Peter Huber
Besitzer
Die Prämisse, daß eine Dubawi-Stute tragend nach No Nay Never zum Standard im Auktionsangebot gehört, macht es für den „kleinen“ Züchter schwer, einen solchen „Moment“ erleben zu dürfen, der in dieser fantastischen Vollblut-Welt Erwähnung finden kann. In der Vergangenheit nicht gerade vom Glück begünstigt, freue ich mich über den Best Moment eines ganzen Jahrzehntes: Nach dem Verlust eines Stutfohlens aus dem ersten Jahrgang von Dabirsim hat mir Holger Faust einen Freisprung zu seinem Kamsin geschenkt.
Der daraus entsprungene Magritte du Champ war ein perfekter
Jährling, sein Temperament anfangs aber nicht immer von der „guten
Art“. Auf wachstumsbedingte Probleme habe ich mit Trainingspausen in
meinem Gestüt reagiert. Niemals Hoffnung aufgebend wurde vom gesamten Team für
das Fortkommen meines Pferdes weiter gearbeitet. Und just am einem der
Höhepunkte des Rennjahres im Rahmen der perfekt organisierten Großen Woche
zeigte uns der Champ als Fünfjähriger unter der Führung unserer Hana was er
drauf hat. Er gab uns praktisch an einem
Tag zurück, was wir die vielen Jahre für ihn getan haben. Dass er vier4 Wochen
später, wieder in Baden Baden, gegen 12 1/2 kg weniger tragende Formpferde noch
einmal gewinnen konnte, glaube ja heute noch nicht.
André Panz
Besitzer
Ich hatte ja im meinem ersten Jahr wirklich viele schöne Momente, gefühlsmäßig war es natürlich der erste Sieg in meiner Besitzerkarriere in Düsseldorf mit Employer, aber auch der Erfolg mit Geronimo Soldier auf der Derbybahn in Hamburg Horn und der Ausgleich II-Treffer mit Employer in Mülheim waren wunderbare Momente.
Frank Fuhrmann
Trainer
Das Tollste war für mich ein Rennen in Baden-Baden, in dem meine Pferde die Dreierwette unter sich ausgemacht haben. Eins, Zwei, Drei in einem Rennen war schon etwas ganz Besonderes.
Inken Pallas
Journalistin und Reporterin
Ich liebe alles auf der Rennbahn, die Pferde angucken, mit den Jockeys mitfiebern, die hilfsbereiten Kollegen treffen… In diesem Jahr hab ich mal einen Tag die „Rasenstempler“ begeleitet! Einfach toll, von „seit-Jahrzehnten-dabei-Experten“ bis zu motivierten Neueinsteigern, alle fröhlich, munter, stampferprobt!
Jonas Schorfheide
Besitzer
Ich hätte immer gedacht, dass mein schönster Rennsportmoment des Jahres sich vielleicht auf der Galopprennbahn in Köln Weidenpesch, bei der ersten Teilnahme eines Galoppers von dein-rennpferd.de an einem klassischen Rennen ( Anm. der Redaktion, Surin Beach startete im 36. Mehl-Mülhens Rennen, den German 2000 Guineas), also dem Ankommen der ersten digitalen Galoppbesitzergemeinschaft Deutschlands nach 7 Jahren in der Deutschen Rennsport Champions League oder beim Wiedersehen meiner irischen Galoposportfreunde nach der langen Covid-Zeit in Dublin auf der Auktion bei Goffs ereignen würde.
Aber auch wenn das beides fantastische Erinnerungen sind, fand mein Galoppmoment 2021 auf dem Penny-Parkplatz an der Bünder Straße in Lippinghausen statt. Am Tag der Deutschen Einheit, bescherte mir Torquator Tasso wie so vielen anderen Menschen, nur unweit seines Besitzergestütes Auenquelle im Herzen Ostwestfalens, durch das reine Zuschauen über einen kleinen Handybildschirm während einer Fahrtpause auf dem Weg nach Köln die prägendsten, intensivsten und unvergesslichsten Emotionen, die ich bisher im Galoppsport erfahren habe! Danke, Torquator Tasso!
Konstantin Phillip
Amateurreiter
Ich hatte mehrere Best Moments im Jahr 2021. Zum einen ist der Amateurlehrgang zu nennen, der mir sehr viel Spaß gemacht hat, zum anderen natürlich mein erster Sieg mit Neriano in Krefeld, sowie der Erfolg mit Ballindinas in München, wo es zu einem spannenden Endkampf mit Kevin Woodburn kam, aber auch dass Ballindinas in Köln direkt nochmal gewinnen konnte.
