Prince Rose war zwar gebürtiger Engländer, doch in den Augen der Welt ist er Belgier. Nicht umsonst gilt der 1928 geborene Hengst heutzutage als bestes belgisches Rennpferd aller Zeiten, dessen Blut bis in die Neuzeit überdauerte und tatsächlich zwei der größten Rennpferde aller Zeiten brachte. 1929 wurde er nach Belgien verkauft, als der Earl of Durham starb und sein Nachlassverwalter verkaufte Prince Rose an Henri Coppez.
Prince Rose war ein großes, über 1,65 m großes braunes Pferd, dessen ganzes Auftreten und Aussehen an Persimmon erinnerte, mit „ein wenig Breite und Gewicht hinten, einer gut gezeichneten Brust, ziemlich gut bemuskelt mit korrekten Beinen und einer Schulter, die eher durch ihre Länge als durch ihre Neigung auffiel”, so beschrieb man ihn damals.
Er gewann den Großen Preis von Brüssel (1931) und den Großen Internationalen Preis von Ostende (1931 und 1932) auf der Wellington-Rennbahn. 1932 gewann er unter dem Belgier Hervé Denaigre den Prix du Président de la République (Grand Prix de Saint-Cloud heutzutage) Im Jahr 1931 wurde er außerdem Dritter im Prix de l’Arc de Triomphe, was seinen Besitzer besonders stolz machte. In seiner Karriere gewann er 16 von 20 Rennen und 59.267 $ verdient – eine enorme Summe zur damaligen Zeit. Er gewann den Großen Preis von Brüssel mit einer Leichtigkeit, die damalige Zuschauer erstaunte.
Prince Rose gewann so ziemlich alles, was es für ein belgisches Pferd zu gewinnen gab und sein Besitzer holte ihn zurück ins Gestüt. Der Große Internationale Preis von Ostende auf dem Hippodrom Wellington in Ostende wurde ihm zu Ehren in Grand Prix Prince Rose umbenannt und es wird heute noch gelaufen. Prince Rose siegte 1931 dort über Pearl Cap, die Arc Siegerin von 1931. Obwohl Belgien heutzutage kaum noch eine Rolle im internationalen Rennsport spielt, so gewannen den Grand Prix Prince Rose einige wahre Jahrhundertpferde, unter anderem die zweifache Arc Siegerin Corrida oder Arc Sieger Rheingold.
Prince Rose wurde nach sechzehn Siegen bei zwanzig Starts in den Ruhestand versetzt und zeugte sieben Nachkommen in Belgien, bevor er 1938 auf das Gestüt Haras de Cheffreville in Frankreich kam, wo weitere 35 Nachkommen zur Welt kamen. Seine Nachkommen in Europa mögen in Vergessenheit geraten sein, auch wenn einige gute Pferde darunter waren. Doch das wichtigste Rendezvous in Prince Roses Leben fand inmitten der Kriegswirren statt. Im Jahr 1939 wurde Prince Rose mit der Stute Cosquilla gepaart, die wegen des Ausbruchs des Zweiten Weltkriegs nach Irland in Sicherheit gebracht wurde. Dort fohlte Cosquilla den Hengst Princequillo, der schließlich in die USA verschifft wurde und zu einem sehr guten Rennpferd heranwuchs, welches anschließend in die Zucht wechselte.
Mit der Stute Imperatrice zeugte er eine gewisse Somethingroyal, eine unscheinbare Stute. Doch ihren einen Nachkommen kennt die ganze Welt, Disney widmete ihm einen Kinofilm. Die Rede ist von Secretariat. Damit nicht genug, ein Arc Sieger sprang auch noch für Princequillo heraus, ein wahrer Gigant. Die Rede ist von Mill Reef.
Prince Rose erlebte jedoch weder die Zukunft seiner Nachkommen, noch das Ende des zweiten Weltkriegs. Sein Todeszeitpunkt ist unklar, aber es wird angenommen, dass er in Folge der Gefechte nach der Landung in der Normandie im Kugelhagel umkam.