Es wird wieder königlich! Am ersten Tag des Royal Ascot Meetings stehen sieben Rennen auf dem Programm, darunter drei Gruppe-1-Rennen – die Queen Anne Stakes (1600 m) auf der geraden Strecke, die St James’s Palace Stakes (1600 m) für dreijährige Hengste und die King’s Stand Stakes (1000 m), wo man ein Auge auf die australischen Starter werfen sollte.
Die heutigen Rennen bei RaceBets
Queen Anne Stakes (Gruppe 1)
Inspiral oder Modern Games, das ist zumindest der aktuelle Favoritenstand der Wetter. Die Queen Anne Stakes gehen über die Gerade Bahn und hier sollte für Modern Games alles passen. Sein Auftritt in den Lockinge Stakes im Mai sollte ein klarer Indikator dafür sein, wie er mit dem Feld auf der geraden Bahn umgehen wird. Dort war er regelrecht erdrückend. Er hat die meisten seiner Rivalen bereits geschlagen – darunter auch die größte Gefahr, Inspiral, in den Queen Elizabeth II Stakes der Gruppe 1 am 15. Oktober, wo Modern Games unter ungeeigneten Bedingungen Zweiter hinter Bayside Boy wurde. Inspiral hat allerdings Frankie Dettori auf seiner Abschiedstournee im Sattel und es Dettori ist sicher hungrig nach einem guten Ergebnis. Chindit könnte noch für alle Nichtfavoritenwetter interessant sein, er war bereits zweiter hinter Modern Games.
Coventry Stakes (Gruppe 2)
Archie Watson konnte letztes Jahr bereits mit Bradsell punkten, auch dieses Mal hat er mit Army Ethos ein Pferd dabei, dem der Sieg in den Coventry Stakes gelingen könnte. Hollie Doyle sitzt im Sattel. Der ungeschlagene River Tiber ist ebenfalls ein heißer Sieganwärter, er stammt aus dem Spitzenstall von Aidan O’Brien und hat Ryan Moore im Sattel, sodass seine Quoten minütlich sinken. Die 1200 m der Coventry Stakes sind zwar ein kleines bisschen weiter, doch Oisin Murphy auf Spanish Phoenix könnte ein Geheimtipp sein, denn man kann den Sieg in seinem Maidenrennen noch überhaupt nicht einordnen. In einem winzigen Feld nahm er der Konkurrenz 6½ Längen ab, somit ist nicht klar, was der Sieg wert ist, doch vielleicht ein interessanterer Außenseiter. Der amerikanische Herausforderer Fandom bei seiner ersten Reise nach Großbritannien könnte ebenfalls interessant sein. Er war am 27. April in Keeneland ein beeindruckender Sieger über 1110 m, wenn auch gegen ein kleines Feld von acht unerfahrenen Galoppern. Kann man probieren.
King’s Stand Stakes (Gruppe 1)
Das nächste Highlight wartet bereits, die King’s Stand Stakes, in denen auch australische Gäste ihre Chance bekommen. Von ihnen hat Coolangatta wohl die besten Chancen auf einen Sieg. Sie hat bereits zweimal einen Gruppe-1-Erfolg über die 1000-Meter-Strecke in ihrer Heimat errungen – am 23. September gewann sie die William Reid Stakes in Moonee Valley, bevor sie am 18. Februar in Flemington gegen einige Elitesprinter in den Black Caviar Lightning Stakes punktete. Wenn Coolangatta in Bestform ist, wird sie diejenige sein, die es in den King’s Stand Stakes zu schlagen gilt. Interessant ist auch der vierjährige Manaccan, der dieses Jahr erst einen Start hatte. Dort wurde er Dritter in einem Gruppe 3 Rennen, sollte aber an seine Formen aus dem letzten Jahr anknüpfen können. Twilight Gleaming ist ein amerikanischer Gast, der mit einem frischen Sieg aus den Giant’s Causeway Stakes (Listenrennen) aus Keeneland kommt. Durchaus ein interessanter Starter.
St James’s Palace Stakes (Gruppe 1)
Letztes Jahr gewann der großartige Coroebus das Rennen, wer aber wird 2023 in seine Fußstapfen treten? Am Wettmarkt ist man sich relativ einig, der Frankel-Sohn Chaldean könnte das Rennen machen. Der hatte nur einen Patzer in seiner sonst so makellosen Karriere (wenn man vom ersten Lebensstart absieht), als er Frankie Dettori in den Greenham Stakes verlor. Das hat er in den 2000 Guineas bereits wieder richtig gerückt und kommt als Gruppe 1 Sieger nach Royal Ascot, ist also hier das zu schlagende Pferd. Ein weiterer sehr interessanter Starter ist Isaac Shelby, der zuletzt Zweiter im Poule d’Essai des Poulains – Gruppe 1 war. Er gewann die Greenham Stakes in Abwesenheit von Chaldean und kann durchaus die Distanz. Alles läuft eigentlich auf ein Duell zwischen diesen beiden Pferden heraus.
Ascot Stakes (Class 2)
Das 1839 ins Leben gerufene 2m4f-Handicap wird seit 2010 von den Trainern dominiert, deren Hauptaugenmerk im National Hunt Bereich liegt. So ist es nicht verwunderlich, Pferde von Gordon Elliott oder Willie Mullins in der Starterliste zu finden. Mullins’ Bring On The Night könnte auch durchaus punkten, er war letztes Jahr hinter Coltrane zweiter in diesem Rennen. Allerdings lief er danach auch nicht mehr. Interessant aus deutscher Sicht ist Gordon Elliotts Weston, der in Deutschland bestens bekannt sein dürfte. Kein Wunder, er lief für das Syndikat Liberty Racing 2020. Der in Röttgen gezogene Wallach stand zuvor bei Andreas Suborics, allerdings könnte der Boden ihm vielleicht ein bisschen zu hart sein bei den aktuellen Bedingungen in Ascot.
Wolferton Stakes (Listenrennen)
Alle warten gespannt auf den Royal Ascot Start des neuen Königs, Charles III. In den Wolferton Stakes startet seine Majestät gleich als Favorit, denn mit Saga und Frankie Dettori scheint ein perfektes Team vorhanden zu sein. Zuletzt war Saga im Mai Zweiter und könnte hier durchaus für den Sieg in Frage kommen. Nicht aus der Rechnung lassen sollte man King of Conquest, der Saga bereits in dem erwähnten Rennen schlug und anschließend zum Listensieger avancierte. Bolshoi Ballet war zuletzt Dritter in einem Gruppe 3 Rennen, er ist zwar Gruppe 1 Sieger, doch in letzter Zeit lief es nicht so rund für ihn. Könnte hier zum Comeback ansetzen.
Copper Horse Handicap
Das Copper Horse Handicap ist wieder eines der Rennen, in dem sich auch National Hunt Größen die Ehre geben. Vauban ist wohl der prominenteste Vertreter unter ihnen. Im Champion Hurdle war er Vierter hinter Constitution Hill, zuletzt war er Zweiter in Punchestown und er ist bereits Gruppe-1-Sieger über die Hürden. Bei Absurde scheint auf den weiten Distanzen nun endlich der Knoten geplatzt zu sein, der Wallach gewann zuletzt auf 4000 m in Irland, hier geht es aber zurück in der Distanz. Frankie Dettori ist sein Partner. Für einen Außenseiter-Tipp empfehlen wir Tides of War, der gerne mal auf Platz läuft und auf dem Boden zuletzt Dritter war.