Helmut von Finck
Besitzer und Züchter
Natürlich war bei mir in Berlin-Hoppegarten der Renntag mit den beiden Siegerinnen Dishina und Dibujaba ein ganz besonderes Highlight für mich. Die beiden rechten Schwestern gewann das Zweijährigen-Rennen und die Listen-Prüfung an dem Top- Renntag um den Großen Preis von Berlin. Und das in der Stadt, in der wir leben, das war natürlich der schönste Moment. Es ist auch etwas ganz Besonderes, zwei Sieger aus einer Mutter, der Winterkönigin, an einem Tag zu haben.
Daniel Krüger
Geschäftsführer Deutscher Galopp
Es mag vielleicht etwas langweilig sein, aber natürlich war mein bester Moment der Sieg von Torquator Tasso im Arc. Ich hatte das große Glück vor Ort zu sein und das war einfach Gänsehaut pur. Dieses einmalige Team hatte es einfach verdient. Hier möchte ich noch einmal auf den Film hinweisen, den wir, also Florian Figge und ich, erstellt haben. Er ist bei YouTube problemlos zu finden.
Ein ebenfalls sehr schöner Moment war mein erster Besuch in Miesau. Ich hatte dort viel Spaß, natürlich war es das komplette Gegenteil zu Paris. Das war aber eine ganz großartige Veranstaltung mit vielen engagierten Menschen. Es gab dort den besten selbst gebackenen Kuchen auf einer Rennbahn, eine leckere Bratwurst, aber natürlich auch spannenden Sport. So etwas brauchen wir noch viel mehr.
Wie sagt man so schön? Aller guten Dinge sind drei oder dreimal ist Bremer Recht. Ich hätte im Frühjahr nicht gedacht, dass wir im Herbst einen Renntag in Bremen erleben werden. Für mich war das eine größere Überraschung als der Arc-Sieg, muss ich sagen. Das war hervorragende Arbeit des Rennvereins-Vorstands, des Beirats, der Mitglieder und vieler weiterer Menschen, dass diese Bahn wieder auferstanden ist. Den Mut zu haben, vor einem Gericht auf einen Renntag zu klagen, den muss man erst mal aufbringen. Natürlich gibt es noch viel Arbeit, aber ich freue mich jetzt schon auf den Karfreitag.
Was meine Hoffnungen für 2022 betrifft, so ist natürlich in erster Linie das Überstehen der Pandemie zu nennen. Wir wollen wieder back to normal mit vielen Zuschauern auf der Bahn und einem einmaligen Sport. Wir wollen also das haben, was diesen Sport auszeichnet. Und dazu gehört das gemeinsame Erlebnis Galopprennsport. Vom Verband her haben wir große Aufgaben auf der Agenda. Nennen kann ich, dass die Verrechnungsstelle implementiert worden ist, dass es interne Umstrukturierungen gibt und dass das Thema Digitalisierung weiter vorangetrieben wird.
Ein besonderer Dank geht an alle, die unserem Rennsport und der Vollblutzucht in diesen schwierigen Zeiten treu geblieben sind.
Andreas Sponbiel
Rennbahnretter in Bremen, Sprecher der Bürgerinitiative, Vorstand Bremer Rennverein
Keine Frage, 2021 war durch die Pandemie ein schwieriges Jahr. Gleichwohl ist es mir als Sprecher der Bürgerinitiative gelungen, gemeinsam mit meinen Kollegen, bekannten Eventern und den örtlichen Sportvereinen mehrere Veranstaltungen auf der Bremer Galopprennbahn durchzuführen. Der Höhepunkt war ohne jeden Zweifel das Comeback des Galopprennsports mit dem Renntag am 13. November. Viele hatten keinen Pfifferling mehr darauf gesetzt, dass in Bremen auf der Rennbahn in der Vahr jemals wieder die schnellen Vollblüter laufen werden. Schlimm genug, dass wir vom Bremer Rennverein den Umweg über das Gericht und über eine Klage gehen mussten. Das hat die Organisation nicht einfacher gemacht. Wir sind aber alle über uns hinausgewachsen und hatten eine tolle und erfolgreiche Veranstaltung hingelegt. Es gab lange Schlangen – natürlich mit dem in dieser Zeit gebotenen Abstand – vor dem Eingang und eine volle Bahn. Und das an einem kühlen Samstag im November. Das war ein Wunder von der Weser und eine klare Abstimmung mit den Füßen pro Galopprennsport.
