Das hab ich auch noch nicht gesehen. Ein haarscharfes Fotofinish beim Grand National. Minutenlanges Warten auf den Sieger, der am Ende Tiger Roll hieß. Ein spannendes Rennen, vor allem das Finish, denn Tiger Roll ließ nach und Pleasant Company bekam spontan nach dem letzten Sprung noch mal Flügel. Da war was los in Aintree kann ich euch sagen. Wer also jetzt noch nicht geschaut hat: Es sei empfohlen. Die Racing Post hat bereits mitgeteilt, dass alle Pferde und Jockeys heil zurückgekommen sind. Obwohl es natürlich Stürze gab, das bleibt bei der Natur dieses (in meinen Augen nach wie vor leicht unfairen) Rennens nicht aus. Da ja Hinz und Kunz ihre Pferde starten lassen können, werden die Guten halt auch manchmal gestört.
Generell muss ich Aintree aber ein Lob aussprechen. In den letzten 6 Jahren gab es keine Fatalities mehr. Obwohl ich kurz etwas panisch war, als ich die Plane gesehen habe und ein Sprung ausgelassen wurde. Allerdings wurde dort ein Jockey behandelt, nicht ein Pferd. Auch ihm geht es gut. Ergo: Wir können doch eigentlich alle happy sein. Vor allem mit dem Sieger Davy Russel, der alte Haudegen, der danach eine herrlich emotionale Ansprache hatte. So sehen schöne Rennmomente aus, das Grand National hat dafür gesorgt. Der kleine Tiger Roll (im Schnitt ein ganzes Stück kleiner als seine Kontrahenten) mit seinem „alten“ Jockey, der endlich sein Grand National hat.
Was stört nun dieses Bild? Die Falschmeldungen. Gott, was habe ich schon für einen Käse gelesen. Fünf tote Pferde, drei tote Jockeys. Fake News und so. Haben die Tierschützer ja richtig drauf. Nach wie vor und voller Hingabe werden sie ja nicht müde irgendwelche Bilder zu zeigen, die so viel mit dem Grand National zu tun haben wie ein Stein mit einer Birne. Es nervt. Als Tierschützer sollte man doch eigentlich genauso glücklich sein wie die Sieger. Es ist schließlich niemand zu Schaden gekommen, weil man vehement die Entschärfung gefordert hat. Und das war auch durchaus okay, die Velka hat es vorgemacht, why not? Ergo: Ziel erreicht, Pferde und Reiter kommen gesund wieder (wobei die Reiter eher selten das Problem sind, denn Tierschützer impliziert ja schon, dass sie nur Tiere schützen wollen, Menschen gehen denen ja sonstwo vorbei).
Es ist überhaupt nicht okay dann so einen Quatsch zu schreiben, weil man NOCH mehr erreichen will (Abschaffung des Rennens, Pferde in die Wildnis, blablabla alle vegan). Können die sich dann nicht einfach auf was anderes konzentrieren? Gibt ja noch genug Tiere, die irgendwo leiden. Nur, weil das einem jetzt nicht in die Karten gespielt hat, muss man sich was ausdenken? Wo sind wir denn hier?
Es ist einfach nur peinlich für jedwede Tierschutz-Organisation sich anhand der Stürze irgendwelche Todeszahlen zusammenzureimen. Pferde sterben ja nicht, weil sie fallen. Oder sagen wir: Selten ist das der sofortige Tod (gibt es bei Genickbruch natürlich auch). Eher geht so ein Sturz meist erstaunlich glimpflich aus. Wieso wird dann immer noch an solchen Zahlen festgehalten?
Und dann sind da die Leute, die das teilen und glauben. Keinen Klarnamen auf Facebook verwenden wollen, damit niemand sie ausspioniert, in Deutschland den Medien nix glauben möchten, wegen Lügenpresse, aber wenn eine Tierschutzorganisation behauptet, dass es drölf tote Pferde beim National gab, DANN googelt das keiner. Das ist dann so und Keks. Ist mir unbegreiflich. Sind das eigentlich auch die, die an Flat Earth und Repto Menschen glauben? Schnittmenge gibt es garantiert. Es ist nämlich überhaupt nicht schwer, Grand National Results zu googeln und dann kann man da diverse Statements lesen. Von offizieller Seite. Die Engländer sind nämlich nicht so fimschig, die geben durchaus zu, wenn denen ein Pferd abgenippelt ist. Verschleiert also auch keiner. Echt… googelt so einen Kram doch selber, bevor ihr es teilt. Der Tierschutz lebt doch davon, dass sie Mitleid generieren. Und das gibt es nicht, wenn alle Forderungen erfüllt wurden und es allen Beteiligten gut geht. Und was heißt das dann? Kein Geld. Finden die blöd…
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