Der Breeders’ Cup Turf ist ein aus europäischer Sicht wichtiges Rennen auf der Grasbahn bei jedem Breeders’ Cup Meeting. Der Start erfolgt am Sonntag morgen um 00:37 Uhr deutscher Zeit und es geht um 4 Millionen Dollar.
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Breeders‘ Cup Turf
Die zwei größten Favoriten der diesjährigen Austragung kommen aus Irland und aus England. Sie trafen sich bereits mehrfach, auch im Vorjahr beim Breeders‘ Cup. Highland Reel aus dem derzeit alles dominierenden O‘Brien-Quartier gewann vor einem Jahr genau dieses Rennen. Er ist ein erfolgreicher Weltenbummler und wird dennoch selten in der Liste der stärksten Pferde weltweit aufgeführt. Der mit mehreren Startern antretende Aidan O‘Brien gewann diese Prüfung insgesamt vier Mal in den letzten sechs Jahren. Durchaus denkbar ist dennoch, dass am Wettmarkt der Vorjahresvierte Ulysses aus dem Stall von Sir Michael Stoute bevorzugt wird, trotz einiger Niederlagen gegen Highland Reel. Doch dieser Hengst präsentierte sich stark gesteigert in dieser Saison. Beispielsweise begeisterte sein Gruppe 1-Triumph im Juddmonte International in York. Auch Platz 3 im Arc war eine starke Vorstellung. Wissenswert in diesem Zusammenhang ist, dass aus keinem anderen Rennen als dem Prix de l‘Arc de Triomphe so viele spätere Sieger im Breeders‘ Cup Turf kamen. Die weiteren O’Brien Starter sind die starken Seventh Heaven und Cliffs of Moher. Das ist der englische Derbyzweite. Chancen meldet darüber hinaus der Engländer Decorated Knight an. Ein Blick sollte in diesem Zusammenhang auf die Stammbäume gerichtet werden. Galileo brachte bis dato 4 Sieger beim Breeders‘ Cup Turf. Er kann zum Rekordhalter werden, denn alle europäischen Favoriten haben ihn als Vater.
Und wie sind die Amerikaner einzuschätzen? Als die stärksten werden von den Experten Oscar Performance (letztes Jahr Breeders‘ Cup Juvenile Turf-Sieger) und Beach Patrol bewertet. Letztgenannter gewann nicht nur eine wichtige Vorprüfung, sondern im August auch die Arlington Million, wo er europäische Konkurrenz hinter sich ließ.
Seitdem diese Prüfung über die Distanz von 2400 Meter im Jahr 1984 erstmals entschieden wurde, gewann jeder vierte Favorit. Die favorisierten Starter liefen sogar in 64 % aller Fälle ins Geld. Die Europäer schnitten wie angedeutet häufig gut ab, sie betreffend liegt allerdings keine Prozentzahl vor. In 16 der letzten 22 Jahre gewann jedenfalls ein Starter aus Europa. Das liegt natürlich daran, dass diese Millionenprüfung wie beschrieben auf Gras gelaufen wird. Auf diesem Untergrund sind die Amerikaner erfahrungsgemäß ein wenig im Nachteil, anders als auf Sand. Nur einer der letzten sieben Sieger hatte zuvor einzig Rennen in den USA bestritten. Trotz einer gewissen europäischen Dominanz gab es allerdings ausschließlich in der Saison 2005 eine europäische Dreierwette.
Interessant ist ansonsten, dass dieses spezielle Rennen bisher nur drei Stuten gewannen. Die letzte war im Jahr 2015 die von Aidan O’Brien trainierte Found, die im Herbst darauf zur Arc-Siegerin avancierte. Sie war erst drei Jahre alt. Pebbles gewann in der Saison 1985 als Vierjährige. Ebenso alt war Miss Alleged in der Saison 1991. Vielleicht folgt ihnen die erwähnte Seventh Heaven. Eine letzte interessante Statistik zeigt an, dass noch nie ein Pferd den Breeders’ Cup Turf gewonnen hat, das älter als fünf Jahre war.