Sein Beiname ist „der Magier von Weilerswist“, man könnte ihn aber auch als Meister des Managements von Galopprennpferden bezeichnen: Christian Freiherr von der Recke (58), unschwer als Adliger auszumachen, ist nicht nur ein hocherfolgreicher Trainer im deutschen, aber auch internationalen Turf. Er nutzt die Chancen seiner Pferde, wo immer auf dem Galopper-Globus sie sich bieten. Und nun berichtet er regelmäßig auf dem RaceBets-Blog zu bestimmten Themen des Rennsports.
Schon 1991 feierte Recke sein erstes Championat, allerdings noch als Besitzer von Hindernispferden, doch dann ging es Schlag auf Schlag. 1992, 1994, 1995, 1997, 1998, 1999, 2000 und 2001, 2004, 2006 und 2017gewann er den Titel bei den Hindernistrainern. Und in den Jahren 2009 und 2010 war er die Nummer eins der Flachtrainer. 2003 , 2007 und 2008 schrieb Christian von der Recke besondere Schlagzeilen, als er das Doppel-Championat Flach- und Hindernisrennen auf sein Konto brachte.
Ob in Deutschland, Frankreich, Spanien, Belgien, Holland, England und Irland – der Recke-Express rollt seit Jahren auf Hochtouren. Wie stolz man darauf ist, beweist ein interessantes Detail auf seiner Internet-Seite, denn hier sind Ortsschilder mit den Städten großer Triumphe verzeichnet mit der jeweiligen Entfernung aus Weilerswist, das unweit von Köln liegt.
Auch Gruppe-Siege wanderten in den Stall des Sohnes des früheren Amateur-Verbands-Präsidenten Johann Matthias Freiherr von der Recke. Dazu gehörten nicht zuletzt die Treffer mit Denaro im Oppenheim-Union-Rennen, mitr Scapolo in der Otto Wolff-Meile, aber auch mit Rosenbrief im der zur Gruppe I zählenden Gran Premio di Merano, sowie der Treffer mit Eric im Großen Preis der Sparkasse Krefeld. Ein Aushängeschild des Quartiers war zudem Fiepes Shuffle, der 2008 einen lukrativen Grade II-Erfolg in Kempton feierte.
Wer die Recke-Anlage noch nicht gesehen hat, der hat etwas verpasst. Denn eine Berg- und Tal-Bahn ist die große Besonderheit, natürlich auch mit Hindernissen, auf denen die Pferde entsprechend für die Hindernisbahn vorbereitet werden, auch wenn längst die Flachrennen genauso große Bedeutung haben für Christian von der Recke.
Schon seit 1997 trainiert er auf der ehemaligen Anlage des Gestüts Forstwald, einer früheren Top-Adresse des Trabrennsports. Doch längst geben die Vollblüter hier den Ton an. Stets sind hier 50 bis 60 Pferde zu Hause, oft wechseln sie auch mal ins Ausland oder kommen von dort. Denn Recke gilt als begnadeter Käufer und Verkäufer. Vor allem auf den Auktionen in England erwirbt er regelmäßig Pferde zu Schnäppchenpreisen, die dann später zu Seriensiegern werden. 2017 war auch Interior Minister, das Hindernispferd des Jahres, so ein Fall. „Der Sport ist ein Tagesgeschäft, man muss in Bewegung bleiben, denn Stillstand bedeutet Rückschritt“, lautet die Recke-Devise in Weilerswist, nachdem er früher in Isselburg am Niederrhein arbeitete.
Einst war sein Metier die Leitung der Fleischfabrik seines damaligen Schwiegervaters in Emmerich. „Morgens habe ich Frühstücksspeck verkauft, nachmittags Galopper trainiert“, sagt Christian von der Recke, dann wurde die Firma veräußert und die Pferde wurden endgültig zu seiner Passion und sind es bis heute geblieben für den einstigen Lehrling des legendären Trainers Sven von Mitzlaff. Erfolg ist seine Maxime und Eleganz, denn sein Outfit mit Hut ist stets tadellos.