Christian von der Recke über Mülheim, Aintree und Sandown

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Nachdem er in der Vorwoche einige gute Tipps für eigene Starter geben konnte, schaut unser RaceBets Botschafter Christian von der Recke diesmal wieder allgemeiner auf Veranstaltungen. Und zwar auf Mülheim, auf Aintree und auf Sandown.

Ein Lob für Mülheim

„In Mülheim geht es ja zum Glück wieder aufwärts. Am Nikolaus findet die nächste Veranstaltung statt. Und bereits zwei Wochen zuvor war klar zu erkennen, dass der Zuspruch von Trainern und Besitzern enorm ist. Das verwundert mich natürlich nicht. Denn es fehlen in diesen Wochen die Alternativen. Die Rennen selbst kann ich so frühzeitig nicht beurteilen. Zumal es große Felder geben wird. Aber wie immer, wenn das Geläuf schwer ist, braucht man die Experten für das Geläuf auf dem Schein. Und nicht jeder Favorit wird gewinnen.

New Harzburg siegt unter Sibylle Vogt
New Harzburg siegt unter Sibylle Vogt am 14.10.2020 in Mülheim

Ich finde es bedauerlich, dass beispielsweise Krefeld nur eine Veranstaltung gemacht hat. Und das auch nur mit 6 Rennen. Die kann ich zwar nicht kritisieren, weil man am Totensonntag nicht früher beginnen durfte und wegen der früh einsetzenden Dunkelheit nicht länger veranstalten konnte. Aber wieso nicht zuvor am Samstag veranstalten? Oder noch an einem anderen Tag in diesem Jahr? Ich habe das Gefühl, als wenn man sich den Zuschuss vom Verband geholt hat und gar nicht mehr wollte. Dabei gibt es dort ein so schönes, geschontes Geläuf. Ich verstehe nicht, wieso man dem Verein nicht sagen kann, dass er mehr als einen Renntag machen muss. Umso mehr muss man Mülheim loben, die einen tollen Neustart hingelegt haben.

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Aintree und das Trial für das Grand National

Nun folgt mal wieder ein Blick nach England. Genauer gesagt nach Aintree. Am Samstag steht dort unter anderem die Becher Chase an. Man merkt, dass die besseren Pferde rauskommen und die großen Trainer Form kriegen. Es gehen nicht alle Wünsche in Erfüllung, siehe die Ex-Deutsche Laurina, die direkt nach dem ersten, nicht erfolgreichen Start die Karriere beenden musste. Pferderennen sind nunmal kein Wunschkonzert, sondern eine Zusammenhäufung von Fakten. Es muss nach Plan A auch einen Plan B geben.

Laurina und Harry Cobden
Laurina und Harry Cobden, Ascot, 21.11.2020, Foto: Edward Whitaker

In Aintree wird für das Grand National geprobt. Also braucht man Experten für diese Bahn. Ich hatte das Glück, dort selbst schon mal erfolgreich zu sein. Viele wissen gar nicht, dass es in Aintree zwei Kurse gibt. Eine ist eine Bahn, so wie wir sie kennen, natürlich bestens gepflegt. Sie ist sehr fair von der Linienführung. Das andere sind diese schweren Sprünge mit den Büschen, die man aus den ganz schweren Prüfungen kennt. Die sind aber entschärft worden, auch wegen der Tierschützer. Allgemein gilt: Man braucht halt ein gutes Pferd. Mit ungeeigneten Pferden braucht man nicht antreten. Auf genau diesem schweren Kurs wird das Highlight entschieden. Es werden Spezialisten laufen. Und wer sich neu versucht, ist bestens geschult. Das ist in Deutschland leider anders, wenn ich an die Prüfung über die Sprünge kürzlich in Hoppegarten denke. Da sah man schon vor dem Rennen, dass einige das Tempo nicht mitgehen können. Im Grunde war das schon im Führring der Fall. Da konnten einige schon bei der Pace nicht mithalten. Und wenn dann die gemeinten Kandidaten aus einem Quartier kommen, welches in diesem Metier nicht sonderlich erfahren ist, dann wirkt sich das natürlich aus. Ich sag mal: ein Reiter sollte nach vorne schauen und sich nicht ständig umschauen. So wird es in Aintree sein.

In Sandown gibt Altior sein Saisondebüt

In Sandown ist die Tingle Creek Chase mit Altior das Highlight. Der soll dort jedenfalls in die Saison starten, wie zu hören war. Es ist die Frage: sieht man wegen der Faszination gerne kürzere oder längere Rennen? Viele, die sich für den Hindernissport begeistern, sind entweder besonders begeistert von Rennen wie den Gold Cup oder von den Prüfungen über 2 Meilen. In Cheltenham ist das die Queen Mother Chase.

Altior und Nico de Boinville
Altior und Nico de Boinville, Ascot, 23.11.2019, Foto: Mark Cranham

Um eine vergleichbare Prüfung handelt es sich. Ich erinnere mich an den in der Gruppe 2 erfolgreichen Fiepes Shuffle. Der war ein Sprinter, also auch auf der Flachen sehr schnell. Er hält noch immer den Bahnrekord über 1200 Meter in Hoppegarten. Und er war auch schnell über die Sprünge. Wenn er einen sah, wurde er nicht langsamer. Er war wie ein Formel 1-Rennwagen. Dieser Weg war genau perfekt für ihn. Er war zuvor im Champion Hurdle gelaufen und sein Reiter sagte, dass er zu langsam ist. Was natürlich nur ein Witz sein konnte. Sein Jockey sagte nach einem Jagdrennen einmal übersetzt: Wäre er nicht brilliant, wäre er nun tot. Gemeint ist: er sprang einfach toll, sonst hätte es ihn wegen des Tempos, mit dem er die Sprünge anging, zerrissen. Der erwähnte Gold Cup in Cheltenham oder auch die King George werden auf einer weiteren Strecke gelaufen als zum Beispiel die Tingle Creek – und vor allem langsamer. Mich begeistern die kürzeren Rennen auf diesem Niveau etwas mehr.“

Auch in der kommenden Woche wird unser RaceBets Botschafter wieder auf anstehende Rennen schauen. Unter anderem ist wieder eine Veranstaltung in Mons-Ghlin. Für die hat er vor einer Woche lohnende Tipps gegeben. Vielleicht wiederholt sich das ja.

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