Kalamoun, aus der Zucht und im Besitz des Aga Khan IV, war eine auffällige Erscheinung. Der schöne Schimmel stammte von Zeddaan, der unter anderem den Prix Robert Papin, den Poule d’Essai des Poulains und den Prix d’Ispahan gewann. Zeddaan war ein reinerbiger (homozygoter) Schimmel, das heißt, er brachte nur ausschließlich Schimmel hervor. Kalamouns Mutter Khairunissa war eine ordentliche Stute, die 1962 den dritten Platz im Prix d’Arenberg belegte und die Tochter einer noch schnelleren Stute namens Palariva war, die unter anderem die King’s Stand Stakes gewann. Palariva ihrerseits war eine Enkelin von Mumtaz Begum, zu deren weiteren Nachkommen Nasrullah, Royal Charger, Shergar und Risen Star gehörten.
Während seiner Rennkarriere erschien Kalamoun wie ein Rappe, erst nach und nach wurde er, wie die meisten Schimmel, heller. Der Hengst begann sein Leben auf der Rennbahn mit einem zweiten Platz über 1600 Meter und gewann anschließend ein kleines Rennen über dieselbe Distanz. Anschließend wurde er nach England geschickt, wo er im Oktober den Observer Gold Cup über eine Meile auf der Rennbahn von Doncaster bestritt und hinter Noble Decree, Ksar und Stanleyville Vierter wurde. Nach seiner Rückkehr nach Frankreich wurde er noch einmal zweiter in einem Gruppe 3 Rennen, dann machte man mit ihm für die Saison erst mal Schluss.
Bei seinem Debüt als Dreijähriger startete Kalamoun beim Prix de Fontainebleau über 1600 Meter auf der Rennbahn von Longchamp zu einer Quote von 7/2 und wurde Zweiter, eine halbe Länge hinter African Sky und zwei Längen vor dem Favoriten Satingo (dem Sieger des Grand Critérium 1972). Drei Wochen später traf Kalamoun erneut auf African Sky und Satingo und startete als vierte Wahl in den Poule d’Essai des Poulains über dieselbe Strecke. In der Anfangsphase wurde er von Jockey Henri Samani zurückgehalten und kam mit acht Längen Rückstand auf die Führenden in die Zielgerade. Doch Kalamoun hatte eben auch den Speed seiner legendären Vorfahren geerbt. Er übernahm das Feld, riss die Führung an sich und zog davon, um mit zwei Längen zu gewinnen. Zweiter wurde der Außenseiter Bally Game vor Satingo und African Sky.
Kalamoun wurde dann für den Prix Lupin über 2100 Meter gemeldet, wo er gegen die herausragende Stute Allez France und den Sieger des Prix Greffulhe, Roi Lear, antrat. Wie in seinem vorherigen Rennen ging er am Ende am Ende des Feldes, bevor auf der Zielgeraden zum Sprint ansetzte. Auf den letzten 200 Metern übernahm er die Führung und gewann mit eineinhalb Längen Vorsprung. Am 3. Juni versuchte Kalamoun, sein drittes Gruppe-1-Rennen in Folge zu gewinnen, als er beim Prix du Jockey Club auf der Rennbahn von Chantilly auf schwerem Boden über 2400 Meter an den Start ging. Er ging als zweiter Favorit ins Rennen, doch nachdem er in die Zielgerade kam, wurde er müde und kam als Siebter ins Ziel, zwei Längen hinter dem Sieger Roi Lear. Der Boden war einfach nicht nach seinem Geschmack.
Für seine letzten beiden Rennen wurde Kalamoun wieder auf eine Distanz von 1600 Metern gebracht und man schickte ihn nach Deauville zum Prix Jacques Le Marois, wo er zum ersten Mal gegen ältere Pferde antreten sollte. Trotz seiner aktuellen Niederlage ging er als 13/10-Favorit ins Rennen. Zu seinen französischen Gegnern gehörten Rose Laurel (Prix Eugène Adam), Margouillat (Prix Hocquart), African Sky und Princess Arjumand (Zweiter im Poule d’Essai des Pouliches gegen Allez France), während Großbritannien durch Boldboy und Sparkler (Queen Anne Stakes) vertreten war. Kalamoun zeigte seine wohl beste Leistung, als er 2000 Meter vor dem Ziel die Führung übernahm und sich von seinen Konkurrenten absetzte, um mit drei Längen Vorsprung vor Rose Laurel zu gewinnen, wobei Sparkler und Boldboy die Plätze drei und vier belegten. Bei seinem letzten Rennen schien er jedoch müde zu werden und kämpfte nicht mehr so verbissen wie zuvor, was in einem zweiten Platz im Prix du Moulin resultierte. Vor seinem letzten Rennen wurden Anteile an Kalamoun zu einem angeblichen Preis von 25.000 £ angeboten, was ihm einen theoretischen Wert von 1 Mio. £ verschaffte. Er wurde am Ende der Saison 1973 in das Gestüt Ballymany des Aga Khan gebracht, um seine Karriere als Deckhengst zu beginnen. Er war nur fünf Jahre lang auf dem Gestüt und starb am 7. Februar 1979. Gegen Ende seines Lebens hatte er Fruchtbarkeitsprobleme und zeugte in seiner letzten Saison nur fünfzehn Nachkommen.