Bald ist Derby

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Außenseitersiege sind eigentlich immer die Schönsten. Manchmal sind sie einmalig, manchmal beginnt dann ein Stern zu strahlen, den man einfach bis dato übersehen hat. In Deutschland passiert das vor allem traditionell im Derby, denn da versuchen einfach mehr Leute ihr Glück. Wenn man sich mal das Kleckerfeld zum Großen Preis anschaut, weiß man dann auch warum. Wer nicht nennt, kann auch nicht gewinnen. Manchmal finde ich das schade, aber natürlich ist Baden-Baden auch spät im Jahr und wenn man andere Pläne hat, passt es vielleicht einfach nicht in den Rennkalender des Pferdes. Und natürlich sind die Einsätze, die man zu tragen hat auch nicht eben gering. Da nennt man nicht mal eben sein AGL IV Pferd für den Großen Preis. Aber es kommt halt auch nicht immer alles so wie man denkt. Vor allem nicht im Derby, aber auch in anderen Rennen.
Temporal zum Beispiel. Temporal stand 384 zu 10 als er Lomitas schlug. Ako stand 608 zu 10, als er sich das Derby holte. Und in jüngster Zeit natürlich Pastorius, der 321 zu 10 stand, als er seinen Derbytriumph tat.
Es waren wunderbare Momente, bei denen noch viel mehr auf der Bahn los ist als sonst. Natürlich gibt es auch einen Jubel, wenn erklärte Favoriten wie Sea the Moon ihr Derby laufen. Aber der Außenseiter, der ist dann doch noch mal etwas Besonderes. Ich erinnere mich sehr gut an Waldpark, der müsste um die 114 gestanden haben (so viel gab’s jedenfalls bei 10 Euro Einsatz). Das Tosen der Menge war Wahnsinn. Ein wunderbarer Moment.
Im Derby ist also nichts unmöglich. Was sicherlich auch sehr viel an der Bahn liegt, die nach dem gesamten Meeting oft den Geist aufgibt. Ein häufiger Kritikpunkt an Hamburg als Derbybahn. Wie soll die halt aussehen, wenn davor drei Tage 10 Felder über den Acker gelaufen sind. Dann ist traditionell das Wetter gerne mal unberechenbar und plötzlich hat man den Sumpf da. Was bedeutet: Die Bachstelzen sind dran. Es gibt Pferde, die solchen Boden mögen, es gibt Pferde, die solchen Boden hassen und einfach dicht machen. Wenn ich mir das aussuchen könnte, würde ich auch nicht im Matsch paddeln, wenn ich auf gutem Rasen laufen könnte. Ich kann also unsere Vierbeiner durchaus verstehen. Manchmal wird das auch zur Betonpiste, dann wenn es nicht regnet, und vorher ein Rudel Elefanten (gefühlt) drübergestampft ist. Auch dann begünstigt es manche Pferde und benachteiligt andere. In Baden-Baden hört man diese Kritik irgendwie nie, obwohl der Große Preis auch zum Abschluss gelaufen wird. Aber gut … wir kennen ja unsere Galoppernörgler … woanders ist immer alles besser, früher sowieso und am Ende bleibt das Derby sowieso in Hamburg, ganz egal, wer sich auf den Kopf stellt und mit den Füßen winkt.
Ich habe noch keinen Derbytipp … irgendwie hat mich noch kein Pferd mitgenommen. Okay, mein letzter richtiger Tipp ist auch schon ein Weilchen her: Nutan hieß er und er gewann. Ich hatte mich sogar recht früh auf ihn festgelegt, war mir aber bei den Schlenderhanern in dem Jahr nicht sicher. Die Zeit davor ist immer am Spannendsten. Zumindest im deutschen Galopprennsport. Schließlich haben wir nicht so viele Pferde, die danach wirklich noch was reißen können, denn die wichtigen Rennen (Arc und Co.) nehmen wir ja nun nicht so häufig mit und wenn, erwarten wir nur, dass das Pferd nicht letzter wird. Entsprechend interessant ist vor allem die ganze Zeit vor dem Derby. Wer siegt, wer patzt, wer gewinnt auf welchem Boden? Und wer holt sich im allerletzten Moment seine Qualifikation, um eine Nachnennung zu erhalten?
Ich warte mal die letzten Vorbereitungsrennen ab. Wir haben ja noch ein paar Tage Zeit bis zum 08.07.2018.

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Nika S. Daveron
Nika S. Daveronhttp://www.arschlochpferd.de
Achtung, dieser Post könnte Meinung enthalten. Meine Meinung. Gestatten, Nika S. Daveron. Autorin und Turfteufel in einer Person. Sie finden mich auf der Rennbahn, in einem meiner Bücher oder auf Arschlochpferd.de.

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