim live erlebten Erfolg von Anna Paola im Winterfavoriten war es dann endgültig um mich geschehen. Seit 1980 begleite ich den Rennsport also in verschiedenen Phasen und (Neben-) Rollen.

Warum ich nach Ascot muss? Unzählige Gründe: Ich liebe Großbritannien, die Briten, die Royals – auch wenn das erste Royal Ascot nach dem Tod der Queen natürlich eine Zäsur wird – und fühle mich dem englischen Rennsport auch sehr verbunden. Außerdem hätte ich einen Grund, mal wieder richtig shoppen zu gehen. In England gibt es den leckersten Pimm‘s und mein Lieblingsspruch „Und plötzlich ergibt alles einen Gin!“ kann man hier auch immer wieder anbringen. Kurz gesagt: Für mich als Rennsport-Enthusiasten ist Royal Ascot ein Muss, welches ich so gerne einmal erleben würde!

„Ich wette in erster Linie in England und Irland“

Royal Ascot ist nicht nur ein gesellschaftliches Highlight, sondern auch ein Wett-Event der besonderen Art. Was sind Deine normalen Einsätze in einem Rennen? Und welche Wettarten spielst Du besonders gerne)?

Ute Krewinkel: Ich wette in erster Linie in England und Irland, immer in kleinen Einsätzen, was in England ja sehr gut geht. Die Platz 6 (Placepot) Wette spiele ich regelmäßig, hin und wieder treffe ich sie auch. Ansonsten Sieg/Platz bei lohnender Quote, natürlich Platzzwilling (meine Lieblingswette), Zweier, Dreier, und ich versuche mich auch gerne an S/P-Schiebewetten.

„Toylsome hat mein Arc-Wochenende finanziert“

Und was war bisher der schönste und größte Treffer?

Ute Krewinkel: Ich freue mich über jeden Treffer, meine Einsätze sind ja relativ klein und breit gestreut. Ich glaube, der größte – und auch einer der schönsten – Treffer war der Sieg von Toylsome im Prix de la Foret, der stand ja über 500:10. Wir in Longchamp rasteten komplett aus, die Franzosen um uns herum waren völlig konsterniert. Ich hatte ihn Sieg / Platz gespielt und auch den Zwilling getroffen, der Gewinn hatte mein Arc-Wochenende komplett finanziert.

Wie ist Deine persönliche Strategie beim Wetten? Spontan oder wohl überlegt? Sympathie oder Fachwissen?

Ute Krewinkel: Ich denke, eine Mischung aus allem. Ich habe zum Beispiel in England einige Jockeys, die ich gerne mag und dann entsprechende Schiebewetten platziere, gerade bei guten Quoten. Und wenn einem gar nichts Besseres einfällt, in den englischen Handicaps die 1/2 in der Zweierwette kombinieren, funktioniert immer wieder.

„Ich sympathisiere eher mit den Underdogs“

Welches Pferd hat Dich in den letzten Jahren besonders begeistert, im In- und Ausland? Und welches Pferd würdest Du gerne einmal besitzen?

Ute Krewinkel: Das Röttgener Derbydoppel mit Windstoß und Weltstar nach so langer Wartezeit hat mein Herz erwärmt, und Windstoß ist auch ein ganz tolles Pferd. Danedream war natürlich etwas Besonderes. Ansonsten sympathisiere ich auch eher mit den Underdogs.

Aktuell bin ich durch verschiedene Besitzergemeinschaften eher nur an Schweifhaaren, Hufen oder Ohren beteiligt, deswegen wäre ein komplett eigenes Pferd sowieso erstmal das nächste Ziel! Und der Traum mit dieser eigenen Stute ein eigenes Fohlen zu züchten!

Wer sind Deine Favoriten unter den Jockeys, Trainern, Besitzern und Züchtern? Mit wem würdest Du gerne einmal einen Tag verbringen?

Ute Krewinkel: Wie man aus den Antworten zuvor entnehmen kann – die Affinität zu Röttgen ist geblieben, deswegen wäre es ein Tag im Röttgener Fohlenstall/auf der Fohlenweide, natürlich im Frühjahr mit den ganzen Fohlen!

