Alles Schöne und Spannende hat einmal ein Ende, auch die Saison der Grupperennen 2018 in Deutschland: Am Sonntag steht mit dem Herzog von Ratibor-Rennen (Gruppe III, 55.000 Euro, 1.700 m), dem Großen Preis des Olympischen Dorfes in Berlin von 1936, bereits das Finale an. Beim letzten Renntag des Jahres auf der Stadtwald-Rennbahn haben die hoffnungsvollen Zweijährigen die allerletzte Gelegenheit, sich noch einmal hierzulande auf gehobenem Level in Szene zu setzen.
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Herzog von Ratibor-Rennen
Gerade bei einer so vorgerückten Zeit im Kalender wie jetzt sind Überraschungen vielfach an der Tagesordnung, denn Pferde können ihre Form im Herbst von einem Tag auf den anderen verlieren, und gerade beim jüngsten Jahrgang scheinen aber auch Leistungssprünge von ganz plötzlicher Natur alles andere als selten. Vor einem Jahr musste zum Beispiel Markus Klug, sonst vom Erfolg ganz besonders verwöhnt, eine herbe Enttäuschung hinnehmen, als sein Weltstar in Krefeld sang- und klanglos unterging und als Vierter weit geschlagen war. Dass er 2018 zum Derbysieger avancierte, ist hinlänglich bekannt und beweist, welch hohe Qualität das Ratibor-Rennen hat. Es muss also gar nicht unbedingt immer der Gewinner sein, der später von sich reden macht, sondern kann auch ein Kandidat sein, der weiter hinten landete. Mit Destino, dem späteren Derby-Zweiten, auf Rang fünf war ein weiteres Ass 2017 am Start.
Diesmal wagt Klug einen neuen Anlauf – mit gleich drei Kandidaten: Accon (R. Piechulek) könnte als Zweiter aus dem 200.000 Euro-Auktionsrennen in Baden-Baden die besten Karten haben. Dschingis First (M. Pecheur) gefällt als Bruder von Destino und Dschingis Secret und sollte noch einiges Potenzial besitzen. Sibelius (A. Helfenbein) hatte einmal keinen Geringeren als Noble Moon am Rande einer Niederlage, doch im Winterfavoriten blieb er als Fünfter blass. Hier sieht es doch einfacher aus.
Die Favoritenrolle könnte ohnehin an eine Stute gehen – Donjah (L. Delozier) aus dem Besitz von Darius Racing beeindruckte beim Kölner Debüt ungemein. Auch gravierender Startverlust konnte die von Henk Grewe trainierte Lady nicht stoppen, die es hier mitbesten Chancen mit den Hengsten aufnimmt. Sie war auch schon klar vor dem von Jean-Pierre Carvalho für den Stall Ullmann engagierten Manx (M. Cadeddu), der ähnlich wie Mario Hofers Jeck Yeah (mit Bauyrzhan Murzabayev, dem Jockey der Stunde), der für Besitzer Eckhard Sauren zwei zweite Plätze aus Frankreich vorweisen kann, eher Außenseiter ist. Aber auf Letztgenanntem ruhen als Lokalmatador die heimischen Hoffnungen. Sauren hat zudem noch Say Good Buy (A. Starke) im Aufgebot, der sich über Auktionsrennen empfahl. Er kam ebenso nachträglich ins Feld wie Gestüt Ittlingens Zerostress (A. Best), den Waldemar Hickst sattelt. Er hat seit einer moderaten Listen-Vorstellung pausiert.
Die größte Gefahr droht Donjah wohl von dem Engländer Certain Lad (Ch. Bishop), den der ehemalige Fußball-Nationalspieler Mick Channon nach Krefeld beordert. Denn der Listensieg aus Lyon ist schon aller Ehren wert.
Für Hochspannung ist also mehr als gesorgt. Seien Sie live dabei beim letzten Grupperennen in Deutschland am Sonntag auf dem RaceBets-Stream!