Nach dem Japan Cup ist ein Pferd in aller Munde: Der japanische Superstar Equinox, der seinen Schwanengesang zu einem absoluten Triumph gestaltete. Deswegen ist es heute auch kein Wunder, dass wir uns mit ihm in unserer Around the World Reihe befassen. Equinox stammt aus dem ersten Jahrgang von Kitasan Black. Kitasan Black gewann in seiner Karriere sieben Gruppe-1-Rennen. Seine Mutter war Chateau Blanche, eine Gewinnerin der Mermaid Stakes und Silk Racing, ein Syndikat, nahm sich seiner an. Auf der Northern Farm Hayakita wuchs er auf und laut Yuki Kuwata, dem Leiter der Farm, wurde aufgrund seines Körperwachstums und seiner Steher-Qualitäten, als Ziel das Kikuka Sho festgelegt, das gleiche Rennen, das sein Vater 2015 gewonnen hatte. Tetsuya Kimura wurde als Trainer auserkoren und dann ging es los.
Equinox gab sein Debüt in einem 1800 Meter Maidenrennen in Niigata mit Christophe Lemaire als Jockey, der ihn auch später weiterhin ritt. Während des Rennens ging er auf der Zielgeraden in Führung, überholte Circle of Life und die anderen Pferde und beendete das Rennen mit einem Vorsprung von sechs Längen. Die Beschleunigung, die Equinox an den Tag legte, überraschte alle, denn man hielt ihn eher für einen Steher, doch Equinox zeigte an diesem Tag wahre Sprinter-Qualitäten. Equinox‘ nächstes Rennen waren die Tokyo Sports Hai Nisai Stakes (Gruppe 2), die am 20. November stattfanden und bei denen er der Favorit war. Während des Rennens blieb er hinter dem Feld, um dann auf der Zielgeraden mit einem Rekord von 32,9 Sekunden für die letzten 3 Furlongs die anderen zu überholen und sein erstes Gruppenrennen zu gewinnen. Dies war auch das erste Gruppenrennen, das ein Kitasan Black-Sohn gewann.
Nach 147 Tagen Pause, war Equinox beim Satsuki Sho dritter Favorit hinter dem Gewinner des JRA Award for Best Two-Year-Old Colt, Do Deuce, und dem Tokinominoru Kinen-Sieger Danon Beluga. Equinox kam aus der äußersten Box, kam als Dritter in die Zielgerade und überholte alle spielend, doch Geoglyph, der ebenfalls von Kimura trainiert wurde, überholte ihn am Ende und er belegte den zweiten Platz. Trotzdem war es eine gute Vorbereitung für das Derby. Equinox ging dann am 29. Mai zum Tokyo Yushun (Japanisches Derby). Do Deuce schlug ihn um eine Nasenbreite, allerdings hatte sich der Hengst auch im Derby verletzt, sodass er Zeit brauchte, um zu gesunden. Sein nächstes Ziel war damit das Tenno Sho im Oktober.
Und ab da wurde er noch besser. Als Equinox im Tenno Sho auf die Zielgerade einbog, trieb Lemaire das Pferd an und holte Panthalassa in letzter Sekunde ein. Mit einer Geschwindigkeit von 32,7 Sekunden über die letzten 3 Furlongs machte er laut Lemaire mindestens 15 Längen gut. „Der Frühling war unglücklich für ihn, aber ich konnte den wahren Equinox zeigen“ und „dies mag sein erster Gruppe 1 sein, aber es wird nicht der letzte sein.” Logischerweise wurde der Hengst von den Fans ins Arina Kimen gewählt (eine besondere Art der Invitational Rennen), und an Weihnachten war es dann so weit. Die Fans sahen eine wahre Gala.
Als Vierjähriger wurde dann sein erstes Rennen der Saison bekannt gegeben: Das Dubai Sheema Classic. Bei dem Rennen übernahm Equinox zum ersten Mal in seiner Karriere vom Start weg die Führung. Er gewann das Rennen souverän mit einem Rekord von 2:25:65. Der Sieg markierte auch den ersten ausländischen Sieg eines Kitasan Black-Nachkommen. Am 14. April wurde das Longine World Best Racehorse Ranking (das alle wichtigen Rennen des Jahres bis zum 9. April auflistet) bekannt gegeben und Equinox wurde aufgrund seines 3,5-Längen-Sieges in Dubai mit 129 Pfund als das am höchsten bewertete Pferd eingestuft.
Am 25. Juni ging Equinox ins Takarazuka Kinen und zeigte, dass er auch in der Lage war zu kämpfen. Das Pferd hatte keinen guten Start und verlor kurz das Gleichgewicht, hielt aber durch und stürmte anschließend hinterher, um knapp zu gewinnen. Dieser Sieg machte Equinox zum 16. Pferd, das beide Grand Prix (Arima und Takarazuka) gewann, und zum 21. Pferd, das mehr als 1 Milliarde Yen bei JRA-Rennen verdiente. Nach einer Sommerpause gab Silk Racing am 18. September bekannt, dass Equinox vor dem Japan Cup noch einmal das Tenno Sho (Autumn) bestreiten würde, diesmal gegen Do Deuce, der ihn im Jahr zuvor beim Tokyo Yushun geschlagen hatte. Am 29. Oktober nahm Equinox erneut an dem Rennen teil und überquerte die Ziellinie mit einem neuen Weltrekord von 1:55,2, bevor er sich mit einem überragenden Sieg im Japan Cup in die Geschichtsbücher einschrieb – sich aber gleichzeitig auch aus dem Rennsport verabschiedete.