„Best from the West“ – greift nach der Krone

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Es ist der Showdown dem die US-Galoppsportgemeinde an diesem Samstag entgegenfiebert. Die Belmont Stakes, dritte und letzte Teilprüfung der US Triple Crown wird auf der New Yorker Megabahn ausgetragen und wieder einmal rüstet man sich im big apple für ein historisches Ereignis. Es geht um  die dreifache Krone, für die ein Pferd die Siege im Kentucky Derby, den Preakness Stakes und eben den Belmont Stakes schaffen muss.
Gelingen kann dieser dreifach-Erfolg der binnen fünf Wochen erzielt werden muss nur den besten, vielseitigsten und härtesten Pferden. Die Siegerliste der Triple Crown ließt sich wie das who is who des US-Sports. Von Sir Barton, dem ersten Sieger 1919 über War Admiral, Citation, Secretariat, Seattle Slew, Affirmed bis zu American Pharoah gelangen insgesamt 12 Pferden Siege in allen drei Rennen.
Dieses Jahr könnte es nun wieder so weit sein, denn ein Pferd bringt die US Galopp-Gemeinde um den Verstand. Justify, trainiert von Bob Baffert in Kalifornien, ist bei fünf Starts ebenso oft siegreich gewesen, holte sich zuletzt drei Grade I-Erfolge in Serie, ist Sieger des Florida Derbys, des Kentucky Derbys und der Preakness Stakes und dominiert den Dreijährigen-Jahrgang scheinbar nach Belieben. Der Scat Daddy-Sohn der sein Debüt erst im Februar gegeben hat und immer noch ungeschlagen ist, will nun den ganz großen Wurf schaffen und somit den Sprung in die Geschichtsbücher. Fiel der Sieg im Kentucky Derby überlegen aus und machte die Brillianz dieses Hengstes deutlich, beließ er es in Baltimore bei einem leichten Sieg, wobei Mike Smith sein ständiger Jockey den Vorsprung gegen die zahlreichen Angreifer lediglich verwaltete ohne zu glänzen.
Am Samstagabend soll nun die Krönung folgen und die Chancen stehen gut dass der Hengst das Wunder vollbringt. Fragt man Mike Smith nach den Stärken des Hengstes, sagt der 52- jährige dass sein Partner alles hat was ein Rennpferd braucht. Er ist schnell am Start, er hat sehr viel Stamina, kann hohes Tempo gehen und er hat einen unglaublichen Rennkopf, gibt niemals auf. So sah man beim Start in den Preakness Stakes dass er mächtig kämpfen kann, denn Bravazo forderte den Favoriten in Pimlico aufs schärfste musste sich aber auf der Linie dennoch geschlagen geben.
„Big Money Mike“ wie Smith in den USA genannt wird, weil er ein so untrügliches Gespür für den großen Moment und die großen Siegerschecks hat wird am Samstag vor 90.000 Zuschauern versuchen einen weiteren großen Sieg zu landen, der vielleicht auch einer seiner letzten sein wird, denn bereits zu Beginn der Saison hatte der Mitfünfziger zu verstehen gegeben, dass er nicht mehr ewig in den Sattel steigen wird. Wann der Zeitpunkt zum Aufhören ist, ist noch nicht ganz klar, aber er wäre nicht der erste, der sich mit einem big point aus dem Renn-Zirkus verabschiedet.
Allerdings wird es für den Star-Jockey und seinen Triple Crown-Anwärter ein hartes Stück Arbeit denn es warten starke Gegner und die am Dienstagabend geloste Startnummer eins hat bei Smith, Baffert und Co. nicht unbedingt Jubelstürme ausgelöst, denn an den Rails starten bedeutet auch, dass der Hengst vom Start weg mit einigem Druck der Konkurrenz rechnen muss.
Davon profitieren sollte Hofburg der im Langzeitmarkt von Racebets derzeit als 50:10-Chance eingeschätzt wird. Der Hengst sollte von einer schnellen ersten Rennhälfte profitieren. Im Kentucky Derby welches er lediglich auf Rang sieben beendete war das Rennglück nicht auf der Seite des Tapit-Sohnes, der nach einigen Störungen zu Rennbeginn aber noch mächtig aufdrehte und viel Boden gut machen konnte. Nachdem sein Trainer William „Bill“ Mott auf den Start in den Preakness Stakes verzichtet hat, geht es für den Juddmonte-Crack nun mit  vollen Akkus an den Ablauf. Gut möglich, dass er dem Superstar größere Schwierigkeiten breitet als es diesem lieb sein kann.
Natürlich wieder mit von der Partie ist Bravazo, runner up in den Preakness Stakes und sechster des Kentucky-Derbys. Der Hengst zeigte in Pimlico eine beachtliche Leistung, zwang den Favoriten in den harten Endkampf und unterlag letztlich nur knapp. Der Hengst aus dem Stall von D’Wayne Lukas verfügt über viel Speed, ist in sehr guter Verfassung und wird den Favoriten erneut fordern.
Todd Pletcher setzt in diesem Highlight auf Vino Rosso, der allerdings mit Startnummer acht kein Glück bei der Startnummernverlosung hatte. Der Hengst beendete das Kentucky Derby als neunter, geht nun mit John Velasquez an den Start und darf nach seinem Sieg in den Wood-Stakes auch in diesem Rennen nicht unterschätzt werden. Lange Zeit an der Seite von Justify sah man Tenfolg in den Preakness Stakes. Nach den Leistungen im Oaklawn Park ist der Hengst nun über den langen Weg gefordert, der für ihn etwas weniger aussichtsreich sein kann.
Ein Neuling auf dieser Ebene ist Blended Citizen der mit Nummer 10 und Kyle Frey in das Grade I-Event geht. Jüngst siegte der Hengst im Belmont Park, holte sich bei bislang 10 Starts drei Siege und peilt hier eine Prämie an. Schwer erden drüfte es dagegen für die vier weiteren Starter. Noble Indy spielte in Churchill keine Rolle und muss sich auf dieser Ebene steigern. Jeremy Noseda ist verantwortlich für das US-Debüt des bislang in England gelaufenen Gronkowski. Der vierfache Sieger fiel bislang vor allem über die Meile auf, kommt aus einer verletzungsbedingten Pause und wird nun versuchen über eine typisch europäische Distanz die US-Boys das Fürchten zu lehren. Sehr schwer wird es für Restoring Hope und Free Drop Billy die in dieser Gesellschaft nicht über den Status als Außenseiter hinauskommen dürften.

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