Die Zeit von Ludwig dem 14., auch der Sonnenkönig genannt, war geprägt von pompösen Festen, prunkvoll erbauten Schlössern, wie das von ihm geschaffene Schloss Versailles, luxuriösen Kleidern, Kunst und Kultur. Staatsbesuche und hochherrschaftliche Anlässe wurden so üppig und luxuriös dargeboten, wie nur möglich und ein bisschen kann man den royalen Flair auch heute immer noch spüren und sehen, wenn man sich in französischen Städten, wie zum Beispiel Chantilly oder Versailles, umsieht.
Ein ganz anderer französischer König als Ludwig der 14. plant unsere Hauptstadt aus einem völlig anderem Grund für sich zu erobern, als sein Reich zu vergrößern oder seine royale Macht zur Schau zu stellen. Die Rede ist natürlich von French King, dem unvergessenen Sieger des großen Hansa Preises während der Derbywoche in Hamburg, der samt seines Hofstaates auszieht, um im Großen Preis von Berlin den nächsten Sieg zu erringen und von Fanfaren begleitet, sämtliche Widersacher in die Knie zu zwingen.
Der Turfkönig aus Frankreich French King (GB) steht im Besitz von Sheik Abdulla Bin Khalifa Al Thani und wurde am 9. Februar 2015 auf der Umm Quarn Farm in Lingfield, Surrey in Großbritannien geboren. Der prächtige Fuchs steht zur Zeit im Training bei Henri Alex Pantall im französischen Beaupreau, dass dem König mitsamt seiner weitläufigen Ländereien und seiner Parkanlagen ein seines Standes angemessenes Zuhause bietet. French King der Erste ist der Sohn des adligen French Fifteen (IRE) und der hochwohlgeborenen Marina Piccola (IRE), die vom allehrwürdigen Halling (USA) abstammt.
French King gibt sein Debüt am 14.05.2017 im französischen Deauville über 1000 Meter mit Sir Pierre Charles Bodout im Sattel. Sein erster Auftritt vor seinen zukünftigen Untertanen endet wenig königlich, denn er wird als Neunter von Zehn nur Vorletzter. Anschließend kündigt er sich bei seinem zweiten Start in Lyon dafür aber schon als würdiger Thronfolger an, denn er wird zuerst Dritter über 1600 Meter und bei seinem nächsten Auftritt, ebenfalls in Lyon, über 2000 Meter kann er seinen ersten Sieg, eines Königs würdig, feiern. French King beendet die Saison als Dritter im Prix Kerautem in Angers, einem Rennen der Kategorie A. Ebenso wie bei seinem ersten Sieg, saß dabei Soufiane Saadi im Sattel.
Als Dreijähriger startet der König in Nantes im März 2018 über 2200 in einem Rennen der Kategorie B und kann dort sein Jahresdebüt mit Pierre Charles Bodout direkt siegreich gestalten. Knappe vier Wochen später kann der Fuchs auch den nächsten royalen Volltreffer landen, denn er gewinnt in Pornichet la Baule ein Rennen der Kategorie A über 2400 Meter. Für French King den Ersten wurde es Zeit, die ganz großen französischen Rennen zu erobern und er versuchte sich im prächtigen Longchamp auf Listenebene. Trotz seines fürstlichen Auftretens wurde er dort aber nur Vierter. Es folgte ein Zweiter Platz ebenfalls auf Listenebene auch über 2400 Meter in Lyon mit dem einzigartigen Olivier Peslier im Sattel.
Anschließend folgte ein Staatsbesuch im schweizerischen Frauenfeld und eine Teilnahme im 38. Swiss Derby, dass French King leicht für sich entscheiden konnte. Zurück auf französischem Hoheitsgebiet reichte es in Vichy in einem Listenrennen leider nur für Platz drei, in Craon zu Platz zwei und schließlich in Strasbourg erneut zu Platz drei. Ende des Jahres 2018 spürte French King der Erste die Folgen der vielen Reisen und glamourösen Feierlichkeiten vielleicht schon und konnte seinen letzten Auftritt in einem Listenrennen in Nantes nur als sechster beenden.
2019 sollte dann das Jahr des French King werden. Mit Sir Olivier Peslier an seiner Seite reiste er nach Doha und gewann dort am 23. Februar die H.H. The Amir Throphy, ein Rennen auf Listenebene. Anschließend ging es für den König samt seines Hofstaates in das deutsche Staatsgebiet, genauer gesagt nach Köln, wo er im Carl Jaspers Preis (ehemaliger Gerling Preis) an den Start ging. Mit dem Beifall der Menge, Pauken und Trompeten konnte er dort einen ehrwürdigen Sieg erringen.
Es war des Königs erster Erfolg auf Gruppeparkett, für den sogar eigens Olivier Peslier angereist war, den man auf einer deutschen Rennbahn nicht allzu oft antrifft. Auch bei seinem nächsten Start in Hamburg reiste der edle Herr Peslier mit seinem French King nach Deutschland, allein diese Tatsache brachte den adligen French Fifteen Sohn als Favoriten für den Großen Hansa Preis in aller Munde. Der König überzeugte auch in der Hafenstadt, als er seine Kontrahenten überlegen in ihre Schranken verwies.
Die nächste Auslandsreise führt French King den Ersten, samt Gefolge, in die deutsche Hauptstadt Berlin auf Staatsbesuch. Man darf gespannt sein auf den nächsten royalen Auftritt, denn auch wenn die Macht und der Einfluss des Adels weltweit langsam schwinden, sorgt French King weiterhin dafür, dass sich der Name eines Königs in die Geschichtsbücher der deutschen Turfwelt einbrennt.
Allzu weit ist es nicht von der Rennbahn Hoppegarten in das prunkvolle Schloss Sanssouci, das immerhin einen französischen Namen trägt und ein kleines Stück des Flairs und der Atmosphäre der extravaganten und pompösen königlichen Bälle vergangener Zeiten bis in die Stallungen der Rennbahn trägt. In denen an diesem Wochenende immerhin ein wirklich adliger und königlicher Besucher mit Namen French King zu Gast sein wird.