Around the World: Eclair au Chocolat

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Schokolade und Galopp passen nicht zusammen? Von wegen! Eclair au Chocolat war ein großes, braunes Pferd (dessen Fell an Schokolade erinnerte), das in Frankreich zur Welt kam. Besitzer Edouard Alphonse de Rothschild war auch gleichzeitig sein Züchter. Doch nicht nur. Er hatte auch Vater und Mutter gezogen, Eclair au Chocolats Vater war Bubbles, der 1928 und 1929 den Prix Lupin und den Prix du Président de la République für Rothschild gewann und 1938 in Frankreich an der Spitze stand. Die Mutter von Eclair au Chocolat, Honey Sweet, war eine Tochter von Honeysuckle, die unter anderem den Prix de Pomone und den Prix de Malleret gewann. 

Das französische Publikum liebte Eclair au Chocolat, weil er sich spektakuläre Verfolgungsjagden mit seinen Gegnern lieferte. Im Frühjahr 1938 bestritt Eclair au Chocolat den Prix Matchem über 1800 Meter in Le Tremblay und wurde Zweiter hinter dem Sieger des Prix de Condé, Castel Fusano. Im Juli trat er im Grand Prix de la Ville de Vichy über 2600 Meter gegen ältere Pferde an und erzielte seinen ersten großen Erfolg und man war schnell von dem Hengst überzeugt, der das Publikum im Sturm nahm. Nun nahm Eclair au Chocolat Angriff auf die wichtigen Rennen des Landes. 

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Am 18. September lief Eclair au Chocolat am Prix Royal-Oak über 3000 Meter auf der Rennbahn von Longchamp teil und gewann vor Castel Fusano und Cannot (Zweiter im Prix du Jockey Club als auch im Grand Prix de Paris – gegen Nearco). Der Sieg des Hengstes brachte Rothschild den fünften Sieg in diesem Rennen ein. Am 9. Oktober startete Eclair au Chocolat als 2,6/1-Favorit gegen neun Konkurrenten beim neunzehnten Prix de l’Arc de Triomphe über 2400 Meter auf der Rennbahn von Longchamp. Er wurde von Charles Bouillon geritten und gewann mit zwei Längen Vorsprung vor Antonym, während Cannot mit einer halben Länge Abstand Dritter wurde. 

Ende 1938 galt Eclair au Chocolat neben Nearco, Rockfel und Bois Roussel als eines der besten Pferde seiner Generation. Der australische Jockey Rae Johnstone hielt ihn angeblich für den besten Steher seit Phar Lap. In ihrem Buch A Century of Champions, das auf einer modifizierten Version des Timeform-Systems basiert, stuften John Randall und Tony Morris Eclair au Chocolat als „überlegenen“ Sieger des Prix de l’Arc de Triomphe ein. Er wurde als das einhundertfünfundvierzigste beste Rennpferd des zwanzigsten Jahrhunderts eingeordnet, und war das zweitbeste Pferd des 1935er Jahrgangs, hinter Nearco.

Eclair au Chocolat nahm zwar 1939 am Ascot Gold Cup teil, wo er sich allerdings verletzte und in den Ruhestand versetzt wurde, um als Zuchthengst im Haras de Meautry zu wirken. Nach dem Fall Frankreichs 1940 wurde er als Beutepferd mitgenommen und auf Anweisung von Joachim von Ribbentrop, zusammen mit dem ungeschlagenen Pharis, seinem Vater Bubbles und Mirza II – insgesamt 118 Pferde aus dem Stall Rothschilds entnommen. Die Hengste gingen nach Altefeld und später nach Graditz, während Rothschilds Stall von von Ribbentrop genutzt wurde. Der letzte bekannte Aufenthaltsort von Eclair au Chocolat ist das Gestüt Graditz, welches durch die Rote Armee in Bedrängnis geriet. Man wird vermutet, dass die sowjetischen Soldaten ihn mitnahmen und er ein ähnliches Ende fand wie Alchemist. Während Alchemists Schicksal jedoch bekannt ist, bleibt Eclair au Chocolats ungeklärt.

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