Areion, Mythos eines Pferdes

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In der griechischen Mythologie verliebte sich Poseidon, der Gott des Meeres und Bruder des Zeus, in die wunderschöne Demeter. Demeter war die Göttin der Fruchtbarkeit der Erde, der Jahreszeiten und ebenso eine Schwester des Zeus. Ihre Tochter Persephone wurde von Hades in die Unterwelt entführt und so kam es, dass Demeter in Trauer war. Als sie auf der Suche nach ihrer Tochter umherwanderte, verfolgte Poseidon sie. Demeter wollte sich nicht auf die Bindung mit ihrem Bruder einlassen, verwandelte sich in eine Stute und versteckte sich in einer Herde des Königs Onkios. Poseidon, dem Pferde heilig waren, verwandelte sich in einen stattlichen Hengst und mischte sich ebenfalls unter die Herde. Aus dieser Verbindung entstand Areion, der schnellste Hengst der Geschichte, dem Mythos nach auch in der Lage, zu sprechen. Areion zog gemeinsam mit König Onkios und später mit Herakles, der zu göttlichen Ehren sogar in den Olymp aufsteigen durfte, in einige Schlachten und begleitete viele Helden zum Sieg.

Areion am 16.07.2009 im Gestüt Evershorst
Areion am 16.07.2009 im Gestüt Evershorst

Auch wenn das nur Geschichten aus der griechischen Mythologie sind und niemand weiß, wie viel Wahrheitsgehalt in ihnen steckt, so ist eins klar: Der Name des Hengstes Areion ist auch in unserer Hemisphäre berühmt und berüchtigt. Schon lange ist er einer der besten Vererber der deutschen Vollblutzucht, mit seinen Söhnen Alson und Rubaiyat stellte er zwei der vielversprechendsten Dreijährigen einer ganzen Generation. Areion wurde 1995 geboren, ist mittlerweile 25 Jahre alt und deckt im Gestüt Etzean. Der Big Shuffle-Sohn steht im Besitz des Gestüt Evershorst und Frau Marlene Haller, er hat unglaubliche 475 Nachkommen auf der Rennbahn. Areions eigene Rennlaufbahn liegt schon etwas länger zurück, dennoch avancierte er unter der Regie von Andreas Wöhler zum mehrfachen Gruppesieger.

Reion siegt unter Filip Minarik am 11.12.2011 Renntag in Neuss
Reion siegt unter Filip Minarik am 11.12.2011 Renntag in Neuss

Areion begann seine Rennlaufbahn als Zweijähriger am 2. August 1997 in Köln und konnte mit Andreas Boschert im Sattel direkt einen zweiten Platz belegen. Andreas Boschert war es auch, der am 23. August 1997 im Sattel von Areion im Kölner Auktionsrennen zum Sieg ritt. Unter den geschlagenen Gegnern befand sich unter anderem der spätere Deckhengst Tannenkönig aus dem Stall von Wilfried Kujath. Am 4. Oktober 1997 wurde Areion abermals Zweiter in einem Auktionsrennen in Dortmund, das aber von keinem Geringeren als Heinz Jentzschs Tiger Hill gewonnen wurde.

Dreijährig debütierte Areion erst spät, nämlich am 14. Juni 1998, zeigte aber als Vierter in einem Listenrennen in Hannover abermals eine gute Leistung. Den ersten richtig großen Erfolg errang Areion dann kurze Zeit später, am 4. Juli, als er in Hamburg die Holstein Trophy über 1200 Meter gewann und so zu seinem ersten Gruppesieg kam. Im August 1998 belegte er dann noch einen dritten Platz in einem Auktionsrennen für Sprinter in Hannover. Der letzte Start der Saison 1998 erfolgte am 2. September: Damals gewann Areion unter Andreas Boschert die goldene Peitsche in Baden-Baden auf Gruppe 2-Ebene und avancierte so zum besten deutschen Sprinter seiner Zeit.

Areion siegt unter Filip minarik am 20.03.2011 Renntag in Krefeld
Areion siegt unter Filip minarik am 20.03.2011 Renntag in Krefeld

Areion begann seine Saison als Vierjähriger am 19. Juni 1999 in einem Bremer Sprintrennen über 1200 Meter auf Listenebene, als er Zweiter hinter Auenadler wurde. Am 24. Juli 1999 wurde der Große Preis von Berlin als Gruppe 3-Rennen über 1300 Meter ausgetragen und auch dort zeigte Areion abermals seine Klasse. Auch wenn es nicht zum Sieg reichte, wurde er doch Dritter. Das Rennen gewann damals allerdings auch Tertullian, den bekanntermaßen ebenso wie Areion eine spätere Karriere als Deckhengst erwartete. Den Titel in der goldenen Peitsche konnte er nicht verteidigen, denn er wurde nur Vierter in Baden-Baden. Am 3. Oktober 1999 reiste der Hengst erstmals in Ausland, genauer gesagt nach Mailand. Dort wurde er ebenfalls Vierter auf Gruppe 3-Level, allerdings über kurze 1000 Meter. Den letzten Start in der Saison 1999 absolvierter der Sprinter im französischen Longchamp. Allerdings endete er dort nur im geschlagenen Feld des Gruppe 3-Rennens.

Als Areion fünf Jahre alt war, debütierte er im Krefelder Sprint Cup des Jahres 2000. Das Listenrennen führte über die Distanz von 1300 Metern und Areion machte mit Andreas Suborics im Sattel wenig Federlesen mit seiner Konkurrenz. So startete er direkt siegreich in seine letzte Saison als aktives Rennpferd. Am 7. Mai 2000 kam er in einem Münchner Listenrennen für Kurzstreckenpferde an den Start, dort wurde er allerdings nur Fünfter. Während der Hamburger Derbywoche konnte Areion dafür erneut die Holstein Trophy gewinnen und wurde so unter Andrasch Starke auch fünfjährig zum Gruppesieger. Der Hengst schlug dabei auch seinen Konkurrenten Tertullian, der nur Dritter wurde. Der letzte Start seiner Karriere erfolgte in der goldenen Peitsche des Jahres 2000 und Areion schloss seine Rennlaufbahn als Fünfter ab.

Areion am 11.06.2016 in Krefeld
Areion am 11.06.2016 in Krefeld

Areion ist mittlerweile Championdeckhengst 2010, 2013, 2015 und 2017. Im Jahr 2004 war er Champion der Väter mit dem ersten Jahrgang, Champion der Väter der Zweijährigen 2012 und 2015 sowie Vater von über 20 individuellen Gruppesiegern. Auch in der vergangenen Saison 2019 erreichte er hinter Soldier Hollow den zweiten Platz in der Inlandsstatistik der erfolgreichsten Vaterpferde 2019. Rechnet man In- und Auslandsstarter, schlägt Areion sogar Soldier Hollow, denn seine Nachkommen galoppierten die unglaubliche Summe von 1482413 Euro ein. Unter seinen Nachkommen finden sich neben den aufstrebenden Youngstars Alson und Rubaiyat noch einige berühmte Namen wie: Vanjura, Palace Prince, Wonnemond, Itobo oder auch Limario. Auch wenn Areion vielleicht nicht der Sohn des Poseidons ist, so ist seine Lebensgeschichte doch ein besonderer Mythos eines noch außergewöhnlicheren Pferdes.

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