Ein Name, der in der Welt des Pferderennsports hierzulande vermutlich unbekannt ist: Glória de Campeão. Geboren am 29. September 2003, bedeutet sein Name auf portugisisch etwa: “Ruhm des Champions”. Bekannt wurde er einem weltweiten Publikum vor allem durch seinen epischen Sieg beim Dubai World Cup im Jahr 2010. Doch seine Karriere war geprägt von mehr als nur einem triumphalen Moment auf der Rennbahn. Wir tauchen heute in die Welt des brasilianischen Rennsports ein und begleiten ein Pferd, das auf vier Kontinenten seine Spuren hinterlassen hat. Glória de Campeão wurde auf dem Haras Santarem in Paraná, Brasilien, geboren. Sein Pedigree ließ bereits auf Großes hoffen: Sein Vater war der argentinische Gruppe-1-Sieger Impression, und seine Mutter Audacity von Clackson war eine Augenweide und Clackson selbst galt als einer der besten Mutterväter in Brasilien.In den ersten beiden Jahren seiner Rennkarriere eroberte Glória de Campeão die brasilianischen Rennbahnen im Sturm.
Im folgenden Jahr machte er Fortschritte, als er ein Handicap in Nad Al Sheba gewann, bevor er im Dubai World Cup weit abgeschlagen Zweiter hinter Well Armed wurde. Aber der Knoten schien geplatzt, als er im Gruppe 1 Singapore Airlines International Cup wieder auf Gras startete. Er ging wie üblich mit Jay Peg an den Rails in Führung und war die meiste Zeit des Rennens an der Spitze. Doch auf der Zielgeraden begann er sich abzusetzen und führte mit einer dreiviertel Länge Vorsprung vor Pompeii Ruler. Dann zog er mit zwei vollen Längen Vorsprung davon. Der spätere Favorit Precipice versuchte noch ein letztes Mal, sich vorbeizustehlen, doch Glória de Campeão holte sich den ersten Gruppe 1 Sieg seiner Karriere. Siebenjährig war der Traum vom Dubai World Cup noch nicht ausgeträumt.
Sein nächster Start ergab einen dritten Platz in der Al Maktoum Challenge Round 1. Bei seinen nächsten beiden Starts vor dem Dubai World Cup hatte er weniger Erfolg, aber in der dritten Runde der Al Maktoum Challenge kam es zu einem bitteren Kampf mit Lizard’s Desire, der Fünfter wurde, während Glória de Campeão Zweiter wurde. Einen Start später standen sie sich auf der größten Bühne des Dubai World Cup gegenüber, der zum ersten Mal auf der Meydan-Rennbahn ausgetragen wurde. Diesmal war es ein Kampf, bei dem Glória de Campeão die meiste Zeit in Führung lag und Lizard’s Desire erst spät, dafür aber fast zeitgleich mit Glória de Campeão ins Ziel kam. Der Jockey von Lizard’s Desire war zu diesem Zeitpunkt der Meinung, er habe gewonnen. Bei einer späteren Überprüfung wurde Glória de Campeão der Sieg mit dem knappsten Vorsprung von einer Nasenlänge zugesprochen.
Einen Start nach Glória de Campeãos knappen Sieg im Dubai World Cup trat er im Singapore International Cup erneut gegen Lizard’s Desire an. Diesmal ging die Entscheidung zu Gunsten von Lizard’s Desire aus, der mit einer halben Länge Vorsprung gewann. Beide wussten nicht, dass es ihre letzten Rennen sein würden. Glória de Campeão strebte als nächsten Start das Cox Plate an, zog sich aber beim Training einen Riss der linken vorderen Sehne zu. Lizard’s Desire erkrankte an Laminitis und beendete ebenfalls seine Karriere.