2022 wird nun das Jahr der Entscheidung. Bezüglich des traditionsreichen Termins am Karfreitag sieht es aktuell gut aus. Aber die Flächenplanung nimmt nächstes Jahr Gestalt an und wir müssen weiter kämpfen, damit der Galopprennsport und der Pferdesport im Allgemeinen ein Teil des neuen Nutzungskonzeptes werden. Der Karfreitag wird somit zu einer weiteren Volksabstimmung und ich bin mir sicher, dass wir auch diese gewinnen. Wir werden weiter mit Herz und Leidenschaft für die Zukunft der Bremer Galopprennbahn kämpfen. Karfreitag ist der ganze Sport gefragt und muss uns unterstützen. Ohne Solidarität geht es nicht.
Christian von der Recke
Trainer und RaceBets Botschafter
Der für mich persönlich beste Moment war natürlich, als meine Tochter Antonia ihr erstes Rennen gewann. Das zu erleben, war eine tolle Sache. Das macht schon stolz… Dass sie am Vortag dieser Befragung bei ihrem Comeback auch gleich wieder einen Sieger ritt, hat mich natürlich auch gefreut. Vom Prinzip her sorgt aber jeder Sieg für einen tollen Moment, denn dafür arbeitet man schließlich an jedem Tag. Man weiß, dass man was richtig gemacht hat. Dafür steht man morgens auf, diesen Erfolg will man am Nachmittag haben. Für 2022 hoffe ich nun, dass wir die Pandemie gut überstehen und als Sport gemeinsam gestärkt aus dieser ganzen Geschichte rauskommen. Mich würde freuen, wenn wir wieder vor viel Publikum unseren Sport präsentieren kann. Dann kommt der Rest von selbst.
Kira Kaschek
Rennsportjournalistin u.a. Sport Welt, Pressesprecherin Hannover, Romanautorin
Sicherlich werden mir sehr viele Menschen zustimmen, wenn ich sage, dass es in diesem Galoppjahr zwei ganz besondere außergewöhnliche Augenblicke gab. Zunächst natürlich der Sieg von Torquator Tasso im Prix de‘l arc de Triomphe. Von dem genialen Ritt von René Piechulek bis hin zu Marcel Weiß, der vor Ergriffenheit keinen Ton herausbekam, war dieser Tag perfekt und ein tolles Symbol für den deutschen Galopprennsport und die deutsche Vollblutzucht.
Der zweite Höhepunkt dieses Jahres war für mich die Rückkehr der Pferde in die Bremer Vahr und das nicht nur, weil ich selbst aus Bremen komme, sondern auch, weil die Bürgerinitiative bewiesen hat, dass es sich immer lohnt zu kämpfen. Als dann noch vor dem ersten Rennen applaudiert wurde, als die Pferde in den Führring kamen, hat das bewiesen, dass der Galopprennsport fest in den Bremer Herzen verankert ist und hoffentlich bleibt.
Der für mich persönlich emotionalste Moment war aber sicherlich der Sieg von Amazing Grace im Diana-Trial auf Gruppe III-Ebene. Die Stute markierte damit einen der ersten Gruppesiege für ihren Vater Protectionist, den ich einst betreute. Bei ihrem überlegenen Sieg in Hannover Ende des Jahres durfte ich Amazing Grace dann persönlich treffen. Das war wunderschön.
Agentur HW
Marco Hoffmann, Rennsportjournalist -auch für RaceBets- und Julia Will, ehemalige Amateurweltmeisterin
Natürlich gehörte es zu den besten Momente des Jahres, dass auf unserer Heimatbahn in Bremen wieder Rennen stattfinden konnten. Auch Verden meldete sich nach einer langen Pause zurück. Beide Veranstaltungen durften wir als Agentur begleiten, hatten allgemein ein erfolgreiches Jahr. Wir sind gespannt was die Zukunft bringt. Dass der deutsche Sieg im Arc eine tolle Sache war, versteht sich von selbst. 2022 hoffen wir, dass die Pandemie überstanden wird und dass wir wieder für Meeting bei den Meetings in Baden-Baden verantwortlich sein dürfen.