Er hat schon zahlreiche Sieger zurück zur Waage begleitet. Im In- und Ausland. Mit großem Enthusiasmus, ohne die eine solche Tätigkeit nicht möglich wäre: Christian Möde, Reisefuttermeister am Stall von Mario Hofer in Krefeld, war auch stets der Begleiter des Schecken Silvery Moon bei all seinen Trips, aber auch bei der täglichen Arbeit an diesem Großquartier.
Im Galopp+Insider auf dem RaceBets-Blog berichtet der 25-jährige über seine bisherigen Stationen im Rennsport, über seine schönsten, aber auch schlimmsten Momente.
„In den Rennsport kam ich 2005 mehr oder weniger durch Zufall. Mein Onkel ist Rennbahnverwalter in Köln, und mein Vater machte dort die Boxeneinteilung. So kam ich das erste Mal auf die Rennbahn. Früh lernte ich Radik Hennig kennen, den Reisefuttermeister bei Waldemar Hickst. Er bot mir an, mal im Stall vorbei zu schauen, was ich dankbar annahm. Zuerst war ich aber in allen Kölner Ställen „zu Hause“.
So half ich unter anderem in den Quartieren der Trainer Andreas Trybuhl, Andreas Löwe und Sarah Weis. Letztendlich fühlte ich mich am Stall von Waldemar Hickst am wohlsten und verdiente dort mit 14 Jahren mein erstes Gehalt. Nach meiner Schulzeit war die Berufsfrage schnell geklärt, und ich begann bei Herrn Hickst meine Ausbildung, die ich 2012 auch erfolgreich abschloss. Aufgrund von Grösse und Gewicht war das Rennen reiten aber nie ein Thema. Daher fokussierte ich mich auf die Reisebegleitung der Pferde. Ich war auch sofort stellvertretender Reisefuttermeister am Stall.
Ich möchte mich hier auch noch mal öffentlich bei Herrn Hickst und Herrn Hennig bedanken, die mir alles beibrachten und das Vertrauen schenkten. Nach meiner Ausbildung wollte ich eigentlich nach England, aber der Schritt war mit 19 ein zu großer, den ich mich nicht traute. Andreas Löwe suchte zu der Zeit einen Reisefuttermeister, und ich musste auch gar nicht lange überlegen. Mit gerade 19 Jahren an einem erfolgreichen Stall Reisefuttermeister zu werden, war schon eine Ehre.
Nach nur einem Jahr mit vielen Höhen und Tiefen verließ ich den Stall bereits und begleitete Markus Münch nach Deauville, was aber auch nicht das richtige für mich war. Von dort aus ging ich nach Krefeld an den Stall von Mario Hofer. Schnell fühlte ich mich dort sehr wohl und wurde auch im Laufe der Zeit Teil des Teams der Reisebegleitung.
Ende 2015 wechselte ich aus rein privaten Gründen nach Hannover an das Quartier von Herrn Baum für den Rennstall des Gestüts Brümmerhof. Auch dort übernahm ich die Rolle des Reisefuttermeisters. Ende Oktober 2016 ging es für mich zurück nach Krefeld, da ich die Nähe zu meiner Familie vermisste, die fast alle in Köln wohnen. Bis zum heutigen Tage bin ich auch noch in Krefeld glücklich beschäftigt.
Zu meinen Aufgaben zählen neben den Reisen das Ausmisten der Boxen, das Inhalieren der Pferde, das Arbeiten mit Massagegurt und Magnetfelddecke sowie das Training an der Startmaschine. Außerdem arbeite ich auch sehr gerne mit den Jährlingen.
Meinen schönsten Moment im Rennsport erlebte ich auch in Krefeld. Es war der erste Sieg von Silvery Moon, der auch mein Liebling am Stall geworden ist. Es war wirklich schön anzusehen, wie sich alle Leute über den Sieg freuten. Das werde ich sicher so schnell nicht vergessen.
Genauso wie mein schlimmstes Erlebnis. Es war der schreckliche Unfall in Hamburg. Ich führte das Pferd Cool Kid für Trainer von der Recke. Es war eines der Pferde, dass den Unfall nicht überlebte.
In meiner Freizeit, die ja wie bei allen anderem im Rennsport sehr begrenzt ist, gehe ich gerne zum Eishockey mit meinen Freunden. Außerdem besuche ich, so oft es geht, meine Familie in Köln und verbringe sehr gerne viel Zeit mit meiner Freundin. Trotz der wenigen Freizeit ist es mein absoluter Traumjob und kann mir auch nichts anderes vorstellen.“
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