Auch in dieser Woche schaut unser RaceBets Botschafter Christian von der Recke wieder auf drei interessante Rennveranstaltungen. Wobei der Renntag am Buß- und Bettag in Dresden und somit unter der Woche keine Vorschau im eigentlichen Sinne ist, da dieser Artikel voraussichtlich nach der Veranstaltung veröffentlicht wird. Der Trainer beschreibt an diesem Beispiel jedoch ein Problem im deutschen Galopprennsport, das er bereits in seiner letzten Kolumne angedeutet hatte. Eine kurze Vorschau auf Dortmund (Achtung – dieser Renntag auf Sand ist nicht wie normal und üblich am Wochenende, sondern erst am Montag) und auf ein internationales Highlight im arabischen Königreich Bahrain sind weitere Themen in diesem Blog Post.
Dresden: Frankreich ist näher
„Wenn unter der Woche ein Renntag in Dresden ist mit einem Listenrennen und Unruhe im Vorfeld, dann möchte ich in meiner Kolumne einige Worte dazu sagen. Doch zuerst einmal: Starter für Dresden hatte ich keine eingeplant. Ich hatte keinen passenden Kandidaten für das Listenrennen, das ein Anreiz hätte sein können. Und die Fahrt ist doch schon recht weit. Wie bereits in der letzten Woche erwähnt, bin ich wesentlich schneller auf einigen französischen Bahnen und in Belgien und kann dort mehr Geld verdienen.
Und das führt mich zum Thema: ich finde die recht kurzfristige Kürzung der Rennpreise ziemlich bedenklich. Die Trainer und Besitzer, die Dresden eingeplant haben, wurden vor vollendete Tatsachen gestellt. Das darf eigentlich nicht sein. Da die Alternativen fehlen, werden die meisten ihre Pläne vermutlich nicht ändern. Aber Pluspunkte haben Deutscher Galopp und der Dresdner Rennverein diesmal keine gesammelt. Natürlich will ich die Probleme aufgrund von Corona hier nicht in Abrede stelle. Was das Highlight der Listenklasse betrifft, den Dresdner Herbstpreis, kann ich zu dem Zeitpunkt, an dem diese Worte geschrieben werden, keine konkreten Tipps geben. Gäste aus dem Ausland gab es keine. Die wären ein klares Zeichen gewesen, dass es den Trainern und Besitzern nur um Black Type geht. Die Rennpreise hätten in einem solchen Fall keine Rolle gespielt.
Dortmund am Montag: eine Alternative
Die Veranstaltung auf Sand in Dortmund betreffend (die nicht wie gewohnt am Sonntag, sondern am Montag ansteht) muss ich ebenfalls wieder die kurzfristige Streichung der Preisgelder kritisieren. Vor allem, weil dies in den unteren Klassen geschieht, wo man ohnehin nicht sonderlich viel Geld verdient. Aus meinem Stall gibt es voraussichtlich dieses Mal keinen Teilnehmer. Ich kann mit einigen der potenziellen Starter stattdessen in das Ausland gehen und dort mehr Geld gewinnen. Ein Start wäre auch weniger die richtige Wahl, sondern könnte damit im Zusammenhang stehen, dass man in passenden Aufgaben in Belgien ausgeschieden worden ist. Für einen solchen Fall braucht man einfach eine Alternative – und das ist dann Dortmund. Stand jetzt habe ich für die folgende Veranstaltung auf dieser Bahn am 29.11. die Stute Galway Girl und den Wallach Shadow Star eingeschrieben.
Bahrain: weit weg und viel Geld
Eines der Millionenrennen in einem fernen Land steht an: am Freitag die Bahrain Trophy im Bahrain. Quest The Moon sollte Deutschland vertreten, was sich in der letzten Woche erledigt hatte. Ich hätte dem Besitzer Stall Salzburg und somit Herren Wernicke alle Daumen gedrückt. Wer wie er so viel in den Sport investiert, muss auch mal etwas zurückbekommen. Doch aus sportlicher Sicht glaube ich, dass diese Rennen nicht ganz so viel wert sind, wie man vom Preisgeld her annehmen kann. Hätte der Münchener Hengst gewonnen, hätte er in diesem Jahr mehr Geld verdient als der Derbysieger In Swoop, glaube ich. Wobei ich die konkreten Zahlen nicht im Kopf habe zu dem Zeitpunkt, als dieser Text hier entsteht. Es spielt aber auch keine Rolle. Wer objektiv betrachtet der Bessere ist, weiß man aber natürlich. Klar ist zum Beispiel Quest The Moon ein sehr gutes Pferd. Und auch der Sieger der Bahrain Trophy wird einiges können. Aber auf der Welt wird man etliche bessere Pferde finden.
Um es klar zu betonen: Ich bin nicht gegen solche Rennen und ich wäre auch nicht gegen den Start eines deutschen Hoffnungsträgers, im Gegenteil. Ich verstehe total, wenn man es versucht. Ich hätte auch gerne einen passenden Kandidaten und wäre dabei. Man braucht für solche Rennen aber weniger Pferde mit ganz großer Klasse, sondern vor allem solche, die etwas können und gerne reisen. Echte Globetrotter also. Und das sind meines Wissens die in den Wettmärkten führenden Engländer Certain Lad, Global Giant und Lord Glitters. So wie sicherlich auch Deirdre aus Japan. Denn sonst wären diese Pferde gar nicht für das Rennen im Bahrain genannt worden.“
Für die kommende Woche ist ein vergleichbarer Blog Text von RaceBets Botschafter Christian von der Recke geplant. Vielleicht kann er dann wieder konkret auf einige Starter und ihre Chancen eingehen. Zum Beispiel, weil er selbst Nennungen abgegeben hat.