„Reisen ist meine große Leidenschaft“

Welche nationalen oder internationalen Großereignisse hast Du bereits besucht, und welche Trips sind geplant für 2023?

Ute Krewinkel: Mit dem Galoppclub Deutschland hatten wir über die Jahre schöne Turf-Reisen, nach England, Irland, in die Normandie, zum Arc. Reisen ist meine große Leidenschaft und ich hatte so z.B. die Gelegenheit auch Renntage in Sha Tin in Hong Kong und Flemmington in Melbourne besuchen. Im November war ich in Avondale, der Rennbahn von Auckland/Neuseeland, das war jedoch ein ziemlich tristes Erlebnis.

Auf welche Art überzeugest Du Freunde, mit auf die Rennbahn zu kommen oder mit Dir am Stream zu fiebern und mitzuwetten?

Ute Krewinkel: Wenn die Leute mit auf die Bahn kommen, muss man gar nicht viel mehr machen, die Atmosphäre und das Erlebnis spricht für sich. Wenn man dann, wie einmal geschehen, mit einer Gruppe Reiterkameraden auf der Bahn ist, alle im Viererwetten-Rennen einen Quick Pick spielen lässt und eine diesen auch noch trifft, ist es ein Selbstläufer.

Hast Du selbst schon mal auf einem Pferd gesessen? Falls ja, wie das diese Erfahrung?

Ute Krewinkel: Wie eingangs erwähnt reite ich seit meinem 12. Lebensjahr, allerdings „nur“ im Freizeitbereich. Dadurch, dass ich einige Male als Amateur in der Röttgener Morgenarbeit mitreiten durfte, konnte ich mir auch diesen Jugendtraum erfüllen. Für mich unvergesslich!

Abschließend: Was sollte sich der deutsche vom englischen Rennsport abschauen?

Ute Krewinkel: Eine Antwort auf diese Frage fällt mir schwer, einfach weil die Voraussetzungen so unterschiedlich sind. Wir haben hier keine 30 (oder mehr) Rennbahnen mit jahrein, jahraus täglichen Veranstaltungen und auch nicht die Akzeptanz der breiten Bevölkerung wie in Großbritannien. An Letzterem lässt sich vielleicht insofern arbeiten, dass man im Livestream und auf der Rennbahn immer wieder mal dezent den Hinweis auf die existierenden und strengen Peitschen- bzw. Dopingregeln einbaut. Ich glaube, z.B. das Vorurteil, dass auf die armen Pferde ja nur eingeprügelt wird, kann man damit schon mal entschärfen und einige nicht so versierte Besucher nehmen dies eventuell dankbar zur Kenntnis.

Wenn man sich einen gut besuchten Renntag in Deutschland anschaut, dann kann dies eine ähnlich stimmungsvolle Veranstaltung sein wie man sie auch in England erlebt. Der Livestream ist in meinen Augen eine tolle Entwicklung, die Moderationen meistens eine gelungene Mischung zwischen Kompetenz und Unterhaltung. Natürlich gibt es immer wieder etwas, was den persönlichen Geschmack nicht trifft, aber dann die gesamte Sache zu verdammen, ist meines Erachtens nicht angemessen. Da ich jedoch nicht wirklich zu den Aktiven gehöre, möchte ich meine persönliche Meinung auch nicht als allgemein gültig verkaufen. Aber wenn wir gerade bei „Wünsch-Dir-was“ sind: darf ich mir trotzdem den Platzzwilling zurückwünschen und dafür die „2 aus 4“ in die Tonne kloppen?

Abschließend wollte ich noch sagen, dass ich mich freue so weit gekommen zu sein, ich hatte bis hierhin viel Spaß, würde mich natürlich ungemein freuen, wenn ihr für mich und die Erfüllung meines Traums votet. Ich wünsche meinen Mitspielern aber auch „Hals und Bein“!


Ab nach Ascot“ Public Voting

Ab jetzt ist die Voting-Phase für unsere Ab nach Ascot-Challenge vorbei! Ihr könnt nicht mehr abstimmen. Wir werden nun die eingegangenen Stimmen zählen und geben Dienstag, den 02. Mai den Gewinner oder die Gewinnerin der Reise auf Social Media und unserem Blog bekannt. Bis dahin heißt es: Warten.

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