Die nächste Runde in unserem Voting ist ab jetzt offen, Abteilung 2 stellt sich eurem Urteil. Auch hier gibt es wieder einige Top-Galopper, die um eure Stimme buhlen. Wir haben bereits eure Stimmen in der letzten Abteilung zusammengezählt und der Sieger der Runde wird sich im Finale gegen die anderen Sieger der Abteilungen behaupten müssen. Hier ist aber erst mal eure Auswahl in der nächsten Gruppe: Eure heißen Kandidaten aus der Nominierungsphase in diesem Turnus sind:
Die Nominierungsphase ist vorbei. Unsere erste Abteilung für die nächste Wahl steht in den Startlöchern. Bis zum 25.02.2024 könnt ihr nun eure Stimme für einen der folgenden fünf Galopper abgeben. So verkleinert sich unser Feld, bis wir in die finale Abstimmung gehen, wo nur noch eine kleine Gruppe von euren Lieblingspferden übrig bleibt. Wer wird Champion des Jahrhunderts? Welches deutsche Pferd hat die meisten Fans? Finden wir es heraus und starten direkt mit unserer ersten Auswahl.
Torquator Tasso
Was ist über dieses Pferd noch nicht geschrieben worden? Schwierig. Ein Zufallsprodukt, eine Schenkung und ein Spontankauf auf der BBAG und ein neuer Arc-Sieger für Deutschland – das fasst es so grob zusammen.
Torquator Tasso war schon nobel gezogen, doch beachtete man ihn vor dem Derby nicht, schließlich war zu dem Zeitpunkt alles anders. Die Rennen fanden oft ohne Publikum statt, Corona hielt Deutschland fest im Griff und so sah auch niemand seinen ersten Sieg in Köln, den er beeindruckend gestaltete.
Ins Derby rutschte er nur knapp, denn es gab hochdekoriertere Pferde als ihn, sein GAG war niedrig und bekanntlich brauchte es schon etwas mehr als einen Sieg in einem Maidenrennen, um im Derby siegreich zu sein. Siegreich war er nicht, aber er lief auf einen riesigen zweiten Platz und sicherte sich den Platz an Deutschlands Spitze, den er bis zu seinem Karriereende nicht mehr abgab.
Ein Gruppe 1 Sieg im Großen Preis von Berlin folgte, Dritter war er beim Zusammentreffen mit den internationalen Pferden in Baden-Baden, eine Saison später war er Sieger im Großen Preis und Sieger im Arc – wo er den Toto schockte. Viele deutsche Wetter machte er dabei aber unendlich glücklich, denn Deutschland glaubte an seinen “Tasso” und seinen gefürchteten Endspeed mit dem er dem Feld davonflog.
Beim zweiten Arc-Versuch zog er die unmögliche Startbox und erreichte trotzdem noch einen knappen dritten Platz, obwohl er weite Wege zurücklegen musste. Das bescherte ihm dreimal die begehrte Auszeichnung: Galopper des Jahres.
Lando
Trainer Heinz Jentzsch hatte bereits Landos Vater Acatenango groß gemacht und auch bei Lando tat er sein Bestes, um aus diesem bestechend schönen Hengst ein internationales Top-Pferd zu machen. Und das gelang ihm.
Zweijährig war Lando bereits früh auf dem Posten und machte sich zum Winterfavoriten, dreijährig das “Jahrhundert-Derby” vor Monsun, Kornado und Sternkönig. Anschließend trat er zum ersten Mal gegen die Älteren im Großen Preis von Baden an, den er mit einem Kopf vor Platini, dem Galopper des Jahres 1992 gewann.
Vierjährig schnappte er sich unter Peter Schiergen seinen zweiten Großen Preis von Baden, gegen großartige Konkurrenz – im darauffolgenden Arc hatte er allerdings kein Glück und wurde nur Neunter. Mit einem Pacemaker ausgestattet, gewann er danach allerdings den Gruppe 1 Gran Premio del Jockey Club. Auch bei seinem nächsten Italien-Auftritt gewann er.
Das deutsche Publikum bekam ihn daraufhin nur noch selten zu sehen, Lando wurde zum Globetrotter und lief im Arc, im Breeders’ Cup und sein Finale sollte er im 15. Japan Cup geben, wo er vor 180.760 Zuschauern eine Gala ablieferte. Landos legendärer Lauf im Japan Cup gehört in jede gutsortiere Galopper-Videosammlung und verursacht auch heute noch Gänsehaut. Er marschierte an Taiki Blizzard, Hernando und Hishi Amazon vorbei und gewann mit 1 ½ Längen.
Samum
Vierzehn Starts, Sechs Siege, drei Plätze – das ist die Bilanz des ungeheuer populären Fuchses Samum, der im Gestüt Karlshof gezogen wurde. Seine Mutter, Sacarina, produzierte zuverlässig Gruppe-Sieger und auch Samum war nicht aus der Art geschlagen.
Bereits zweijährig gewann er beide seiner Lernstarts und auch seine ersten Rennen als Dreijähriger gestaltete er zu waren Galavorstellungen, wo er unter anderem im Müller Brot Preis (Gruppe 2) seinen Gegnern einfach davonlief.
Im Derby sahen die Zuschauer den von Andreas Schütz trainierten Samum in Höchstform, der das Feld einfach vernichtete. Und wer erinnert sich nicht an den legendären Kommentar von Manfred Chapman zu diesem Derby. Und im Großen Preis von Baden schlug er ein international top-besetztes Feld.
Leider markierte der Große Preis auch den letzten Sieg von Samum, denn danach konnte er kein Rennen mehr gewinnen. Im Ausland wollte es für Samum nicht recht klappen. Zwar lief er tapfer seine Rennen, doch die Reisen schienen ihn Substanz zu kosten und er konnte keine Akzente mehr setzen.
Novellist
Jahr eins nach Danedream in Ascot. Die deutsche Zucht war trotzdem nicht in aller Munde, vor allem nicht, als Novellist die Bahn betrat. Ein deutsches Pferd – okay. Ja, kann man machen. Aber so richtig geglaubt hat man auf der Bahn nicht an den Monsun-Sohn, als er sich auf den Weg zur Startmaschine in den King George VI and Queen Elizabeth Stakes machte. Dabei hatte
Novellist schon den Grand Prix de Saint-Cloud gewonnen und auch die Union, die immerhin wichtigste Derbyvorprüfung in Deutschland. Im Derby war er jedoch “nur” Zweiter, hinter Pastorius. Im Grand Prix de Saint-Cloud schlug er jedoch bereits Melbourne Cup Sieger Dunaden und Cirrus des Aigles. Warum also nicht auch ein paar Chancen bei den King George ausrechnen? Wer dem Hengst Geld mitgab, wurde mit einer wahren Gala belohnt.
Trainer Andreas Wöhler gab sich vor dem Start durchaus optimistisch, als er erklärte, dass sein Pferd kein Problem mit dem Boden bekommen wird. Johnny Murtagh nahm im Sattel von Novellist Platz, weil Ryan Moore einer anderen Rittverpflichtung nachkommen musste und Novellist lief gegen ein international stark besetztes Feld. Wie es ausging, wissen wir alle, es war Deutschlands zweiter aufeinanderfolgender Sieg im wichtigsten Rennen auf der Insel und Novellist lief die Distanz in einer Rekordzeit von 2:24.6.
Anschließend gewann er auch noch den Großen Preis von Baden und wurde mit der Auszeichnung “Galopper des Jahres” belohnt.